A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 15. (1976)

VERES László: Adatok az avasi egyház 16–19. századi gazdálkodásához

HO VERES LÁSZLÓ BEITRAG ZUR LANDWIRTSCHAFT DER KIRCHENGEMEINDE „AVAS" IM 16—19. JAHRHUNDERT (Auszug) In Miskolc erfolgte die Ausbreitung der Reformation in zwei Wellen, in deren Verlauf die alten Gemeindezentralen — die Abtei Tapolca, das Kloster Szentlélek, das Paulaner —Ordenshaus und die Kirche „Unserer Seligen Frau" — schrittweise an Bedeutung verlieren, in den Hintergrund gedrängt werden. Die einzige Parochialkirche der Stadt wurde die „Avas"-Kirche. Die Erfüllung der Glaubensfunktionen der Kirche, die Rolle im ideologischen­kulturellen Leben des feudalen Miskolc hingen vom wirtschaftlichen Ent­wicklungsstand ab. Die Landwirtschaft der Kirche im 16. bis 19. Jahrhundert untersuchend, versucht der Verfasser ein Modell für die Wirtschaft der Kirchen zu bilden, und mit der schematischen Darstellung der vereinfachten Ergebnisse der Prozesse die Zuzammenhänge aufzudecken. Das Patronatsrecht der Kirchengemeinde wurde der Stadt Miskolc 1411 von König Zsigmond I. verliehen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts versorgte die Stadt mit Schenkungen die Angestellten der Kirche, hielt ihre Gebäude in­stand. Sie schenkte der Kirche ungefähr 60—80 Joch Ackerland und Wiesen, 10 Joch Weinberge und eine Wassermühle mit zwei Mühlsteinen. Die sog. Papszer zsellérsor wurde auch der Aufsicht der Kirche unterstellt. Diese Schenkungen bildeten den Grundstein für die Wirtschaft der Kirche. Schon im 16. Jahrhundert spielte in Miskolc der Anbau von Kornfrüchten im Vergleich zum Weinbau eine untergeordnete Rolle. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts hatten 627 Weinbauer Besitze auf den 14 Weinbergen der Stadt. 1584 wurden die Stadtbewohner verpflichtet, der Kirche Steuern zu zahlen in Form von Weinzehnten. Von dem Zeitpunkt an waren der eigene Wein und der aus der Versteuerung eingenommene Wein die wichtigste Einkommensquelle der Kirche. Darauf verweisen auch die Grundregeln über die Pfründe aus den Jahren 1613 und 1654, sowie Angaben in Protokollen über offizielle Kirchen­besuche. Auch im 18. Jahrhundert, zur Zeit der ursprünglichen Kapital­anhäufung, konnte die Kirche bedeutende Nutzen aus dem Weinhandel ziewhen, der zu der Zeit in den Händen griechischer Kaufleute lag. Dieser Zeitabschnitt war die Blütezeit der kirchlichen Wirtschaft. Die Wirtschaft der Kirchengemeinde „Avas" war im 16—18. Jahrhundert eine der bedeutendsten Wirtschaften der Stadt. Trotzdem war sie nie in der Lage, die Bedürfnisse der Angestellten zu befriedigen und die Ausgaben für die verschiedenen Bauarbeiten zu decken. Anfang des 18. Jahrhunderts kämpfte

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