A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 11. (1972)
TÓTH Pál: Az 1920-as nemzetgyűlési választások története Miskolcon
DIE GESCHICHTE DER NATIONALVERSAMMLUNGSWAHLEN 1920 IN MISKOLC (Auszug) Im Zusammenhang mit den Miskolcer Ereignissen der Nationalversammlungswahlen 1920 versuchten wir besonders jenen Verlauf zu folgen, als dessen Ergebnis Graf Gyula Andrássy von den inneren Wahlbezirken der Stadt schliesslich in die provisorische Nationalversammlung gewählt wurde als gemeinsamer Kandidat von radikalen rechtsgerichteten Elementen, Rassenschützern. Agrar- und Anhängern der freien Königswahl, die nach der Machtübernahme des konservativ-liberalen städtischen Bürgertums und nach der Konterrevolution als selbständige politische Macht auftraten. Charakteristisch für den ersten Abschnitt der Wahlen waren vor allen Dingen die innere Schwäche der bürgerlichen Parteien, die Unausgeglichenheit der Fronten, schwache Parteien ohne Massenbasis, bei den Kandidaten absolute Kopflosigkeit, grosses Durcheinander, gesteigerte Nervosität. In den lokalen Organisationen einiger bürgerlicher Parteien kämpften Klicken und Gruppen um die Führung und um die Mandate. Gleichzeitig traten die Sozialdemokraten gut organisiert mit ganzer Kraft in den Wahlkampf. Dadurch sahen sich die bürgerlichen Parteien, vor allen Dingen die Leiter der beiden bedeutendsten Gruppen — Nationale Mittelpartei und Partei der Christlich-Nationalen Vereinigung — sowie die Bezirkskommandantur, die sich im Nationalen Verband zusammenschliessenden Elemente gezwungen, gegen die Sozialdemokratische Partei eine Art „Einheitsfront" zu bilden. So kam es auf Veranlassung der Stadtoberhäupter zu der Besprechung der bürgerlichen Parteien und Gruppen, der Persönlichkeiten der Miskolcer Verwaltung, des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Lebens am 3. Januar. Im Grunde genommen wurde nur eine prinzipielle Vereinbarung erzielt, wonach der von der Regierung unterstützte Graf Andrássy als gemeinsamer Kandidat gegen den Kandidaten der SDP aufgestellt werden sollte. Inzwischen bereiteten sich die Sozialdemokraten den Möglichkeiten entsprechend mit einem gut ausgebauten Apparat und aktiver Propaganda auf die Wahlen vor. Ihre Aussichten waren in beiden Miskolcer Wählerkreisen gut. Ein besonderes Problem bedeutet für die Anhänger Andrássys die Weigerung einiger Gruppen der nationalen Mittelpartei und einiger eifriger Lokalpolitiker, mit der christlichen Partei zusammenzuarbeiten. Dieser Gegensatz führte schliesslich zur Spaltung der Partei, aber das war