A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)

DOBROSSY István: A parasztgazdaságok szerkezete és a rostnövénytermesztés kapcsolata Borsod-Abaúj-Zemplén megyében

430 DOBROSSY ISTVÁN Die Verbindung zwischen der Struktur der Bauernwirtschaften und dem Faserpflanzenanbau in der Komitaten Borsod, Abaúj und Zemplén (Auszug) Ein Charakterzug der im Nordosten Ungarns liegenden Komitate (Dörfer der Komitate Borsod, Abaúj und Zemplén) bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war die Selbstversorgerwirtschaft. Im Planzenbau der Bauernwirtschaften nahmen die Faserpflanzen ein beträchtliches Gebiet ein und spielten eine grosse Rdlle. Den Grundstoff des Leinens bildete in erster Reihe der Hanf. Er wurde bei der Bauernkleidung, im Haushalt sowie auch in der Wirtschaft verwendet. Bei der Befriedigung der An­sprüche im Haushalt hat er sogar in den letzten Jahren eine bedeutende Rolle gespielt. Infolge der ungünstigen Strassen Verhältnisse und Ver­kehrsmöglichkeiten konnten sich die Fabrikerzeugnisse nur schwer durch­setzen. Den Kampf zwischen den Heimarbeits- und Fabrikerzeugnissen kann man auf den verschiedenen Gebieten der Verwendung gut verfolgen. Die zu Haus hergestellten Leinwanderzeugnisse wurden zuerst aus der Kleidung verdrängt, in Haushalt und in der Wirtschaft sind sie immer noch im Gebrauch. Der Autor prüft den Faserpflanzenanbau im Zusammenhang mit den Veränderungen in der Struktur der Bauernwirtschaften. Ausgehend von den Möglichkeiten der Felderbebauung und der erzeugten Menge ver­folgt er die Arbeitsphasen bis zur Verwendung der fertigen Produkte. Er zeigt die charakteristischen Kleidungen der verschiedenen Bauern­wirtschaften und die in Haushallt und Wirtschaft verwendeten Lein­wandprodukte auf, vergleicht die in verschiedenen Gebieten des Komitates (Bodrogköz, Zampléner Berge, Nord-Borsod, Bükk-Gebirge, Süd-Borsod) verwendeten Mengen. Er stellt fest, dass der Verbrauch nur einen kleinen Teil des Gesamtproduktes ausmacht. Die einzelnen Dörfer haben die Mehrprodukte mit Hilfe des Wanderhandels verkauft. Aus dem behandelten Theam lassen sich mehrere Konsequenzen ziehen. Es kann festgestellt werden, dass in den Komitaten Borsod, Abaúj und Zemplén die Hanfverarbeitungsgeräte, die Faser selbst, die halb­fertigen und fertigen Leinwandprodukte wichtige Handelsartikel waren. Durch den Handel wurden die Produktionsunterschiede der einzelnen Gebiete zum Teil ausgeglichen. Die holzreichen Dörfer beschäftigten sich in erster Reihe mit der Herstellung der Geräte und versorgten die hanf­produzierenden Dörfer mit ihren Artikeln. Statt Geld war der Tausch­handel gebräuchlich. Den Tauschwert bildete die breite Skala der Faser­produkte. Die Waren wurden mit Tragtüchern oder Wagen in die be­nachbarten Dörfer oder Märkte und Messen der entfernteren Gebiete geliefert. Die verschiedenen Methoden und Formen des Verkaufs führen zur Aufzeichnung der bedeutenden Messen- und Marktplätze des Ko­mata ts. István Dobrossy

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