A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 4. (1964)
VALTER Ilona: Régészeti adatok a Bodrogköz honfoglaláskori településtörténetében
RÉGÉSZETI ADATOK A HONFOGLALÁSKORI TELEPÜLÉSTÖRTÉNETHEZ 139, ARCHÄOLOGISCHE BEITRÄGE ZU DER LANDNAHMEUND ÁRPÁDENZEITLICHEN SIEDLUNGSGESCHICHTE DES BODROGKÖZ Bodrogköz, die Ebene zwischen Theiß und Bodrog war vor den Entwässerungs- und Regulierungsarbeiten fast durchwegs ein Sumpfland mit vielen Wasserläufen, aus dem kleinere und größere Sandbänke und Sandhügel emporragten. Das üppige Grasland bot gute Weiden für das Vieh. Demnach fanden die landnehmenden Magyaren hier günstige Lebensbedingungen vor. Bereits vor der ungarischen Landnahme was das Gebiet bewohnt: annehmbar gab es hier kleinere-größere awarische Streusiedlungen, während die nordöstlichen und südwestlichen Teile Slawen in nicht unbedeutender Zahl besetzt hielten. Diese frühen (9—10. Jahrhundert) slawischen Siedlungen sind durch Ortsnamen slawischen Ursprungs erwiesen (Balsa, Gáva, Kenézlő, Karcsausw.). Gräberfelder — durch frühlandnahmezeitliche Funde datiert — bezeugen wiederum die Landnahme der Ungarn (Kenézlő-Fazekaszug, Karos-Eperjeszug, Zalkod-Szegfarka, Tiszakarád-Inasa dűlő, Sárospatak-Baksa-homok, usw.). An Hand von Urkunden scheint es bestätigt, daß sich hier die Kabaren, die sich den Ungarn angeschlossen hatten, niederließen. Schon in der frühen Árpádenzeit entstand hier eine ganze Reihe von Dörfern. Daß sich die árpádenzeitlichen Siedlungen aus den Lagern der Ungarn entwickelt hatten, belegen Ortsnamen, von denen viele von Personennamen stammen. Diese Art der Benennung von Ortschaften nach Personen war nur in der Landnahmezeit üblich. Anläßlich meiner archäologischen Geländebegehung im Bodrogköz, entdeckte sich zahlreiche árpádenzeitliche Siedlungsreste; ein Teil derselben ist urkundlich belegt. Diese Siedlungen waren unterschiedlich groß: die größeren lagen auf trockenen Landstrichen (Kenézlő-Botzáslapos, SárospatakApróhomok, Karcsa-Somos, Abba, Homoky usw.), die kleineren Siedlungen auf wasserumspülten Sandhügeln (Tiszakarád-Kishomok, Tiszakarád-Polor und Bámsziget). In der Umgegend von Karcsa fanden sich ganz kleine árpádenzeitliche Siedlungen. Erweisen ist ihr Bestand durch Keramikscherben bis zum 13. Jahrhundert, nicht aber darüber hinaus. Möglicherweise handelt es sich um kleine Fischerdörfer. Im Zusammenhang mit der Viehzucht liegt ferner die Annahme nahe, daß diese kleinsten Siedlungen ursprünglich die Sommerlager der landnahmezeitlichen Magyaren waren. Der Fischerei kam im Leben unserer Vorfahren eine bedeutende Rolle zu. Wir besitzen Angaben aus der Árpádenzeit, daß es bereits damals künstlich angelegte Fischteiche gab. Später, im 16—17. Jahrhundert hatte fast ein jedes Dorf seinen Weiher. Verwaltungsbehördlich unterstand Bodrogköz um die Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert dem ungarischen König. Später geriet ein Teil der Ländereien in den Besitz des Gespans von Szabolcs. Auch der Konvent von Lelesz besaß hier bedeutenden Grundbesitz. I. Valter