A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 20. (1981)

DÉTSHY Mihály: A sárospataki egykori trinitárius kolostor építéstörténete

92 DÉTSHY MIHÁLY DIE BAUGESCHICHTE DES EHEMALIGEN TRINITARIERKLOSTERS VON SÁROSPATAK (Auszug) In dem Schlossviertel, der einstigen äusseren Festung oder inneren Stadt von Sárospatak, nördlich vom Renaissance-Schloss finden wir heute kaum ein Dutzend von den über hundert Häusern, die in den Konskriptionen vom Anfang des 17. Jh. aufgezählt werden. Umso bedeutender ist auch das alte Gebäude des heutigen Hotel Borostyán (Efeu) beim Eingang des Schlossgar­tens. Der nur mit eckbasteienartigen Vorsprüngen gegliederte, schmucklose Bau schliesst die westliche Häuserreihe der einzigen Strasse des Schlossviertels eindrucksvoll ab. Die Geschichte des Gebäudes reicht bis 1630 zurück. Georg Rákóczi L, von 1630 Fürst von Siebenbürgen, erhielt durch seine Ehe mit Susanna Lo­rántffy in 1616 unter den zahlreichen Pálóczi-Dobóschen Gütern auch Sárospa­tak. Hier liess er nächst seinem Familiensitz, dem Schloss ein Wirtschaftszent­rum seiner Güter bauen. In der Konskription von 1631 finden wir bereits die hiesigen herrschaftlichen Wirtschaftsgebäude, „die Häuser unseres Herrn vor dem Schlosstor", namentlich das „Stückgiesshaus", das „Trockenmühlenhaus" und das „grosse neue Steingebäude". Letzteres können wir mit unserem Gebäude identifizieren. Aus Briefen von 1631 geht hervor, dass es als Pferde­tall erbaut wurde, worüber sich Wohnzimmer befanden. 1632 wurde der neue Präfekt aller Rákóczi-Güter in Ungarn in dieser Wohnung untergebracht. Er bewohnte sie bis zu seinem Tod in 1650. Während dieser Zeit entstand in der Nachbarschaft ein weiterer Stall, der aber zusammen mit dem früheren als Kelterhaus und Abstellraum für Tonnen gebraucht wurde, sodann auch ein Zeughaus. Zum höchsten Glanz gelangte das Gebäude 1651, als es für die Hoch­zeitsfeier des Prinzen Sigismund Rákóczi und der pfälzischen Churfürstentoch­ter Henriette eingerichtet wurde, sodann zur Unterbringung des Gefolges der Prinzessin diente. Doch schon im selben Herbst starb Henriette und das leere Gebäude wurde zum herrschaftlichen Zahlmeisteramt und Getreidespeicher. Es überlebte die wiederholten Revolten der nächsten Jahrzehnte, während fast alle Nachbargebäude zerstört wurden. Nach den Aufständen von 1670 und 1685 besetzte kaiserliches Militär die Stadt und das Schloss, und das Gebäude wird nun Kornspeicher seiner Maiestät und Wohnung des kaiserlichen Pro­viantmeisters genannt. Einen Wendepunkt in der Geschichte des Gebäudes brachte das Jahr 1693, als Ferenc Rákóczi II. vor seiner Rückkehr aus dem Exil dem Haupt der öster­reichischen Provinz des Trinitarierordens die Stiftung eines Ordenshauses auf seinen Gütern anbot. Am Neujahrstag 1694 überreichte er den Delegierten des Ordens in Sárospatak die Stiftungsurkunde, mit der er das Gebäude zur Ein­richtung eines Klosters und einer Kirche dem Orden schenkte und für den Bau und den Unterhalt von 13 Ordensbrüdern eine bedeutende Stiftung bestimmte. Die Ereignisse der nächsten Jahre, ein Bauernaufstand von 1697, die Festnahme,

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