A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 13-14. (1975)

KATONA Imre. A sárospataki habán kerámia-receptkönyv tanulságai

DIE KONTINUITÄT ZWISCHEN DER VOLKSTÜMLICHEN UND HABANISCHEN KERAMIK (Auszug) Der 1645 in Sárospatak angesiedelten blühenden habanischen Kolonie hatten in den 60-er Jahren die Jesuiten ein Ende gemacht. Die Anabaptisten wurden vor die Wahl gestellt: entweder sir treten zum Katholizismus über oder sie verlassen die Stadt. Einige folgten dem Befehl und traten zum Katho­lizismus über, andere — die Glaubenstreuen — verhessen die Stadt. Die gewaltsame Katholisierung der Anabaptisten in Oberungarn und in Sieben­bürgen erfolgte erst ein Jahrhundert später, um die Mitte des XVIII. Jahrhun­derts. So wurde dort die barocke habanische Keramik allmählich volkstüm­licher, während dieser Vorgang in Sárospatak schon in der Blütezeit begann. Auch nach der Katholisierung bleiben die Habanen in Oberungarn und Siebenbürgen mehr oder weniger zusammen, die in Sárospatak zurückgeblie­benen anabaptistischen Familien verlassen einige Jahrzehnte später das Gebiet der anabaptistischen Kurie, die dann in den Besitz anderer Stadtbürger über­ging. Ist es ein Zufall oder hat es das Fortsetzen des Gewerbes mit sich gebracht, dass die Töpfer am Anfang des XVIII. Jahrhunderts ihre Wohnungen und Werkstätten in der Fazekas (Töpfer) —Strasse neben der ehemaligen anabap­tistischen Siedlung eingerichtet hatten? Ein Nachkomme dieser Töpfer, Mihály Szerencsi, hat in seinem Tagebuch des Jahres 1809 das einzige bekannte habanische Keramik-Rezept aufbewahrt. Es muss noch erwähnt werden, dass die Fachliteratur einen habanischen Kodex kennt, der die Geheimnisse des Gewerbes enthält Ein Kodex aus dem Jahre 1612, der ein ärztliches Rezept überliefert, wurde in Szalonok (Schlai­ning, Burgenland) entdeckt. Über die Keramikherstellung sowie über die Zusammensetzung der Glasur ist zwar kein Kodex erhalten geblieben, doch das ist kein Zufall. Szerencsis Buch ist ein gutes Beispiel dafür. Als erster hat Vince Wartha ein Rezeptbuch als Anhang zu seinem Buc „Die Technologie der Tonindustrie", erschienen in Budapest 1892, veröffent­licht. Wartha beschäfting sich nicht weiter mit dem Rezeptbuch, er veröffent­licht es lediglich. Vielleicht ist es diesem Umstand zu verdanken, dass seine Bearbeitung auch heute noch aktuell ist. Die vollkommenste Grundglasur der Habanen war undurchsichtige Zinnglasur. Zu ihrer Herstellung benutzte man zusammen verschmolzenen Zinn und Metallzinn, den sogenannten Kalcin. Diese Mischung wurde dann mit Sand, Küchensalz, evtl. ein wenig Weinstein eingeschmolzen. Mit dem Schlamm dieses Breis wurden die zuerst roh gebrannten Topfe glasiert. Die

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