A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 20. (1981)

DÉTSHY Mihály: A sárospataki egykori trinitárius kolostor építéstörténete

94 DÉTSHY MIHÁLY Eingänge und Fenster mit einfachen Steinumrahmungen versehen. Die einzige Zierde des schlichten Gebäudes war ein hölzerner Glockenturm mit schlankem Barockhelm über dem Strassenflügel. Im Klosterhof war ein Blumengarten. Südlich schloss sich dem Gebäude eine Steinmauer mit Einfahrtstor zum Wirt­schaftshof westlich vom Kloster an. Hinten im Hof stand der ehemalige Pul­verturm aus dem 17. Jh., der als Schüttkasten gebraucht wurde und dem ein Stall und Wagenschuppen angebaut war. Die Mobilien des Klosters wurden versteigert, die Gebäude dem Kame­ralgut übergeben. Von der Kircheneinrichtung erhielt die wiederhergestellte Pfarrkirche 1788 die beiden Seitenaltäre, die auch heute dort zu finden sind. Für die Verwendung des Gebäudes verfasste der Baumeister Andreas Oratschek aus dem benachbarten Sátoraljaújhely, der auch die Vermessungen verfertigt hatte, eine Vorlage. Er Verwarf die Alternativen, ein Pfarrhaus oder eine Nationalschule hier einzurichten, und empfahl in den Klosterflügeln das Provisorat und Fiskalamt des Kameralguts nebst Beamtenwohnungen unter­zubringen, den Kirchenraum aber mit einem Bretterboden geteilt als Korn­speicher zu gebrauchen. Obwohl die griechisch-katholische Gemeinde der ange­siedelten Ruthenen das Gebäude für ihre Kirche und ihren Pfarrhof bean­spruchten und auch einen Plan eines vorgeschlagenen Umbaus vom Baumeister Bossi den zuständigen Behörden überreichten, wurde das ehemalige Kloster dem Vorschlag Oratscheks entsprechend verwendet. Bis 1945 blieb es im Gebrauch des Guts, das 1806 in den Besitz der Fürsten Bretzenheim, nach 1875 der Windischgrätz überging. Nach 1945 wurde mit dem Schloss und dem Gut auch das Klostergebäude verstaatlicht, aber durch die hier untergebrach­ten obdachlosen Familien vernachlässigt. Schon in den 1950-er Jahren schlug das Denkmalamt vor, das verfallende Gebäude als ein Hotel für die immer zahlreicheren Besucher des Schlosses restaurieren zu lassen. Doch erst 1965 begann die Verwirklichung dieses Vorhabens. Nach Plänen des Architekten Imre Makovecz wurde nach Vorschriften des Denkmalinspektorats das im Laufe des 19. Jh. vielfach umgebaute Gebäude wesentlich in seiner ursprüng­lichen Form wiederhergestellt und die späteren Einbauten beseitigt. Die fehlen­den Gewölbe des Obergeschosses wurden dabei nicht rekonstruiert, und auch der als Speisesaal eingerichtete Kirchenraum erhielt eine moderne Decke, die zwar keine Rekonstruktion des zerstörten Gewölbes ist, aber zusammen mit der erhalten gebliebenen Pilaster- und Bogengliederung der Seitenflächen die frühere Raumwirkung ahnen lässt. Die Restaurierung wurde durch das Landesinspektorat für Denkmalpflege ausgeführt. Mihály Détshy \

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