A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 8. (1969)
DÉTSCHY Mihály: Egy ismeretlen magyar vár – Szádvár
166 DÉTSHY MIHÄLY sich verpflichtete, die Burg in guten Stand zu setzen. Nach seinem Tod wurde Szádvár Pfandgut der Edelleute Dersfy. 1604 erhielt wiederum General Stefan Csáky aus Siebenbürgen die Burg für seine dem Haus Habsburg geleisteten Dienste, verpfändete sie jedoch seinerseits dem Kammerrat Ladislaus Pethe. Zu Ende dieses Jahres bemächtigten sich die Hajdukentruppen Bocskays der Burg, die der Fürst dann Csáky zurückgab. Seine Wittwe überhändigte Szádvár 1608 gegen andere Besitztümmer dem zukünftigen Fürsten Siebenbürgens, Gabriel Báthory, der sie Sigismund Rákóczi als Entschädigung für seine Abdankung vom Fürstentron schenkte. Nach dessen Tod wurde Szádvár durch das Urteil des Palatins Thurzo Ladislaus Pethe zurückerstattet. Damit begann ein Rechtstreit zwischen den Erben Rákóczis und Csákys und der Familie Pethe, der Jahrzehnte hindurch währte. Pethes Nachkommen hielten Szádvár bis 1650 in ihrem Besitz, und selbst Fürst Georg Rákóczi I. konnte sich während seiner Feldzüge 1644—45 der Burg nicht bemächtigen. Um 1650 bekam schliesslich Ladislaus Csáky die Burg und ihre Güter, die dann seine Söhne erbten. Paul Csáky verpfändete sein Erbteil seiner Frau und der Witwe Forgách, verkaufte schliesslich weitere Teile dem Fürsten Paul Eszterházy, wodurch neuerdings Streitigkeiten entstanden. Während des Aufstandes des Fürsten Thököly wurde auch Szádvár von den Freiheitskämpfern 1682 besetzt. Nach der Niederlage des Aufstands wurde die Burg schliesslich auf Befehl des Hofkriegsrats zerstört und teilweise in die Luft gesprengt, die Herrschaft aber blieb im Besitz der Fürsten Eszterházy. Die Ruinen und ihre Vermessungen, sowie der Grundriss des italienischen Kriegsbaumeisters Natalis Angelini aus 1573 und dessen Varianten, wie auch die zwei Ansichten, 1639 durch Jean Ledentu verfertigt, bieten uns ein ziemlich klares Bild über Anlage und Aufbau der Burg. Sie bedeckt die ungefähr 200x70 m betragende Fläche des Rückens des Kalksteinhügels, der bis etwa 150 m Höhe aus den umliegenden Tälern steil emporragt. Der unregelmässige Grundriss gliedert sich in vier verschieden alte Teile. Der östliche jüngste Teil wahrscheinlich im zweiten Drittel des 16. Jhs erbaut bildet den äusseren Eingang und Vorhof, wo einst die Häuser der Wache standen. Westlich anschliessend die mittlere Burg vermutlich aus dem 15. Jh., von welcher unter einem dreigeschossigen Turm eine gewölbte Tordurchfahrt seinerzeit in den Hof der ältesten inneren Burg führte. An diese schliesst sich westlich noch eine vieleckige äussere Festung an. Die Inventare aus dem 17. Jh. und Beschreibungen vom Anfang des 18. Jhs geben uns Auskunft über die Gebäudetrakte und Räumlichkeiten, die sich in den einzelnen Teilen der Burg befanden. Um den inneren Burghof standen mehrstöckige Gebäudeflügel mit den herrschaftlichen Wohnräumen, ihre Einrichtung ist uns aus den Inventuren ebenfalls bekannt. Der äussere Mauerring wurde durch zahlreiche runde Türme aus dem 14—15. Jh., sowie durch polygonale Bastionen aus dem 16. Jh. gegliedert. Am Fusse des Nordhanges des Burghügels finden wir einen mit hohen Wehrmauern umfriedigten selbständigen Aussenhof. Von hier führte ein Lastaufzug in einer Felsenrinne in den östlichen äusseren Burghof hinauf, wo die in den Urkunden und Inventaren oft erwähnte, von Pferden getriebene Winde stand. Ausser Holz und Baumaterial wurde mit ihrer Hilfe auch Wasser in Fässern heraufgezogen und durch Kanäle in die Zisternen der einzelnen Burghöfe geleitet. Aus den Urkunden, Schriften, Berichten und Konskriptionen erhalten wir