A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 6. (1966)
BODGÁL Ferenc: A mádi kovács-kerékgyártó céh
DIE SCHMIEDE- UND WAGNERZUNFT VON MÁD Mád liegt in der Tokajer Weingegend „Hegyalja" im Komitat Zemplén. Die Ortschaft war im vergangenen Jahrhundert ein bedeutender Marktflecken und zählte um die Mitte des 19. Jahrhunderts etwa 4600 Einwohner, unter denen es 96 Gewerbetreibende gab. 1818 gründeten hier die Wagner eine Zunft, im gleichen Jahr aber traten die Schmiede- und Radmachermeister aus der Kaschauer, bzw. aus der Sárospataker Zunft aus. Von dieser Zeit an führten sie ihre eigenen Protokolle, die dem Autor bei seiner Arbeit als Schriftquellen gedient hatten. Die Zunft besaß zwar keine eindrucksvollen Urkunden ihrer Privilegien, arbeitete aber mit Genehmigung der Verwaltungsbehörden (Oberstuhlrichter) den Landesstatuten der Zünfte gemäß. Das Leben der Zunftmitglieder, die Pflichten der Gesellen und Lehrlinge wurden aber durch örtliche Überlieferungen und Bräuche beeinflußt. Bei seinen Untersuchungen des Máder Zunftlebens schenkte der Autor diesen bodenständigen Eigenheiten besondere Beachtung. Die Máder Schmiede- imd Radmachermeister taten sich erst im letzten Abschnitt des Zunftwesens zu einer Zunft zusammen, der neben den in Mád ansässigen Meistern auch die in den Dörfern und auf den Herrschaftsgütern arbeitenden Schmiede und Radmacher angehörten. Während des 54 jährigen Bestehens der Zunft wurden 189 Schmiede-, bzw. Radmacherlehrlinge freigesprochen. Viele von ihnen konnten nicht mehr Meister werden und waren als Wanderhandwerker tätig. Die anderen aber, die sich auf das „Pfuschen" verlegt hatten, wurden von der Zunft streng gemaßregelt. Obwohl die Zünfte 1872 aufgelöst wurden, sind die alten Überlieferungen auch heute noch lebendig. Unter den Nachkommen der einstigen zünftigen Meister finden sich heute noch Männer, die das Handwerk ihrer Vorfahren weiterführen.