A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)

BARTHA István: A szőlőőrzés szervezete Tállyán a XIX. század első felében

DIE ORGANISATION DER WEINBERGBEWACHUNG IN TÁLLYA (KOMITAT ZEMPLÉN) IN DER ERSTEN HÄLFTE DES 19. JAHRHUNDERTS (Auszug) Zweck der Studie ist vorzuführen, warum die Weinbauer die gründli­che Organisation der Weinbergbewachung für nötig hielten, wie die Orga­nisation arbeitete, und wie die Arbeit der Organisation in Tállya kontrol­liert wurde. Die Weinbergbesitzer von Tállya fanden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die wirtschaftliche Quelle des Kapitalismus im Weinbau. Das Weingebiet der Stadt machte 1300 Joch aus. Bei der Organisation der Bewachung war die Aufteilung der Flure ausschlaggebend. Die Bewachung wurde in zwei Abschnitte, in den Sommer- und Winterabschnitt eingeteilt. Der wichtige Zeitraum war die Reifezeit von Juli bis Ende November. We­niger wichtig war die Zeitspanne von Dezember bis Juli, in der die Erhal­tung des Bestandes die Aufgabe war. Die Bewachungen schwanken zahlenmässig zwischen 82 und 92 pro Sommer. Die Schwankung ist damit zu erklären, das bei schlechter Ernte Bewachungen zusammengelegt wurden, um Löhne zu sparen. Der Wahl der Hüter ging eine umsichtige organisatorische und begutachtende Arbeit vor­aus. Bevorzugt wurden Hüter mit mehreren evtl. reichen Fürsprechern. Nach den Empfehlungen stellte der Rat der Stadt — in der Reihenfolge der Annahme — die Liste der Bewerber zusammen und legte sie dem Ver­walter des Gutsherren in der Stadt vor. Die vom Verwalter akzeptierten Hüter wurden nach feierlicher Eidesleistung installiert. Die Wächter durf­ten zur Erleichterung ihrer Arbeit Burschen aufnehmen, die sie in ihrer Abwesenheit vertraten. Für die Tätigkeit der Burschen waren die Wächter verantwortlich. Der Beobachtungsstand der Wächter und der Burschen war an einer Stelle, von der aus das ganze Gebiet gut überblickt werden konnte. Hier, auf dem Tötvény, wurden die Hütten zusammengetakelt, die sie gegen Witterungseinflüsse schützten und die ihnen als Unterschlupf für die Nacht dienten. Die Hütten wurden aus Kräutern gebaut und im allgemeinen am Ende der Saison abgerissen. In der Hütte fanden die Ausrüstungen der Wächter, sowie die Lebens­mittel und Lagerstätten Platz. Die zur Bewachung nötigen Gegenstände waren das persönliche Eigentum der Wächter, wie z. B. : Flinte, Schleuder, Stock und Peitsche. Haltung und Pflichten der Wächter wurden in ihrem Eid zusammenge­fasst. Daneben gab es noch Extrabestimmungen, die schriftlich nicht nie-

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