A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 9. (1970)

SAÁD Andor: Rákóczi Zsigmond csontmaradványainak vizsgálata

186 SAÄD ANDOR Untersuchung der Knochenrelikte von Zsigmond Rákóczi Verfasser macht die Ergebnisse bekannt, zu denen er bei der Unter­suchung der Knochenreste in der Gruft der reformierten Kirche von Sze­rencs gekommen war. In dieser Gruft wurde der am 21. Januar 1608 im Al­ter von 64 Jahren verstorbene Zsigmond Rákóczi bestattet. Die Inschrift der rotmarmornen Tumba läßt darauf schließen, daß in der Gruft auch Anna Gerendi, die etwa zehn Jahre früher gestorbene zweite Gemahlin des Fürs­ten beigesetzt worden war. Verfasser stellte fest, daß die in der Gruft vorgefundenen Knochen von fünf Personen stammen. Ein Teil der Knochen ist gut erhalten, während der andere Teil stark verwest ist. Diese schlecht erhaltenen Knochen dürften aus dem Friedhof, der die mittelalterliche gotische Kirche umgab, stammen. Die gut erhaltenen Knochen eines Skeletts dürften die Gebeine Zsigmond Rákóczis sein. Sie entsprechen den Knochenresten eines sechzigjährigen Man­nes von kräftigem Körperbau. Die ebenso gut erhaltenen Oberschenkelkno­chen einer Frau dürften als Skelettrelikte der Anna Gerendi angesprochen werden. Überaus problematisch war der in der Gruft vorgefundene Schädel eines Mannes. Wie die Abbildungen 8, 9, 10 und 11 deutlich zeigen, sind auf den Schädelknochen die Spuren von schweren Verletzungen erkennbar, die von Schwerthieben stammen dürften. Am augenfälligsten ist die zweieinhalb Zen­timeter lange und ein halbes Zentimeter breite Lücke im rechten Schläfen­bein, die zweifelsohne durch eine Hiebwaffe verursacht wurde. Doch bezeu­gen die Knochenränder einen derartigen Grad der Heilung, daß wir mit Recht vermuten können, daß der Verwundete dieses Trauma überlebt hatte. Verfasser ist der Meinung, daß diese Schädelknochen nicht zum Skelett Zsigmond Rákóczis gehören. Es ist ja wahr, daß der Fürst an zahlreichen Schlachten gegen die osmanischen Eroberer teilgenommen hatte — verdank­te er doch seinen Ruhm hauptsächlich den Siegen, die er über die Türken er­rang — es ist aber erstaunlich, daß keine einzige Angabe auf uns überkom­men ist, aus der wir auf eine derartig schwere Kompfverletzung folgern könnten. Nicht einmal Miskolci Csulyak István, der reformierte Prediger, der lange Zeit zur Gefolgschaft des Fürsten gehörte und bei seiner Grablegung einen langwährenden Nekrolog hielt, erwähnte nichts derartiges. Istvánfy, der namhafte Historiker jener Zeit, berichtet über eine sehr schmerzhafte Erkrankung der Unterbeine des alternden Zsigmond Rákóczi, die ihn an der Ausübung seiner fürstlichen Repräsentationspflichten stark behinderte. Noch auffallender ist der Bericht von József Kassay, dem Pfarrer von Szerencs, der in seinem 1820 herausgegebenen Werk „Szerencs város leírása"

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