A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 10. (1971)
KEMENCZEI Tibor: A gávai kultúra leletei a miskolci múzemban
66 KEMENCZEI TIBOR schmiedekunst aus. 100 Wie es durch die Fundtypen des Hügelgräbervolkes bezeugt ist, entfaltete sich die Kultur der hier lebenden Völker ungestört weiter, während das Töpferhandwerk weiterhin die einheimischen Formen anfertigte. Unter diesen fand sich die Pseudo-Villanova-Urne, die Grundformen der Schüssel und des Töpfchens mit dem gezipfelten Rand der Gáva Gruppe (Taf. I, 7) und die Prototypen der Wellenlinienverzierung und des Girlandenmotivs. 101 Für die weitere Entwicklung der Kultur der einheimischen Bevölkerung Südungarns war die jüngste Volkswelle der Hügelgräberkultur (Caka Kultur) richtunggebend. Diese Volksgruppe siedelte sich im Süden der Donau-Theissgegend an, in demselben Gebiet, wo in der vorangegangenen Epoche das Hügelgräbervolk ansässig gewesen war. In ihrer Nachlassenschaft erscheinen ostwärts der Donau erstmalig Gefässe mit Turbanrollen- und fazettierten Verzierung, die zu gern angewandten Keramikmotiven der Gáva Gruppe wurden. 102 Westwärts der Donau war diese Verzierungsart bereits zu Beginn der Reinecke BD Periode allgemein gebräuchlich. 103 In der Donau-Theissgegend kamen die bedeutsamsten Funde der späten. Hügelgräberkultur in Csórva ans Licht. In der Woiwodschaft hatten sich unter den Funden der auf dem Jakovo erschlossenen spätbronzezeitlichen Siedlung Keramiktypen der späten Hügelgräberkultur gefunden. Der dort geborgene Bronze-Hortfund stammt aus der Reinecke BD Periode 105 Im Banat kann man den Pseudo-Villanova-Urnentyp — gestützt auf die in Cornuteli und in Pécska zutagegekommen Bronze-Hortfunde — ebenfalls auf die Reinecke BD Periode datieren. 10/ Die während der Reinecke BD Periode im Banat und in der Woiwodschaft aus der Verschmelzung von Elementen der bodenständigen und der späten Hügelgräberkultur entstandene Kultur nennt N. Tasic „Flachfelder-Urnenkultur", während St. Foltiny sie unter dem Namen PécskaSpätvattina beziehungsweise Dubovác-Zuto Brdo erwähnt. Die erste Bezeihnung halten wir — weil sie gar zu verallgemeinerd klingt — für nicht zutreffend, während die zweite — zusammen mit dem Attribut ,,spät" — gleichzeitig das Siedlungsgebiet und die Chronologie der einzelnen Gruppen gut veranschaulicht. Aus dem Siedlungsraum der Pecska-Spätvattina und der Spät-Duboväc Gruppen waren noch in der Reinecke BD Periode Volksgruppen nordund ostwärts abgewandert. An der mittleren Theiss eroberten sie die Siedlungsgebiete de Flachland-Hügelgräberkultur (Egyek) und der HajdübagosGruppe; an der oberen Theiss das Land der Berkesz-Demecser-Gruppe; in Nordungarn — zwischen dem Hernád-Fluss und der Theiss — das der Pilinykultur; im mittleren und westlichen Siebenbürgen die Siedlungen der Noa Kultur. Zur Zeit dieses Eroberungszuges gelangten die auf die Reinecke BD Periode datierbaren Hortfunde vom Öpály-Typus in die Erde. 109 Die Pecska-Spät-Vattina, Dubovác-Gruppen gingen in der vorgefundenen einheimischen Bevölkerung auf. Aus den Elementen der Kulturen der Eroberer und der Besiegten bildete sich eine neue Kultur mit zahl-