A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)
DOMONKOS Ottó: Adatok a miskolci festő céh megalakulásához
ADATOK A MISKOLCI FESTŐ CÉH MEGALAKULASÁHOZ 85 BEITRÄGE ZUR BILDUNG DER FÄRBERINNUNG IN MISKOLC (1822) Auf Grund der Verordnung des Statthaltereirats gelangten zu Beginn des vorigen Jahrhunderts neue Zunfregeln zur Ausgabe. Zu jener Zeit gründen die Miskolcer Färber, die bis dahin zur Eperjeser Zunft gehörten, eine selbständige Innung. Diese Lostrennung wird von den Miskolcern für vorteilhaft angesehen, denn sie können sich dadurch bei Erledigung ihrer Angelegenheiten die lange Reise sparen. In dieser Zeit arbeiten fünfzehn Färber in Miskolc, doch auch aus den umliegenden Ortschaften ersuchen einige Meister um ihre Aufnahme in die Innung. Die Färber möchten die Dauer der Lehrlingszeit — im Gegensatz zu den allgemeinen Regeln — statt mit drei, mit vier Jahren festgesetzt wissen. Ferner ersuchen sie um die Einschränkung, dass ein Meister in seiner Werkstatt nicht mehr als einen Lehrling und einen Gesellen halten dürfe. Dadurch möchten sie verhindern, dass einer von ihnen eine grössere Werkstatt gründe, wodurch sie genötigt wären, mit dieser Werkstatt zu konkurrieren. Desgleichen möchten sie den aussermärktlichen Verkauf der Produkte der oberungarischen Färber und Weisskrämer am Miskolcer Marktplatz verboten wissen, denn dieser Verkauf beeinträchtigt ihren Verdienst, da diese Leute ihre Ware bedeutend billiger anbieten, als die Miskolcer Meister. Gegen diesen monopolistischen Antrag stimmt die Komitatsdeputation, indem sie erklärt, dass dies zum Schaden der Stadtbevölkerung wäre, andererseit befänden sich unter den oberungarischen Leuten etliche Adelige, die ihre Produkte dort und dann verkaufen können, wo und wann es ihnen beliebt. Ihre Rechte dürfen nicht beschnitten werden. — In der Frage der Lehrlingszeit und der Anzahl der Lehrlinge und Gesellen nimmt die Komission gegen den Antrag Stellung, denn dessen Annahme würde die jungen Leute von der Erlernung des Handwerks abschrecken. Die oberungarischen Färber unterhielten schon seit Beginn des 18. Jahrhunderts enge Verbindung mit der Stadt, indem sie die Miskolcer Märkte regelmässig mit Blaufarbwaren belieferten. Im Jahre 1737 sclhiessen die Késmárker Färber unter sich ein Vereinbarung, laut welcher sie bestimmen, wieviel Ware ein Meister auf die verschiedenen Märkte bringen darf. Sonach darf ein jeder Meister in einer Kiste 1000 Ellen Ware nach Miskolc liefern. Die Miskolcer Färber spüren die Konkurrenz der Fabriken. Es handelt sich hier um das kommerzielle Erscheinen ausländischer Ware, wogegen sie sich gar nicht zur Wehr setzen können, denn hierfür gibt es keine gesetzliche Handhabe. Aus diesem Grunde sind sie umsomehr bestrebt, wenigstens die oberungarischen Meister und Händler in ihrer Tätigkeit einzuengen. Der Verfall des Handwerks geht stufenweise vor sich, und steht im Verhältnis zur. Entwicklung der heimischen Fabriksindustrie und des Hereinströmens ausländischer Ware. Im Jahre 1890 arbeiten nur mehr einige Meister in der Stadt, und diese können sich lediglich durch ihren alten Ruf über Wasser halten. Das Museum zu Miskolc bewahrt in seinen Sammlungen einige Handformen, die das Andanken an ein, in dieser Gegend bereits ausgetorbenes Handwerk hüten. OTTO DOMONKOS