Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 46-47 (2001-2002) (Pécs, 2003)

Művészettörténet - Sonkoly Károly: „In der Innenstadt gibt es einen kleinen Palast” – Die zwei Jahrhunderte

Sonkoly Károly : „Van a belvárosban egy kis palota..." - A pécsi Szent István tér 17. két évszázada 269 Fabrik sein könnte (Bild 26.). Béla Förster starb im Jahre 1890. Seine Erben vermieteten das Haus jahrzehntelang. Im jähre 1912 Hessen sie es vom Hauptingenieur der Stadt, János Rauch vermessen (Bild 22-25.). Sie wollten es wahrscheinlich verkaufen, aber der Verkauf fand nur im Jahre 1922 statt. Der neue Besitzer wurde Dr. Imre Grosz. Die Grundbesitzerfamilie von jüdischer Herkunft erwarb sich den Adelstitel noch vor dem I. Weltkrieg. Die Familie erwarb den „üszögi" Prädikat, nach ihrem Landgut in der Nähe von Pécs. Der neue Besitzer verkaufte seinen Gutsteil an seinen Bruder. Das dafür erhaltene Geld investierte er in neue Unternehmungen, und gab eine grössere Summe für die Umbauung und Erweiterung seines Hauses aus. In Folge der im Jahre 1922-23 vollbrachten Bauarbeiten veränderte sich das Aussehen des Gebäudes wesentlich, in diesem Zustand ist es auch heute noch zu sehen. Das Haus verkörpert die Bestrebungen der Schichte zu der auch die Familie Grosz gehörte. Die, im XIX. Jahrhundert ein Vermögen erwor­bene, wirtschaftlich massgebende soziale Gruppe wollte sich eine, ihrem Vermögen entsprechenden gesellschaftliche Position erkämpfen. Dazu fehlte noch die ruhmreiche Vergangenheit der Familie - nach der Anschauung der Gentry, die für breite gesellschaftliche Schichten massgebend war. Die sollte in der Architektur und anderen Künsten der Spät- und Nachhistorismus einholen, der Mustern und Motive anderen Epochen eklek­tisch aufeinanderhäufte. Auf dem untersuchten Haus sind auch mehrere Motive von Neostilen zu sehen. Das Neobarock - der Stil den für ruhmreichsten Zeitalter der Adel gehaltene Regierungsepoche von Maria-Theresia ­war dazu am geeignetesten. Das wurde zum ofiziellen Stil der Architektur des ersten Abschnittes der Horthy-Ära, sein bekanntester Vertreter war Gyula Wälder. Auch hier sieht man es auf der auffallendsten Stelle, auf der Hauptfassade (Bild 3., 4.). Bei der Festlegung der Grundrisse des, einer Villa und einem städtischen Palast ähn­lichen Hauses spielten neben den repräsentativen Bestrebungen auch die Bequemlichkeit, der Komfort und Funktion eine wichtige Rolle. Es ist erstaunlich dass der neue Inhaber bei dem Umbau des Hauses auch moderne Heizung und biologische Abwasserreinigung installierte. Das Relief seines neuerworbenen Adelswappen Hess er in seiner Vorhalle anbringen (Bild 6.). Es blieben die Pläne und Schriften aus dem Jahre 1922 erhalten, mit der Unterschrift des budapester Sándor Péter (Bild 27-31.). Nach den Dokumenten war er Architekt, doch wahrscheinlich war er nur Kunstgewerbler. Darauf hinzeigen die Daten seiner Arbeit. Von dieser Gelegenheit abgesehen kennen wir nur seine Dekorations-, Bühnenbildner- und Innenarchitektonische Arbeiten. Diese Richtung sehen wir auch in seinen pécser Pläne. Bei der Ausführung wurden die Fassaden einfacher (Bild 3., 27., 5., 31.), aber im Fall des Grundrisses und der reichen Innenarchitektur blieben die Erbauer den Plänen des Architekten treu. Die, nach den Erinnerungen ein grosses Gesellschaftsleben führende Familie Grosz lebte nur kurzer Zeit in ihrem pécser Palast. Die Unternehmungen des Imre Grosz scheiterten, sein Vermögen verschwand, und er zog nach Budapest nachdem er das pécser Haus verkaufte. Im Jahre 1932 wohnte hier der Domherr Dr. Miklós Gebauer. Später zog er fort, und das Haus vermietete er. Er blieb der Besitzer bis 1952, der Verstaatlichung. Nach dem II. Weltkrieg wurde das repräsentative Haus vernachlässigt. Zuerst deutsche, dann bulgarische Soldaten bewohnten es. Nach 1952 wurde es Parteisitz, später diente es jahrzehntelang als Jugendhaus (Úttörőház). Danach betätigte sich hier eine Sonderschule, und dann stand das Haus lange Zeit leer. In diesen Jahren wurden viele innenar­chitektonische Elemente gestohlen, der vernachlässigte Garten verwilderte. Der Gartenpavillon der die Aufmerksamkeit der ungarischen Denkmalforschung schon am Anfang des XX. Jahrhunderts erregte, wurde am Anfang der 80-er jähren rekonstruiert, aber in den Jahren der Verlassenheit verviel er wieder. Selbst die Steinwasen des Tores wurden gestohlen. Vor einigen Jahren bekam das alte Haus eine neue Funktion. Es scheint ein Glück zu sein, dass es zur Zeit im Besitz der Zivilen Gemeinden ist. A szerző címe: Sonkoly Károly Kulturális Örökségvédelmi Hivatal, Nyilvántartási és Tudományos Igazgatóság, Topográfiai Osztály, Pécsi Iroda H 7621 Pécs, Szent István tér 15.

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