A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 21. (1982)

PARÁDI Nándor: A kácsi középkori lakótorony

scheinlich aus der Zeitperiode vom Ende des 12. Jahrhunderts bis zu der Mitte des 14. Jahrhunderts, auch der Alter des Wohnturmes kann zu gleicher Zeit datieren. Die Beobachtungen inzwischen der Grabung, die Fundmaterial und die bisherigen For­schungen beweisen, dass die Wohntürme zu der Entwicklung der Festungsarchitektur eng dagehören. Die Bauherren waren meistens die weltlichen Gutsbesitzer, die sich von der königlichen Macht allmählich unabhängig gemacht und verstärkt haben. Diese Bauwerke wurden zumeist aus Holz gebaut, sie waren auch zum Schutz geeignet, weil sie auch mit Graben und Schanze umgegeben waren. Die Bedeutung der Wohntürme aus Stein ist auch in der Weiterentwicklung der mittelalterlichen Festungsarchitektur abmessbar. Der Turm blieb auch später ein Kern, ein Zentrum der weitergebauten, mit neuen Gebäuden vergrös­serten Festungen. Der Wohnturm in Kacs gehörte dem Geschlecht örsur, die sich nach der ungarische Landnahme im Komitat Borsod angesiedelt hat. In Obdach war an der südlichen Seite des Bükk-Gebirges. Anonymus bezeichnet in seinem Werk Gesta Hungarorum an der Wende des 13. Jahrhunderts das Geschlechtszentrum in der Festung örsur. Die Familien aus dem Geschlecht haben in den 13—14. Jahrhunderten im Komitat Borsod ungefähr 20 Dörfer. Das Zentrum des Geschlechtes war die Festung in Sály—Lator, 4 Kilometer entfernt von Kacs. Diesen Festungsberg wurde mit Erdenschanzen in Holzkonstruktion geschützt. Auf einer Vorsprengung der Bergseite stand ein Wohnturm aus Stein gebaut, mit einem rundförmigen Grundriss (Bild 13). Unter dem Festungsberg kam ein in die Erde gegrabene Wohnhaus aus dem 10. Jahrhundert, ein Rotunda aus der Arpaden-Zeit mit einem mittelalterlichen Friedhof zum Vorschein. Dieses Gebiet war der Besitz der Linie Váraljai. Der andere Wohnturm des Geschlechtes stand auf dem Festungsberg von Kacs, und ein romanischer Kloster im Dorf Kacs. Das Geschlecht örsur ist im 14. Jahrhundert allmählich verarmt, so kam die Umänderung des Wohnturmes zu einer Festung nicht an die Reihe, und auch seine Benut­zung hörte auf. Nándor Parádi 30

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