A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 9. (1970)

KEMENCZEI Tibor: A Kyjatice kultúra Észak-Magyarországon

A KYJATICE KULTÚRA ÉSZAK-MAGYARORSZÁGON 53 kennzeichnende Relikte zum Vorschein gekommen (Taf. V. 1—4) [119]. Es vers­teht sich wohl von selbst, daß die Keramik der Kyjatice Kultur auch die übli­chen Dekorationselemente der Spätbronzezeit und der Früheisenzeit finge­reingedrückte Rippenverzierung, Buckelverzierung, Riefen und Kannelüren übernommen hatte. In ihrem Formenschatz spielen die von Piliny und der Lausitzer Kultur übernommene Zierelemente die bedeutendste Rolle. Über das Metallgewerbe der Kyjatice Kultur sagen die geborgenen Bron­zegegenstände der Gräberfelder nicht viel aus. Das Urnengräberfeld von Szaj­la mit seinen beinahe hundert Bestattungen lieferte nur wenige Bronzegegen­stände. Zu erwähnen wäre ein Rasiermesser aus Bronze, dessen Klinge oval, innen ausgeschnitten war. Es war in der Hallstatt A Periode im Geb­rauch [120]. Die in Szihalom gefundene Nadel mit dem trichterförmigen Kopf und dem dicken Hals dürfte ebenfalls in der Hallstatt A Periode entstanden sein. Aus den vom Volk der Kyjatice Kultur bewohnten Höhlen aber sind uns mehr Bronzegegenstände bekannt. Ein Teil dieser Bronzegeräte gehört zu Typen, die lange Zeit hindurch gebräuchlich waren (Taf. VIII. 1—3; Taf XXI. 5—6; Abb. 2, 2—3). Aus der Hallstatt A Periode stammen das in der Höhle von Szendrö zum Vorschein gekommene Tüllenbeil (Abb. 2, 1), das in der Kölyuk-Höhle gefundene Rasiermesser (Taf. XXI. 7), aus der Höhle von Agg­telek zahlreiche Bronzegengenstände und ein Goldfund [122—126, 128]. In Aggtelek fand Ferenc Tompa auch eine Harfenfibel, die in der Hallstatt В Periode angefertigt wurde [127]. Die Bogenfibel aus der Takács Menyhért Höhle von Jászó datiert J. Böhm auf die Wende der Haistatt B-C Perio­den [130]. In der Höhle Csengőbarlang von Szendrő-Ördöggát fanden sich sogar skytische Relikte wie : bronzene Pfeilspitzen, vergoldete Bronzeringe und ein köncherner Köcherschmuck [1.31]. Im Siedlungsgebiet des Volkes der Kyjatice Kultur gelegenen Bükkszent­lászló-Nagysánc waren auch zwei Bronzefunde ans Licht gekommen, beide sind Nachlassenschaft der Hallstatt В Periode. Die zusammen mit den Keramikfunden zum Vorschein gekommenen Bron­zegegenstände bezeugen, daß das Volk der Kyjatice Kultur seit der Hallstatt A Periode bis zum Erscheinen der Skythen in Oberungarn lebte. Somit gelten auch die aus dieser Epoche stammenden und in ihrem Siedlungsgebiet zuta­gegekommenen Bronze-Schatzfunde als ihre Nachlassenschaft. Über die Un­tersuchung dieser Funde haben wir bereits berichtet. Hier müssen wir wie­derholen, daß das Volk der Kyjatice Kultur einesteils vom Bronzegewerbe der Vorbevölkerung — der Piliny Kultur — (Armschutzspiralen, Handschutz­spiralen, schraffierte Armringe mit rundem Querschnitt), andernteils aber auch von den Urnenfelder- und Lausitzer Kulturen (Schwerter vom Liptó­Typus, Schnalengriffschwerter, Sicheln, Tüllenbeile, Lanzenspitzen, Posa­menteriefibeln, Brillen- und Harfenfibeln, Lappenbeile, Schalen von Kir­kendrup Typus), und von dem Metallgewerbezentrum der oberen Theißge­gend und Siebenbürgens (Tüllenbeile, Bronzekessel) Gegenstandstypen über­nommen hat [132]. Die Depotfunde, die als Nachlassenschaft der Kyjatice Kultur gelten können, lassen sich zeitlich auf zwei Gruppen teilen. Die der ersten Gruppe

Next

/
Thumbnails
Contents