A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 17-18. (1979)

SZABADFALVI József: Jászai Mari levelei Herman Ottóhoz

JÁSZAI MARI LEVELEI Herman OTTÓHOZ 229 MARI JÁSZAIS BRIEFE AN OTTÓ Herman (Auszug) In der Sammlung des Miskolcer Herman Ottó-Museums befinden sich wertvolle Do­kumente über das Leben und die Tätigkeit seines Namensgebers. Unter der Inventarnummer HOM. HTD. 70. 45. 1—23 findet man die Briefe Mari Jászais, einer der grössten ungari­schen Schauspielerinnen, die sie 1871 an Ottó Herman geschrieben hat. Einige Briefe hat sorgfältig mit Tinte, die meisten aber nur mit bleistift geschrieben, in kurzen Augenblicken, Warscheinlich heimlich. Die Briefe geben Einblick in eine bedeutende Episode des Lebens aussergewöhnlicher Menschen, in ihre warme menschliche Beziehung und tragen zum besse­ren Verständnid ihrer Persönlichkeit bei. Mari Jászai wurde am 2. Februar 1850 in Ászár bei Győr geboren und verstarb am 5. Oktober 1926 in Budapest. Nach schwerem Kindesalter begann ihre schauspielerische Laufbahn in Székesfehérvár, ihr Talent entfaltete sich zwischen 1869 und 1872 in Kolozsvár (Klausenburg, Cluj-Napoca, Rumänien). Ab 1872 war sie Mitglied des Nationaltheaters in Budapest. Im letzten Drittel ihres Lebens wurden viele Schriften von ihr veröffentlicht, sie publizierte ihre Memoiren, schrieb Artikel über Literatur und Theater, die in Buchform, in Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Die Geschichte der Wiessenschaften hält Ottó Herman (1835—1914) für den letzten ungarischen Polihistor. Er war ursprünglich Naturwissenschaftler, hat sich aber auch mit der Archäologie und Volkskunde beschäftigt. Lange Zeit war er politisch tätig, er war mehrere Perioden Abgeordneter und hat sich mit der politischen Publizistik beschäftigt. Ottó Herman arbeitete von 1864 bis 1872 im Siebenbürgischen Nationalmuseum in Kolozsvár und lernte 1871 die junge, eben flügge gewordene, begabte Schauspielerin kennen. Von der innigen Beziehung zwischen ihnen zeugen die hier veröffentlichten Briefe, die die ausgezeichnete Schauspielerin an den grossen Wissenschaftler Ottó Herman geschrie­ben hat. József Szabadfalvi

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