A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)
K.VÉGH Katalin: A nyékládházi avar temető
A WARISCHES GRÄBERFELD VON NYÉKLÁDHÁZA Auf einem kleinen Hügel unweit der Eisenbahnstation von Nyékládháza stieß man Ende Mai 1923 beim Bau von Häusern aufawarische Gräber. Die vom Lehrer Lajos Marjalaki Kiss eingeleitete Fundrettung wurde dann unter der Leitung Andor Leszihs, des damaligen Museumdirektors von Miskolc fortgesetzt. Die in den meisten Fällen nur gelegentlich vorgenommene Fundrettung war im Jahre 1930 beendet : geborgen wurden die Funde von 68 Gräbern. Lajos Marjalaki Kiss berichtete, daß das Gräberfeld vermutlich aus 400 Gräbern bestand. Bei der Freilegung wurde keine Gräberfeldkarte angefertigt, die Lage der Gräber wurde immer nur von Fall zu Fall skizziert. Ein Teil dieser Skizzen ist — zusammen mit den in den meisten Fällen nur inventarmäßigen Aufzeichnungen — abhandengekommen. Die erhalten gebliebenen Aufzeichnungen unterrichten nur über die Lage der Gräber 1—16, die anderen Gräber waren westwärts davon auf einem ungefähr gleich großen Gebiet zum Vorschein gekommen (Abb. 1). Mit Hilfe einiger Suchgräben wurde die nördliche Grenze des Gräberfeldes festgestellt. Wo und aus welchem Grab die Funde geborgen wurden, ist uns aus den Inventaraufzeichungen bekannt. Lajos Marjalaki Kiss berichtet, daß die Gräber nebeneinander in Reihen lagen. Im allgemeinen waren sie 0—W orientiert, aber es gab auch Grabgruben, deren Orientierung etwas abwich. Die Durchschnittstiefe betrug 180 cm. Die größte Tiefe von 200 cm konnte bei Grab 4 — einem Reitergrab gemessen werden. Die Toten lagen auf dem Rücken, mit gestreckten Armen. Die in Grab 19 gefundenen Sargklammern lassen darauf schließen, daß der Tote in einem Sarg bestattet wurde. Die in Grab 18 zu beiden Seiten des Toten gefundenen Holzkohlenreste stammen wahrscheinlich von einem Sarg. Aufzeichnungen von gefundenen Tierknochen liegen nicht vor, obwohl einige photographische Aufnahmen bezeugen, daß in den Gräbern 31 und 32 Tierknochen vorhanden waren. Ein Gefäß bei Grab 24 enthielt Tierknochen. In Grab 4 war ein Pferd mitbestattet. Die Gräber 12, 26, 47 und 66 waren ohne Beigaben. Grab 43 — in dem in der Brustgegend des Skelettes das Bruchstück einer Obsidianklinge gefunden wurde — gehörte wahrscheinlich nicht zu dem awarischen Gräberfeld, war vermutlich eine urzeitliche Bestattung. Die zutagegeförderten Funde datieren das Gräberfeld von Nyékládháza auf die Spätawarenzeit. Die frühe Gruppe (Grab 21, 29, 31, 32, 33, 68) kann anhand der Gürtelgarnituren aus gestanztem Blech einer der Volksgruppen angeschlossen werden, die um die Mitte des 7. Jahrhunderts im Karpatenbecken erschienen. 6 Hierher gehören auch die Gräber mit den bronzenen Gürtelschnallen mit ovalem, in der Mitte spitzen, beiderseitig gebogenen Schnallenring, mit einem aus zwei Blechen bestehenden Beschlagteil. Die Gräber mit gegossenen, rankenverzierten Gürtelbeschlägen (Grab 4, 8, 23, 37) stammen aus der spätesten Awarenzeit. Für diese Epoche sind