Viga Gyula: Népi kecsketartás Magyarországon (Borsodi Kismonográfiák 12. Miskolc, 1981)
fasser unterscheidet die Ziegenhaltung bei den armen, besitzlosen Familien, die Ziege als einziges Tier haben, weiterhin die Haltung in den komplexen Bauernwirtschaften, die bei den Hirten und in den gutsherrlichen Meierhöfen, und letztens als neueste die Ziegenhaltung in den sozialistischen landwirtschaftlichen Betrieben. Die sozialen Type — mit Ausnahme der letzten Form — entsprechen den regionalen Typen der Ziegenzucht. In dem vierten Kapitel werden die Obliegenheiten in Verbindung mit den Ziegen vorgeführt. Die Auseinandersetzung der Tierrassen zeigt, dass die unterschiedlichen Rassen auf die verschiedenen Type der Nutzniessung hinweisen, und die differenten Beziehungen in der Volkskultur veranschaulichen. Die Beschreibung der Ziegenherden bestätigt, dass die Ziegenzucht hauptsächlich eine Begleitstätigkeit an der Schafzucht war, und zugleich ihre Nebennutzniessung ist. Die selbständige Ziegenherde war sehr selten, sie wurden mit den anderen täglich heimgetriebenen Viehherden zusammengeweidet. Im Kapitel werden die Ordnung der Vermehrung, weiterhin die Art und Weise der Tiermusterung beschrieben. Der Verfasser hat auch die Heilmethoden der Ziege untersucht, und hat festgestellt, dass die Ziegenheilverfahren überwiegend rationale Elemente haben. Die Übung der Salzung und der Tränkung, die Arbeit der Hütung und der Lenkung, weiterhin die Merkzeichen zur Unterscheidung der Tiere werden auch hier beschrieben. Hier werden auch die Lenk- und Rufwörter vorgestellt, die überall der archaischsten Schicht der Sprache gehören, und das weitere Beziehungssystem der Hirtenkultur beweisen. Im Kapitel werden auch die Ausdrücke für die Tiergeschlechte und Lebensalter vorgezählt. Der überwiegende Teil dieser Namen stammt von Lenkwörtern (so ung. bak, cap, gida, gödölye), und zeigen, dass diese Benennungen ebenso der archaischsten Sprachenschicht gehören, wie die Ziegenzuht eine der frühesten Äusserungen in der Viehzucht ist. Was die vermittelnden Sprachen betrifft, dazu gehören die bulgarisch-türkischen Lehnwörter, von der Zeit vor der Landnahme, ein bedeutender Teil der Wörter ist aber nur später, nach der Landnahme, vor allem mit der Vermittlung des walachischen Hirtenvolkes in unsere Sprache gekommen. Der letzte Teil des Kapitels beschäftigt sich mit den Ausdruckeformen, betreffs der Tierfarbe und des Namens, die wiederum die Wirkung der Hirtenkultur von Südost-Europe und von Karpaten widerspiegeln. Im fünften Kapitel untersucht der Verfasser die Tätigkeit der Ziegenhirten und Pfleger, weiterhin auch ihre soziale Lage. Der Verfasser beweist, dass die Beschäftigung der Ziegenhirte früher ein selbständiger Beruf war, und ihre Tätigkeit vor allem das 145