Katona Imre: Az első magyar porcelángyár (Telkibánya) (Borsodi Kismonográfiák 24. Miskolc, 1986)

GRÜNDUNG UND FUNKTION DER STEINGUT- UND PORZELLANFABRIK IN TELKIBÁNYA (Zusammenfassung) Unsere am frühestens gebaute Porzellanfabrik stand in Telkibánya, die früher zum Ko­mitat Abauj, heute aber zum Borsod gehört. Obwohl Porzellan in Ungarn bereits in Jahren der napoleonischen Kriege - oder eventuell noch früher - gefertigt worden ist, die fabrikmässige Fertigung wurde doch in Telkibá­nya begonnen. Es ist verständlich, dass ihre Geschichte, Entwicklung die Forscher und Fachleute der Vergangenheit der ungarischen Keramik schon seit langem aufgeregt hatte. In den bisherigen Publikationen ist die erste Porzellanfabrik - verständlicherweise - ein bisschen romantisch dargestellt, wo die Fertigungsschwierigkeiten nie bekannt waren, im Gegensatz dazu, Herzog Ferdinand Bretzenheim - ein aus der Fremde eingewanderter Magnat-Patriot - hat die ersehnte Porzellanfertigung - von den Ideen des Reformzeital­ters begeistert und über die zu erwartenden finanziellen Schwierigkeiten erhaben - auf einer gebirgig-wildromantischen Wiese seiner Domäne begonnen. In der Wirklichkeit waren die Verhältnisse der Fabrik in Telkibánya durchaus nicht so rosig, da sich auch hier - wie auch bei der bürgerlich gegründeten Kaschauer und Mis­kolcer, sowie der aristokratisch gegründeten (Graf Károlyi) Hollóházaer Steingutfabrik - bald beträchtliche Schwierigkeiten ergaben. Über diese Schwierigkeiten konnte sie nur so hinwegkommen, dass die nach Analyse der Fehler aufgestellte Diagnose streng einge­halten wurde und ein entsprechender Leiter in der Person von János Mayer gefunden worden ist, der ein wenig berühmter, aber interessantester, fachkundiger Fachmann der ungarischen Steingut- und Porzellanfertigung war. János Mayer stammte ebenso aus Mähren wie die Hüttners. Zunächst ist er auf Pápa geraten, wo er gerade in den Jahren in der Pápaer Steingutfabrik arbeitete (1837-1839), als diese von Mór Fischer, von dem späteren Herender „Fabrikgründer" gemietet war. Aus Pápa kam er nach Herend, wo er einer der führenden Mitarbeiter - Massenmeister ­der sich in Anfangsschwierigkeiten befindlichen Porzellanfabrik war. Wie die Aufzeich­nungen der Brandprobe der Herender Porzellanfabrik aus den Jahren 1841-42 zeigen, hat er in Herend vorwiegend Steingutmassen gefertigt, die in der Pfeifenherstellung be­nötigt wurden. Einige bestehengebliebenen Steingutgeschirre von János Mayer beweisen, dass seine Tätigkeit in Herend nicht spurlos verschwunden ist. Von Herend geriet er im Jahre 1842 auf Telkibánya zunächst als Direktor, dann als Mieter. Mit ihm werden die Verhältnisse in Telkibánya stabil und halb zu halb Steingut- und Porzellanwaren gefer­tigt. Bei der Tätigkeit von Mayer in Herend wurde schon tschechisches (aus Zettlitz) Ka­olin verwendet und die Fachleute haben jahrelang an Ermittlung der entsprechenden An­teile gearbeitet. Wahrscheinlich diese Fachkundigkeit hat Mayer nach Telkibánya mit­gebracht, deshalb war es für ihn kein Problem, zwecks Warenverbesserung tschechisches Kaolin zu verwenden. Manchmal ist nicht nur der Rohstoff tschechisch, sondern auch die Form- und Dekorationswelt erinnert an die der tschechischen Porzellanen, jedoch nicht so überladen. Nach Mayer, von der Mitte der 1850-er Jahre beginnt die Fabrik in der Hand der dicht nacheinander folgenden Mieter zurückzufallen. Erst mit Gyula Fiedler, 1862 wer­den die Verhältnisse in Telkibánya wieder stabil. Fiedler fängt mit erheblichen Bauar­beiten an, es wird nicht nur die Fabrik modernisiert, mit neuen, modernen Maschinen ausgerüstet, sondern auch eine neue Brechmühle auf der Olsva, hinter dem Cseh-Hügel gebaut. Friedler ermesst die Möglichkeiten und nach gründlichem Überlegen entscheidet, 83

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