Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 44-45 (1999-2000) (Pécs, 2002)

Régészet - Zalai-Gaál István: A státus és hierarchia kérdései a lengyeli kultúra közösségeiben

68 A JANUS PANNONIUS MÚZEUM ÉVKÖNYVE 44-45 (1999-2000) man aber auch bedeutendere Änderungen in der Zusammensetzung und der Typologie der Grabkeramik. Anhand der Zusammenhänge halten wir diese Phase mit der MOG Ib für gleichzeitig (LENNEIS ­NEUGEBAUER-MARESCH - RUTTKAY 1995, 70-71, Abb. 28-29). Darauffolgend treten aber schon solche wesentliche Änderungen in der Keramik auf, die eine Grenze in der Entwicklung der Lengyel-Kultur darstellen dürfen und nach deren die erste Subphase einer neuen Stufe - Len­gyel Hal - vorausgesetzt werden kann, die in unserem früheren chronologischen System der Periode Ic entspricht (ZALAI-GAAL 1999C, 20). Die typologischen Entsprechungen der Keramikgefäße sind in kleiner Zahl auch in Aszód bekannt (KALICZ 1998., Abb. 41.1) und einige charakteristischen Züge der südosttrans­danubischen Gefäße sind auch in der Keramik von Peöenady erkannbar (PAVÚK 1981b, 275. obr. 10). Die Subphase Lengyel IIa2 ist wiedrum die Fortsetzung der vorangehenden. Die Ergebnisse der keramischen Analyse deuten darauf hin, das von der Subphase Lengyel IIa2 an im behandelten Gebiet eine selbstständige, geschlossene Entwicklung stattfand: Es handelt sich um die keramischen Kombinationen des sog. „Kupferhorizontes" unserer früheren chronologischen Sytstems, aber - wie gesehen - die Herausbildung der für das Ende der südosttransdanubischen Lengyel-Kultur kennzeich­nenden typologischen Züge schon früher, während der Subphase Hal begann. Die genauen Parallelen dieser Keramik sind weder in Aszód, noch im Fundmaterial der MOG vorhanden. Einige dieser typologischen Merkmale findet man an der Keramik der Lengyel II von J. Pavúk, der Moravany-Phase und der „traditionalen" Lengyel III (PAVÚK 1965, 29., obr. 1.1-3, 6; 1981b, 278-280, obr. 12.25, obr. 13.9, 11-13). Wir meinen, des die südosttransdanubische Entwicklung der Lengyel-Kultur das Beginn der nordtransdanubischen und südwestslowakischen Lengyel III erlebt haben dürfte. In der Entwicklung der Lengyel-Kultur können also auch in Südosttransdanubien ein frühes und ein spätes Horizont bzw. das Übergangshorizont zwischen ihnen unterschieden werden. Neben der örtlichen Entwicklung muß man aber auch mit äußeren Wirkungen rechnen, anderswie können die Änderungen der keramischen Typologie und anderer Merkmale nicht geklärt werden. Die Bevölkerung der Lengyel-Kultur erschien auf seinem östlichen Verbreitungsgebiet mit einem ideologisch und praktisch sich entwickelten Bestattungsritus, in dem auch viele Elemente der westlichen Linienbandkeramik und des Protolengyel­Horizontes weitegelebt hatten. Viele Erscheinungen der Bestattungsriten der Lengyel-Kultur sind auch in den spätneolithischen und frühkupferzeitlichen Kulturen des Alföld registrierbar. Auch in der südlichen Vinca-Kultur sind viele Parallelitäten im Totenkult zu sehen. Um die Gruppenbildung der Gräber bzw. die Hierarchie, Rangordnung unter der bestatteten Individuen eingehender erkennen zu können, wurden die 269 Bestattungen mit Fundkombinationen (Keramik, Geräte, Tracht/Schmuckgegenstände) anhand der unten ihnen vorhandenen Unterschiede („Reichtum") in 11 Fundspektren eingeordnet: Sla: Der Anteil der mit geschliffenen Steingeräten, in erster Linie mit Äxten, mit Tracht/chumckgegenständen bzw. Keramik besonders reich ausgestatteten Bestattungen beträgt auf 14,5% (39), solche Kombinationen sind aus 12 Gräberfeldern bekannt. In Lengyel 1 befindet sich auffallenderweise 13 solche Bestattungsobjekte, während ihre Zahl sich in den übrigen Gräberfeldern zwischen 1 bis 4 bewegt; Slb: Dieses, mit geschliffenen Steingeräten und/oder Tracht/Schmuckfunden bzw. Keramik reich versehener Fundspektrum wird von 3,3% (9) der Bestattungen aus 7 Gräberfeldern vertreten; S2: 8,2% (22) der untersuchten Bestattungsobjekte wurden mit geschliffenen Steinäxten- und beilen (-keilen, ­meißeln) und/oder mit anderen Werkzeugen und/oder mit Muschelperlen, Fleisch- und Gefäßbeigaben ausgestattet. Auf den Friedhöfen wurden 1 bis 4 Personen mit solchen Kombinationen hingelegt, das Gräberfeld Zengővárkony 6d zeichnet sich dagegen mit der hochen Anzahl (7) dieser Bestattungen aus; S3: Die Proportion der, mit Steinaxt, gespaltenen Steingerät und/oder Knochengerät bzw. Keramik durchschnittlich versehenen Bestattungen, beträgt auf 8,5% (23). In neun Gräberfeldern sind 1 bis 3 solche Objekte vorhanden, in Zengővárkony 6c findet man aber sogar 5 solche; S4: In 6,7% (18) der behandelten Bestattungen sind geschliffene Steinbeile (-keile, -meißel) mit gespaltenen Steingeräten und/oder Knochengeräten, Tracht / Schmuckgegenständen (meistens mit Eberhaueranhängern), Keramik, manchmal mit Reibstein vergesellschaftet. Solche Kombinationen kommen bei 1 bis 5 Skeletten vor; S5: Auch der Anteil der mit geschliffenen Steinbeil (-keil, -meißel), Keramik und Tierknochen bzw. Muschelperlen ausgestatteten Bestattungen ist klein (5,9%, 16). Auf den einzelnen Gräberfeldern sind 1 bis 4 solche Objekte vorhanden; S6: In gleichem Anteil, aber nur in fünf Gräberfeldern fanden sich mit gespaltenen Steingeräten, „besonderen" Grabbeigaben und reichen Tracht/Schmuck­kombinationen versehene Bestattungen. Auf den Gräberfeldern wurden nur 1 bis 3 Toten auf dieser Weise ausgestattet. Das Gräberfeld Bl von Mórágy zeichnet sich dagegen mit der hochen Zahl solcher Fundkombinationen aus; S7: Der Anteil der nur mit gespaltenen Stein- und/oder Knochengeräten, Tracht/Schmuckgegenständen bzw. Keramik ausgestat­teten Bestattungen ist (in vier Gräberfeldern) am

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