A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 6. (1966)
MOLNÁR László: Porcelán- és kőedénygyártás Miskolcon a reformkorban
DIE REFORMZEITLICHE PORZELLAN- UND STEINGUTFABRIKATION IN MISKOLC Im 19. Jahrhundert gab es in Miskolc drei Porzellan- und Steingutfabriken nacheinander. Die erste Fabrik gründete um 1833 der Unternehmer und Kaufmann József Butykay, der große Geldsummen in sein Unternehmen investierte, was letztenendes zu seinem vollständigen wirtschaftlichen Ruin führte. In seinem Betrieb arbeiteten neben einheimischen Arbeitern auch Ausländer, unter denen es auch Fachleute der Porzellan- und Steingutfabrikation gab. Da aber Butykay auf diesem Gebiet ein Laie war, sah er sich gezwungen die Führung der Fabrik und die Produktion Betriebsleitern zu überlassen. Butykay unterhielt außer mit gröseren ungarischen Städten wie Pest, Pozsony auch mit Wien rege Handelsbeziehungen. Ein Teil der Belegschaft war aus der Regéczschen Porzellanfabrik in Telkibánya nach Miskolc übergewechselt, von denen dann einige in der Reformzeit die Steingutfabrik von Apátfalva gründeten. Jahrzehnte hindurch wanderten die Fabriksarbeiter von Miskolc nach Apátfalva ab. Diese Arbeiterwanderung machte sich auch auf den Produkten der Fabriken bemerkbar. Die Geschirrhändler von Miskolc führten neben ausländischen Waren auch die Produkte anderer einheimischer Fabriken. Unter den Produkten der Butykay-schen Fabrik verdienen es zwei chinesische Figuren aus Porzellan, aber auch andere Porzellangegenstände erwähnt zu werden. Aus Steingut wurden vornehmlich Zierteller, Tafelgeschirr und Behälter für Apothekerwaren hergestellt. Form und Ausschmückung der Gefäße entsprach dem allgemeinen Zeitgeschmack. Zu Beginn stand die Formgebung und Ornamentierung der Gefäße im Zeichen des Wiener Empire, später des Biedermeier. Dann herrschte der Einfluß der ungarischen Volkskunst vor. Das zur Fabrikation nötige Material stammte aus der Umgebung der Stadt Miskolc. Die Fabrikszeichen waren sehr unterschiedlich. Unter den Fabriken Oberungarns nahm der Betrieb Butykays •einen hervorragenden Platz ein, weil hier auch Porzellan hergestellt wurde und weil die Qualität der Steingutwaren gut war. Ladislaus Molnár