A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 5. (1965)

KOMÁROMY József: Herman Ottó levelei a miskolci múzeumban

DIE CHRONOLOGIE DER HORTFUNDE VOM TYP RIMASZOMBAT 127 Theiß unterschiedlich gestaltete dreieckige Blechstücke sind. Einen derartigen Anhänger von jenseits der Theiß enthielt auch der Fund von Viss (Taf. XXII, 3). Einen ganz eigenartigen Typ vertreten die großen, zusammengesetzten Anhänger von Rimaszombat. Beispiele für die reichverzierten, durchbrochenen End­stücke dieser Anhänger sind uns außerhalb der Pilinyer Kultur nicht bekannt. Ein Schmuckstück dieser Art wurde im Gräberfeld von Nagybátony gefunden; 280 von Kisterenye sind uns mehrere ähnliche Exemplare bekannt (Taf. I, 2, 6). 281 I. Bona meint, daß es sich in diesem Fall um den Einfluß der tiefländischen Egyeker Kultur im Pilinyer Metallgewerbe handelt. Er hält die Gußformen der großen halbmond­förmigen Anhänger im Gußformenfund von Tiszafüred für den Prototyp dieses Typs. 282 Die großen zusammengesetzten Anhänger der Pilinyer Kultur können schon wegen der vorhin erwähnten starken Unterschiede nicht Erzeugnisse des Metallge­werbes der oberen Theißgegend und Siebenbürgens sein. Nun fragt es sich, welches Bronzegewerbe diesen Typ entwickelt, und welche Kultur ihn übernommen und weitergebildet hatte. Bei der Erforschung der Symbolik der Urnenfelderkultur erörterte Kossack eingehend auch die großen zusammengesetzten Anhänger. Er versuchte ihre Ent­stehung im mittelbronzezeitlichen Idolkreis zu ermitteln, der sich vornehmlich im Anschluß an die inkrustierte Keramik in südungarischen, nordserbischen und west­rumänischen Landteilen entwickelt hatte. Er stellte fest, daß das Ornament des Idols von Klicevác vollkommen mit der Verzierung des Anhängers im Schatzfund von Gay (Banat) übereinstimmt, dessen Verwandtschaft mit den hier behandelten Anhängern bereits offenkundig ist. Die formalen Elemente dieser Anhänger, wie das Rad, die doppelarmige Axt, das Lanzettenmotiv uam. begegnen im Verbreitungsgebiet der Anhänger weder in der Keramik noch im Bronzematerial, bei der erwähnten Idol­gruppe sind sie aber vorhanden. Vergrabene Schatzfunde deuten das jähe Ende der bronzezeitlichen Idolgruppe an. Eine Weiterentwicklung des Motivs erfolgte nicht im Siedlungsgebiet der Idolgruppe, sondern im Metallgewerbe der Urnenfelderkultur Nordost- und Westungarns. 283 Kossacks Ermittlungen sind zweifelsohne richtig, wenn er die Entstehung dieses Schmuckstückes in der letzten Phase der Bronzezeit vermutet. In der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens lebten starke mittelbronzezeitliche Überlieferungen weiter, wie dies bereits bei einigen Bronzegegenständen festgestellt werden konnte, die die Herausbildung des behandelten großen Anhängers beeinflußten. Der in Siebenbürgen entstandene Typ gelangte wahrscheinlich über den Landstrich jenseits der Theiß (Kemecse) in die Pilinyer Kultur, wie es durch mehrere dreieckige, typisch östliche Endstücke von Felsödobsza (Ung. Nat. Museum) und Viss (Taf. XXII, 3) bestätigt ist. Hier erfolgt dann die Umwandlung: anstelle des flachen dreieckigen Endstückes trat das trichterförmige Gehänge. Der Zeitraum dieses Umwandlungs­prozesses kann mit Hilfe der siebenbürgischen Hortfunde auf die dritte Periode der Spätbronzezeit, d. h. auf die der R BD Epoche entsprechende Zeit datiert werden. Die Bestimmung der großen zusammengesetzten Anhänger betreffend wur­den verschiedene Ansichten geäußert. Hampel, 2 " 4 Rusu 285 und Tibor Horváth 286 hielten die Anhänger für Schmuckstücke der Pferdeschirrung; Mechtilde Nees 287 hält sie für Kleiderzier. Wir stimmen Kossack zu, der diese Art der Anhänger aufgrund ihrer Bestandteile (Rad, Doppelaxt usw.) für Kultgegenstände hielt, weil doch dem

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