A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 12. (1973)

DÉNES György: A királyi halászóvizek Árpád-kor végi felügyelői, a vízóvók

123 DÉNES GYÖRGY Die Wasserhüter, die Aufseher der königlichen Fischereigewässer am Ende der Zeit der Árpádén (Auszu g) Nur in einigen Urkunden aus der zweiten Hälfte des XIII. und der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts werden die „Wasserhüter" erwähnt. Diese Urkunden geben einerseits Einblick in das Schicksal einer Wasser­hüterfaimilie, die durch eine königliche Belehnung zu Landgut kam und aus den Reihen des königlichen Knechtvolkes herausgehoben wurde; in die Machenschaften der Feudalherren, die zur Ermordung des Familienoberhauptes, zur Vertreibung der Familie von Haus und Hof und zu ihrer völligen Verarmung führten, andereseits geben sie Auf­schluss über einen bisher nicht untersuchten mittelalterlichea Beruf, über die Arbeit der „Wasserhüter", über ihre Aufgaben, ihre Tätigkeit und ihre gesellschaftliiche Zuordnung. In den Urkunden werden sie auf ungarisch „vízóvók", auf lateinisch „exploratores aquarum regis" oder an anderer Stelle „exploratores aquarum piscancium regali maiestati proveniencium" genannt. Aus der ungarischen und lateinischen Version des Berufes der Wasserhüter kann die Schlussfolgerung ge­zogen werden, dass es ihre Aufgabe war, zur Fischerei geeignete Ge­wässer in den königlichen Ländereien aufzufinden und den königlichen Fischern die besten Fangstellen anzugeben; wahrscheinlich haben sie die Gewässer vor der Versumpfung bewahrt, die Wehre der Teiche gewartet und den Fischbestand vor Fischdieben und Schädlingen geschützt. Viel­leicht haben sie auch die Aufsicht über die königlichen Fischer geführt. Letztmals werden sie in einer Urkunde aus dem Jahre 1348 als königliche „condicionarius" erwähnt. Demnach sind sie im Laufe der Entwicklung der Feudalgesellschaft Mitglieder der einheitlichen Leibeigenschaft ge­worden. György Dénes

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