Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 44-45 (1999-2000) (Pécs, 2002)

Történettudományok - Járányi László: Egy pécsi patricius család. II.

134 A JANUS PANNONIUS MÚZEUM ÉVKÖNYVE 44-45 (1999-2000) Eine Pécser Patrizierfamilie П. László JÁRÁNYI Die Zusammenfassung des ersten Teiles der Studie war mit dem Satz abgeschlossen, dass aus einer so breiten Familie naturgemäss interessante Leute, fleissige Meister, erfolgreiche Vermögensanhäufer und solche Bürger stammten, die eine bedeutende Rolle im Leben der Stadt spielten. Dieser zweite Teil der Geschichte unserer Familie handelt gerade von einer solchen Person, meinem Ururgrossvater András Járányi, deren Gestalt von einer Entfernung von zweihundert Jahren wiedererlebt wurde. Er kehrte von seiner Wanderung, als ihn die Todesnachricht seiner Mutter und seiner kleinen Schwester erreichte, zum kranken Vater und den minderjährigen Geschwistern heim. Auch sein Vater starb kurz danach, und der junge Meister hatte dann die Sorgen der Erziehung der kleinen Geschwister, der Wiedererrichtung des verfallenen Elternhauses und der vernachlässigten Wirtschaft zu übernehmen. Er fand zum Glück eine würdige Gefährtin in der Person unserer Ururgrossmutter Anna: das Leben, die Arbeit und der Fleiss der beiden taten Wurder. Aus solch einem Elend emporsteigend erreichte er in 17 Jahren, dass seine Geschwister alle zu wohlbemittelten Pécser Bürgern mit eigenem Haus, Handwerk und Vermögen wurden. Das Familienvermögen wurde in jener Zeit aufgeteilt, aber András baute seine eigene Familienwirtschaft auf und wurde bald zum Vermögensanhäufer, bald gehörte er zu den grössten Steuerzahlern der Stadt. Sein Vermögen war auch in städtischem Maßstab bedeutend: er besass 82 Joch Acker, 42 Joch Weinberg, von dem drei Viertel erstklassiger Qualität, 18 Joch Wiesen, 13 Joch Edelkastanien, 4 Joch Pflaumen, mehrere Gemüsegärten, einen Schoberhof mit Scheune, vier Weinkeller, drei davon unter seinen Häusern, einen vierten auf dem Makárberg, und vier Häuser. Nach meinen Berechnungen hatte er folgende Einkommen: 1200-1300 Forint brachten die Weingärten, 2000-2200 die Äcker, die Wiesen brachten etwa 70-75 Tonnen Heu und dazu kamen noch die Erträge der Kastanienwälder und der Pflaumengärten, sowie der Nutzen der Schnapsbrennerei und der Zuwachs des Tierbestandes. Auch das Einkommen der Werkstätte mag ziemlich bedeutend gewesen sein, da sonst ganze Familien aus der Arbeit eines Meisters lebten, und hier arbeiteten ja fünf Meister. Da er zu den reichsten Steuerzahlern gehörte, hatte er wohl eine bedeutende Rolle auch im Leben der Stadt, bereits 1777 war er Mitglied des städtischen Grossrates. Auch im Leben des Riemenmacherzunftes mag er eine leitende Funktion gehabt haben, da er mit seinen Söhnen mehr als ein Drittel des Zunftes ausmachten. Er hatte bestimmt eine wichtige Rolle bei der Organisierung des 1789 gegründeten Pfarrkirche am Pécser Ágostonplatz, da er wohl der reichste Bürger der neuen Gemeinde war, auch auf dem Gebiet der neuen Gemeinde ein Haus hatte, seinen fünften Sohn zum Pfarrer unterrichten liess und in seinem Testament 100 Forint für die „ewigen heiligen Messen füs seinen Seelensglück in der Pfarrkirche" hinterliess. Sein 1804 zum Pfarrer ge­weihter Sohn, Antal hielt seine erste Messe auch hier ab. Trotz allerdem behielt er seine nüchterne Bescheidenheit biz zum Ende seines Lebens, er blieb und lebte mit seinen Geschwistern und Verwandten zusammen in den Häusern des Járányi-Viertels, in der nordöstlichen Ecke der Innenstadt innerhalb der Stadtmauer. Seine jährlichen Einkommen investierte und legte er immer wieder an, und so erreichte er, dass nach seinem Tode all seine Familienmitglieder, so auch mein Urgrossvater György Járányi, mit sicherem Vermögen, als wohlbemittelte Bürger leben konnten. A szerző címe - Anschrift des Verfassers: Járányi László 8900 Zalaegerszeg Göcseji út 45. VI/59.

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