A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)

HUSZTY Sándor : Herman Ottó a kolozsvári múzeumban (1864-1871

42 HUSZTY SÄNDOR Das Museum von Clausenburg ist die Vorschule von Otto Herman. In rasendem Tempo holt er dort die Fachkenntnisse nach, die er im ersten Drittel seines Lebens versäumte. Dass allein hätte ihn noch nicht zur Füh­rerpersönlichkeit der ungarischen Naturwissenschaften des XIX. Jahrhun­derts prädestiniert, sondern eher jene endgültigen Prinzipien, die jetzt zuerst konzipiert wurden, um ihn ein ganzes Leben unverändert zu beglei­ten. Schon ab 1865 spiegeln seine wissenschaftlichen Vorträge und Mit­teilungen eine auf feste Prinzipien gebaute Weltanschaung wider. Kálmán Lambrecht — als junger Mann sein Mitarbeiter, später sein Biograph — erklärt diesen festen Standpunkt mit der Laufbahn Otto Hermans, als sein unruhiges Leben ihn zwang, den inneren Zusammenhang der Welterschei­nungen zu suchen. Aus seinem Briefwechsel mit dem gleichartigen Sieben­bürger Ornithologen János Csató geht seine Vorstellung über die Arbeit im Museum, besonders in dem von Clausenburg, klar hervor. Das Museum muss wissenschaftlichen Charakter haben, und das muss sich in seinen Veröffentlichungen beweisen. Es muss also ein sachverständiges und täti­ges Publikum erzogen werden. Die reifere Generation ist schon unfähig dazu, mit der Gründung des Instituts ist ihre Arbeit beendet. Der Jugend geht er voller Vertrauen entgegen. Als Mittel der Erziehung wählt er die Sprache und die Illustration. Deshalb hat er den Entwurf einer Muster­sammlung mit einem aufklärenden Heft zusammengestellt und begann seine volkstümlichen Vorlesungen über Grundbegriffe für die Studenten des reformatischen Kollegiums in Clausenburg. Nicht weniger bestimmt und fest ist seine Meinung über die Rolle der Naturwissenschaften, die Schwierigkeiten eines selbständigen Beginns sieht er klar vor Augen. Wegen mangelnder ungarischen Fachliteratur und eige­ner Beobachtung konnte die einheimische Naturwissenschaft nur den wis­senschaftlichen Errungenschaften fremder Völker folgen. Die Wahrheiten der Wissenschaft können auf das geistige und materielle Sein einer Nation nur dann wirken, wenn sie das gemeinsame Gut aller Schichten und Klas­sen bilden. Es muss also eine fortschrittliche Literatur geschaffen werden, die im Naturschatz im Geist der Nation ihren Ursprung hat. Sándor Huszty

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