Huszár Zoltán (szerk.): Kereszténység és államiság Baranyában (Pécs, 2000)

Andrásfalvy Bertalan: Szőlőművelés és borkultúra Baranyában

BERTALAN ANDRÁSFALVY WEINBAU- UND WEÍNküL}ül( ÍN Zusammenfassung Der Boden und die Region von Baranya sind sehr geeignet für Weinbau. Bereits vor den Römern werden sich die da ansässigen Menschen mit Weinbau befasst haben. Für die Weinbautätigkeit der Römer verfügt man über eindeutige Indizien. Auch die Bewohner der Provinzen werden diese Tätigkeit gekannt haben, da Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Ch.) gegen Rebbau jenseits der Alpen eine Rede gehalten hat, womit er die italienischen Weinarten schützen wollte. Domitian (81 - 96 n. Ch.) hat ein Edikt erlassen, in dem er die Ausrottung etwa der Hälfte der Weinbauplantagen verordnet hat. Er hat ebenso in Italien verboten, neue Plantagen zu bauen, da dadurch die Größe der Getreidegebiete eingebüßt wurde, was zu Mangel an Getreide führte. 200 Jahre später hat der Kaiser Marcus Probius das Verbot des Rebbaus in den Provinzen aufgehoben, und hat selbst von seinen Legionären Wein bauen lassen. Gegen die Wirkung der berauschenden Kraft des Weines haben sich nicht nur die Leiter des Römischen Reiches, sondern unter anderem auch die dakischen, awarischen, bolgarischen Herrscher eingesetzt. Es ist vielseitig bewiesen, daß die Ungarn vor der Landnahme nördlich vom Kaukasus, während des Zusammenlebens mit den bolgarisch-türkischen Völkern den Weinbau kennengelemt haben. Nach der Ansiedlung im Karpatenbecken haben die Ungarn den Weinbau der hier gefundenen Volksteile nicht berührt, sondern haben sie diese zu den anderen Steuerzahlern eingestuft. Auf einen intensiven Weinbau weisen die Ortsbezeichnungen der Region mit „szőlős” („Weintrauben") hin: Kővágószőlős, Hercegszőlős. Die Gründungsurkunde der Benediktinerabtei in Pécsvárad erwähnt 90 halbfreie Weinbauer, die mit Wein ihre Steuer bezahlen. Die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaus in Baranya ist vom Jahre 1220, wo man über die Weinplantagen der Paulaner auf dem Jakab-Berg lesen kann, die vom Bischof Bertalan dem Kloster gekauft wurden. Das Weinbauen der Pécser Bürger ist in einem zu 1332 datierten An- und Verkaufsavertrag überliefert, aus dem man erfährt, daß ein Weingarten auf dem Patacs-Berg, der seit Jahren vernachlässigt ist, verkauft wurde. Diese Urkunde zählt auch die benachbarten Weingartenbesitzer auf. Bis zur Türkenherrschaft sind die wichtigsten Weinbauregionen von Baranya bereits entstanden. Die sind die folgenden: das Mecsek-Gebirge, das Gebiet vom Jakab-Berg bis zu Szekszárd, das Siklós-Villányer Gebirge, ferner die Weinregion des Baranyabans und westlich von Szigetvár. In diesen Gebieten haben nicht nur die da ansässigen Bürger, Leibeigenen, Adligen Wein gebaut, sondern auch die ferner lebenden, Weinberge nicht besitzenden Bewohner. Der vorliegende Aufsatz befasst sich ausführlich mit dem Weinbau der Türkenherrschaft, den verschiedenen Weinarten, bzw. den Verwertungsmöglichkeiten deren. Die mit den Türken gemeinsam eingesiedelten Serben haben ihre eigenartige Rotweinkultur und die Weinart deren, die Kadarka eingeführt. Der große Vorteil der Kadarka war, daß sie nicht so viel Aufwand erforderte, wie der Weißwein. In Pécs wurde an der Wende des 17-18. Jh. nach Ende der Türkenherrschaft der Weinbau nicht unterbrochen, sondern wurde unter geänderten Eigentumsrahmen fortgesetzt. Die Weinbergen der Türken erhielten die Kirche und das ungarische und das später eingesiedelte deutsche Bürgertum, bzw. die Bosnier. Die in Pécs ansässigen Adligen haben sich ebenso Weingärten beschafft. Ein 1748 erlassenes Statut der Stadt verordnet unter anderem, daß.....niemand in Pécs, wenn er nicht Bürger ist, sei er Adliger oder Nichtadliger, Wein unter der Strafe der Beschlagnahmung verkaufen darf- Exteme Weine darf niemand einführen, und in Kneipen verkaufen." Die große Epoche des Weinbaus in Pécs und Baranya war das letzte Drittel des 18. und das erste des 19. Jh. Uber diese Periode schreibt Ferenc Schams eine ausführliche Studie in seinem 1832 veröffentlichten Buch. Der vorliegende Aufsatz will auch anhand dieser Studie den Weinbau, die Weinkultür des 19. Jh.. samt technologischen Vorgängen vorstellen. Über die wirtschaftlichen Folgen des Weinbaus kann man auch lesen. Zum Ende des 19. Jh. hat die Zerstörung der aus Amerika eingeholten Krankheiten auch Ungarn erreicht. In Pécs wurde der Mehltau zuerst 1853 erkannt, 1880 folgte der Anfall des Blattfallpilzes und 1887 der der Reblaus. Bis zu Ende des 19. Jh. wurde 80-90% der Weingebiete vor allem als Folge der Reblaus vernichtet. Nach der Zerstörung des Weinbaubestandes mussten neue Arten, neue Baumethode eingesetzt werden. Gegen die Reblaus wurden amerikanische Weinstöcke eingeführt, gegen den Blattfallpilz und den Mehltau konnte man sich mit Spritzung schützen. Die erste staatliche amerikanische

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