Huszár Zoltán (szerk.): Kereszténység és államiság Baranyában (Pécs, 2000)

Valter Ilona: A magyar keresztény államiság építészeti emlékei a Dél-Dunántúlon - Zala, Somogy, Tolna megyében

ILONA VALTER DiE BAUDENkMÄliH 0ЕЦ UNGAljiSCllEN C^iSjliCliEN SJAAjlidikEi} ÍM süDlichEN Transdanubien (ín den kOMiJAJEN ZALA, SOMOGY, fOlNA) Zusammenfassung Die sich von dem Tal des Flusses Zala ausdehnende, mit Hügeln und Tälern umgebene Region ist Südtransdanubien, in dem sich die Komitate Zala, Somogy, Tolna und Baranya befinden. Das Komitat Kolon (später Zala) hat laut der urkundlichen Überlieferung aus 1009 dem Veszprémer Bistum angehört, mit Ausnahme dennoch des südlichen Teiles, der ab 1092 das Archidiakonat Bekcsény des von Ladislaus dem Heiligen gegründeten Agramer Bistums wurde. Auf dem nördlichen Teil des Pécser Bistums entstand das Komitat Tolna, wo man seit 1217 Angaben über das Vorhandensein der Archidiakonate Tolna und Regöly hat. Der Kirchenbau wurde vom Gespan des Komitates und dem Pfarren (in der Urkunde als presbyter erwähnt), organisiert. KLOSTERKIRCHEN Die ersten Klöster wurden in diesem Zeitalter von den Königen gegründet. So entstand die bereits vollkommen zerstörte Benediktinerabtei von Zalavár, die von Stegfan dem Heiligen 1019 gegründet wurde. Béla I. hat in Szekszärd 1061 eine Benediktinerabtei gegründet. Die Grundlagen der Abtei wurden durch archäologische Ausgrabung freigelegt, wobei auch manche wertvolle gehauene Steine übriggeblieben sind. Entsprechend dem byzantinischen Charakter des Grundrisses gehören die Steinarbeiten zur südosteuropäischen und italienischen Gattung der byzantinischen Kunst. In Kupavár bei Somogyvár, am Gespansitz wurde 1091 von Ladislaus dem Heiligen die Benediktinerabtei gegründet, die Tochterkirche des Benediktinerklosters von Saint- Gilles in Südfrankreich war. Aufgrund einer 18 Jahre langen, systematischen Freilegung wurde der Grundriß der Kirche und des Klosters, die Bauperioden bekannt. Die gehauen Steine sind in mehrere Perioden einzustufen. Heute ist das restaurierte Ruinengelände zu besuchen. BÁTASZÉK-CIKÁDOR ZISTERZIENSERABTEI Die erste Zisterzienserabtei in Ungam wurde vom Géza dem П. 1142 gegründet. Die zur Zeit des Mongolensturms abgebrannte Abtei wurde 1347 neugebaut. Vom 1529 war sie 150 Jahre lang türkische Befestigung, anschließend wurde zu Beginn des 18, Jahrhundert vom Rest des Gebäude eine barocke Kirche gebaut. Zwischen 1994-96 wurden die Grundlagen der Backsteinkirche (Form: lateinisches Kreuz, dreischiffig, Kreuzgehäuse) ausgegraben. Weltliche Grundherren als Kirchenbauherren sind bereits im 11. Jh. anwesend. Es werden nach dem Vorbild der deutschen Eigenkirche Eigenklöster und Eigenkirchen gebaut. Das am frühesten entstandene Eigenkloster ist in Kaposszentjakab, das im Jahre 1061 durch den Gespan Otto von Győr errichtet wurde. Als Ergebnis archäologischer Ausgrabung ist sein byzantinischer Grundriß und gehauene Steine bekannt, deren Analogien auf byzantinischem Gebiet zu finden und mit den Steinarbeiten von Szekszärd verbunden sind. Die Eigenkirche wurde im 12. zu Patronatskirche umgestaltet, so sind die Klöster der Adelsgeschlechter entstanden. Eines der frühesten Klöster ist die von der Gens Kadar um 1150 gegründete Kirche in Kapornak. Sie war eine dreischifftge, Basilika ohne Kreuzgehäuse mit westlichem Turmpaar, der von innen auf einem Pfeilerpaar ruht und im Obergeschoß einen Chor bildet. Viele Einzelheiten sind noch vom 12. Jh. übriggeblieben. In Madocsa hat die Gens Bikács zur Ehre von Sankt Nikolai eine Benediktinerabtei gegründet. Vom westlichen Turmpaar ist eins bestanden geblieben, ihm wurde die spätbarocke Kirche im Jahre 1806 angebaut. Tűrje, gewesene Prämonstratenser Präpositur: Sie wurde von Dénes de genere Tűrje vor 1234 gegründet. Sie ist eine unserer am besten erhalten gebliebenen Kirchen vom Ende des 13. Jh., ihre Presbyterien wurden beim barocken Neubau umgebaut. Der dreischifftge Kirchenraum mit den ursprünglichen Gewölbe ist bestanden geblieben, im Westen die beiden schlanken Türmen, die innen einen Chor ergeben. Die Freilegung des zeitgenössischen Freskos, das die Legende des Heiligen Ladislaus darstellt, ist eben im Gange. DÖRFLICHE KIRCHEN IM 12. JH. Vom Ende des 11. Jh. verfügt man allmählich mehrere Angaben über die Dorfkirchen. Die Kirche von Cikó-

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