Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 41-42 (1996-1997 )(Pécs, 1998)
Művészettörténet - Mezei Ottó: Galimberti Sándor Amszterdam című képének rekonstrukciós kísérlete
214 A JANUS PANNONIUS MÚZEUM ÉVKÖNYVE 4M2 (1996-97) Versuch zur Rekonstruierung des Gemäldes Amsterdam von Sándor Galimberti Ottó Mezei Der Verfasser nimmt das Gemälde Amsterdam - nachweislich Anfang 1915 gemalt - von Sándor Galimberti unter die Lupe. Der aus Triest stammende, die zeitgenössischen westeuropäischen Strömungen als eigen betrachtende, ungarische Künstler hatte zum Ausbruch des I. Weltkrieges Paris, sein zweites Zuhause, fluchtartig mit seiner Frau, Valéria Dénes - auch bedeutende Malerin - und 3jähriger Tochter zu verlassen. Vorübergehend hat er Zuflucht in Scheveningen bei Den Haag gefunden. Sándor Galimberti malte hier sein Bild Amsterdam (auf der Seite von zwei Schiffen lassen sich sogar die Namen der Staßen entziffern, wo die Familie aufgrund der nach Hause gesandten Briefe zu jener Zeit wohnte). Dieses Gemälde ist das letzte Stück unter manchen (latenten Bildern, die den Raum neuartig darzustellen versuchen. Der Verfasser sieht aufgrund des doppelten Raumbegriffes von Georges Braques, daß Sándor Galimberti den perspektivischen, sog. visuellen Raum in einen „takülen" (direkt vor die Augen gebrachten) umgestaltet hat, und dadurch ein besonderes „panoramisches" Bild geschaffen hat. Das Bild selbst weist expressionistische, kubistische (früherer Léger) und futuristische (Boccioni) Charaktere auf, aber hat auch Gemeinsamkeiten mit der „Stildimension" der Kinderzeichnungen. Der Verfasser bringt das Gemälde von Sándor Galimberti mit den apokalyptischen Visionen von 1913 von Ludwig Meidner in Beziehung, und weiß sogar einen Zusammenhang zwischen der Sonnenfinsternis vorangehenden Jahres und der düsteren (sonst nicht charakteristischen) Farbtöne des Malers zu entdecken. Letztendlich kommt der Verfasser zur Feststellung, daß das Gemälde eine bewegende Vision des durch den Ausbruch des I. Weltkrieges und die Weltereignisse extrem erschütterten Künstlers ist. Strukturmäßerst auffallend und naiv veranschaulichenden Struktur her entbehrt das Bild auch nicht die Intention der „magischen" Verteidigung. A szerző címe: Dr. MEZEI Ottó Budapest Orsó u. 55. 1026