Petercsák Tivadar: Hegyköz (Borsodi Kismonográfiák 6. Miskolc, 1978)

Porzellanfabrik von Hollöhäza eröffnet, wodurch sich die Zahl der Industriearbeiter erhöhte. Bis auf einige Dörfer im Hegyköz wurden 1959/1960 überall die Produktionsgemeinschaften gegründet. Die von Bergen umgebenen, eingeschlossenen Dörfer haben viele archaische Züge der Volkskultur aufbewahrt. Die Bevölkerung des Hegyköz' bildet keine selbständige ethnische Gruppe. Dieses Gebiet ist vielmehr ein Bindeglied zwischen dem nördlichen Kar­pathengebiet und der grossen ungarischen Tiefebene. 2. Der Nutzen des Waldes Der Wald war im Leben des Volkes vom Hegyköz sehr wich­tig, weil mehr als die Hälfte des Gebietes von Wäldern bedeckt ist. Der Wald bedeutete Nahrung, Brennholz, Arbeitmöglichkeit, Werk­zeuge und Hausgeräte, Weide und Futter für die Haustiere. Die Häuser und Wirtschaftsgebäude wurden grösstenteils aus Holz gebaut. Laut Besitzrecht gab es Wälder der Gutsbesitzer und sog. Gemeindewälder. Letztere waren der Gemeinsame Besitz der Dörfer. Das Sammeln von Waldfrüchten war in den Dörfern am Rande des Hegyköz' von grosser Bedeutung. Wildwachsende Pflanzen dienten zur Ernährung und wurden auch zum Verkauf angeboten (Bild 3.). Das Sammeln von Pilzen, Beeren und Heilpflanzen war in erster Linie Aufgabe der Frauen und Kinder. Das Mästen der Schweine mit Eicheln und Bucheekern war bis zu den 20-er Jahren allgemeiner Brauch. Das auf den Wiesen gesammelten Heu war im Winter wichtig als Tierfutter. Das Laub, die jungen Triebe und Knospen der Bäume wurden nur in der grössten Not verwertet. Den Einwohnern waren auch viele Arten des Wildfanges bekannt. Sommers wie winters bot der Wald Ar­beitsmöglichkeiten. Landarbeiter, die weder Acker noch Tiere, besassen, waren in der Forstwirtschaft beschäftigt, die materiell besser Gestellten übernahmen das Transportieren des Holzes, wenn gerade keine landwirtschaftlichen Arbeiten anfielen. Vor 1945 wurden vom Kärolyi-Landgut und von der Hochschule von Säros­patak regelmässig Holzhacker angestellt. Nach der Befreiung waren viele von ihnen in der staatlichen Forstwirtschaft tätig. Fast alle Bauern verstanden sich aufs Schnitzen ihrer landwirtschaftlichen Geräte (Bild 8.), einige spezialisierten sich auf die Herstellung von Jochen, Fassdauben, Holzgabeln und Besen. Das Kohlenbrennen verstanden vor allen Dingen gebürtige Slowaken aus Kishuta, Nagy­huta, Vägäshuta (Bild 10.). 3. Die Wirtschaft Zwischen Pflanzen- und Viehzucht besteht eine enge Verbin­dung. Die Viehzucht hilft der Produktion mit Zugkraft und Dün­ger für die Felder, liefert direkt verbrauchbare Lebensmittel. Die 109 Landwirtschaft im Hegyköz war bis in die 50-er Jahre eine Drei-

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