A Herman Ottó Múzeum Évkönyve 3. (1963)

NOVÁKI Gyula–VASTAGH Gábor: Középkori vasolvasztóhely feltárása Felsőkelecsényben

KÖZÉPKORI VASOLVASZTÓHELY FELTÁRÁSA FELSÖKELECSÉNYBEN 61 AUSGRABUNG EINES MITTELALTERLICHEN EISENSCHMELZPLATZES IN FELSÖKELECSÉNY Im Komitat Borsod NNW-lich von Miskolc sind mehrere, im vorigen Jahr­hundert als „praehistorische Kupfer- oder Bleischmelzschlacken" verzeichnete Schlackenhalden von anscheinend gleicher Beschaffenheit bekannt. Das Aus­sehen der Schlacken, sowie ihre chemische Untersuchung zeigte, dass es Renn­feuerschlaoken sind. Der in mehreren Proben nachgewiesene kleine Barium­Gehalt beweist, dass die verhütteten Erze aus dem nahen, auch heute gebauten Brauneisenerz-Vorkommen von Rudabänya stammen, wo Baryt verbreiteter Begleiter der Erze ist. Das Comité für Hüttengeschichte nahm die Ausgrabung dieser alten Schmelzstätten in sein Program; im 1959. wurde das Vorkommen von Felső­kelecsény ausgegraben. Einen unbeschädigten Ofen zu finden gelang noch nicht. Es wurden etwa 8 m 3 Schlacke gefunden, doch wurde in den letzten Jahrzehnten das Mehrfache davon für Schotterung abgetragen. Im verbliebenen Rest konnten etwa 300 Düsen gefunden werden, allerdings alle in beschädigtem Zustand. Neben meh­reren Ofensauen, von Rudabänya stammenden Erzstücken wurden Mantel­stücke des, allem Anschein nach freistehenden, Schachtofens gefunden, aus welchen sich die lichte Weite der Öfen zu 23—25 cm ergibt. Es konnten auch Scherbenreste geborgen werden. Wenn auch deren Ver­zierungen z. T. charakteristisch sind, so sind sie zugleich auch für eine längere Zeitspanne charakteristisch, so dass die Funde zwischen das X. und das XIII. Jahrhundert zu setzen sind, also jedenfalls nach der Landnahme der Unga­ren (896). Die Hoffnung is berechtigt, dass die 1960 auszugrabenden Schmelzplätze reichere Funde ergeben werden. Reste von mittelalterlichen Hütten sind auf heutigem Gebiet von Ungarn bisher nur sehr spärlich bekannt. GYULA NOVÁKI—GÁBOR VASTAGH

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