Lajos Árpád: Nemesek és partiak Szuhafőn (Borsodi Kismonográfiák 8. Miskolc, 1979)

beiteii, zum Holzhacken und Hanfreissen. Spuren ehemalinger Pacht­verhältnisse sind auch heute noch anzutreffen. Von der Jahrhun­dertwende ab haben immer mehr adlige Familien ihre Felder selber bebaut, nur die Erntearbeiten haben sie nicht gern verrichtet. Der Kleinadel hatte keine Spinnstuben, die Frauen der Kleinbauern webten für die adligen Familien. Rudimente von Beutearbeiten (Sammeln von Wald- und Wiesenfrüchten, Wildfang mit Fallen) fand man nur bei den Kleinbauern. Die Ernährung der Kleinbauern war volkstümlicher und primi­tiver. Die Speisenliste des Kleinadels enthält reichere und nahrhafte Speisen mit einem Übergang zur bürgerlichen Küche. Eine starke Trennung gibt es zwischen beiden Schichten bei der Ausübung kirchlicher und dörflicher Ämter. In der Sitzordnung in der Kirche zeigt sich die führende Rolle der Adligen, die Presbyter der reformierten Kirche waren ausschliesslich Adlige. Auch die dörf­lichen Ämter wurden meistens von ihnen besetzt. Es gab einen wesentlichen Unterschied in der Kleidung der bei­den Schichten, der sich erst in den letzten Jahrzehnten ausgeglichen hat. In Kleidung und Haartracht der Frauen gab es auch Unter­schiede. Die Kleidung der Adligen stand dem bürgerlichen Ge­schmack nahe. Charakteristisch ist das Verhalten beider Schichten zu einander. Die adligen weisen den Namen „Bauer" (ung. paraszt) zurück, sie halten sich für „Landwirte (ung. gazda). Unte Bauern verstehen sie die Kleinbauern, bzw. die armen Bauern. Der gesellschaftliche Unterschied zeigt sich auch beim Spiel der Kinder: die Anführer Waren immer die Kinder der Adligen, obwohl bei den kleinen Kin­dern die Unterschide nich so krass zu Tage traten, sie bildeten sich im Verhalten erst später aus Die Unterhaltung, das Hofmachen und die Vergnügen der beiden Schichten waren vollkommen ver­schieden. Unterschiedlich waren auch die Festbräuche. Der Autor schil­dert auf Grund von Erzählungen ein Hochzeitsfest, das Merkmale der ehemaligen Gömörer Volksbräuche aufweist. Verwandtschaft zwischen Adligen und Bauern war ausgeschlossen, nur die Taufpaten­schaft war ein schwaches Bindglied zwischen ihnen. Auch die Toten- und Beerdigungsbräuche zeigen in einigen Elementen Unterschiede auf. Die Studie hat die gesellschaftlich-ethnographischen Merkmale dieser Siedlung adliger Herkunft ein Jahrzehnt nach der Befreiung bzw. nach dem Beginn der sozialistischen Umformung untersucht. Die Erinnerungen und auch das alltägliche Leben zeigten noch Reste der vergangenen feudalen Welt. Die Studie enthält Angaben, dit heute nur noch schwer aufzufinden sind und bedeutet damit einen Gewinn für die ethnologische Forschung. Deshalb hielten wir ihre Veröffentlichung auch nach zweieinhalb Jahrzehnten für begründet. 69 Gyula Viga

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