Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 40 (1995) (Pécs, 1996)

Történettudományok - Nádor Tamás: „Hallható Múzeum”. Hangdokumentumok a Janus Pannonius Múzeumban, VI.

NÁDOR TAMÁS: „HALLHATÓ MÚZEUM". HANGDOKUMENTUMOK A JANUS PANNONIUS MÚZEUMBAN, VI. 137 „Das Museum zum Hören" Tondokumente im Janus Pannonius Museum VI. Tamás NÁDOR In der Studie werden diesmal drei Erinnerungen aus der Tonsammlung des Janus Pannonius Museums dargestellt. Drei berühmte Pécser Persönlichkeiten sprechen über ihren Lebensweg, der gleichzeitig als zeitgeschichtliches Dokument betrachtet werden kann. Géza Tóth (1907-1990) war Chemieingenieur, Pro­fessor der Chemiewissenschaft. Sein Leben und Berufs­tätigkeit waren eng mit der I. Pécser Lederfabrik verbun­den. Im ersten Teil der mit ihm angefertigten Interview wird von Géza Tóth die Vergangenheit und Geschichte der Pécser Lederproduktion seit 1762 erzählt: wie sich die Gerberei der Familie Höfler bzw. Erreth zuerst zur Aktionsgesellschaft, dann durch die Anlage von moder­nen Maschinen zu einer der nicht nur in Ungarn, sondern auch in ganz Europa größten und bedeutendsten Fabriken entwickelt hatte. Géza Tóth wurde 1934 in der I. Pécser Lederfabrik angestellt. 1937 wurde er zum leitenden Chemiker, 1941 zum geschäftsführenden Direktor der Fabrik ernannt. Durch seine wissenschaftliche For­schungsarbeit, bzw. zahlreiche Publikationen war sein Name im beruflichen Bereich bereits weit bekannt. Im zweiten Teil des Interviews erzählt er darüber, wie er neben seiner Betriebsarbeit die wissenschaftliche For­schung fortgesetzt, bzw. auch an der Weiterbildung von Chemikern für die Lederindustrie an der Technischen Universität in Budapest teilgenommen hatte. Als Aner­kennung seiner beruflichen Tätigkeit erhielt er 1977 an der Tagung der Internationalen Union der Lederchemiker in Hamburg die höchste Auszeichnung seines Berufes, die Stiasny-Medaille. 1978, im Jahr wo er in den Ruhe­stand trat, wurde er mit der Eötvös-Auszeichnung belohnt. Als Zweiter wird in der Studie der Rückblick von István Virág (1901-1991), Diplommittelschullehrer und Oberst dargestellt. Seine Ausbildung begann er in der Pécser Kadettenschule, und kam hierher nach Jahrzehn­ten als Lehrer zurück. 1952 wurde er ins Pécser Nagy­Lajos-Gymnasium versetzt, bloßgestellt und um seinen Rang gebracht; später wurde er rehabilitiert und zum Oberstleutnant befördert. In seinen Rentejahren - und das machte seinen Namen in Pécs bekannt -, forderte er die Aufsuchung des Denkmals von Miklós Zrínyi, das 1926 im Haupteingang der ehemaligen Kadettenschule aufge­stellt, und in den 50er Jahren entfernt wurde. Als Erfolg seiner Bemühungen wurde das Denkmal unter der finanziellen Unterstützung der ehemaligen Schüler der Kadettenschule in der Zsolnay Fabrik wieder ausgegos­sen, und unweit seiner ursprünglichen Stelle unter feierlichen Umständen wieder aufgestellt. Bei der Einweihung der Skulptur hielt István Virág vor zahlrei­chen Teilnehmern eine Festrede. Die Wiederhersetllung des Denkmals in seinem originalen Zustand konnte er jedoch nicht erleben. Er wurde unter militärischer Ehrengabe als Oberst beerdigt. László Lukovich (1909-1993), Buch- und Musikwa­renhändler, Inhaber der ehemaligen Pécser St. Imre Buchhandlung war in der Zwischenkriegszeit ein ange­sehener, gut ausgebildeter Mitglied der Pécser Kauf­mannschaft. Nach bewegter Jugend eröffnete er am 15. Mai 1939 seine neueste Fachhandlung, die St. Imre Buchhandlung, die dem Firmenschild entsprechend bald zum Buchgeschäft der Jugend wurde, mit immer breite­rem Kundenkreis und mit gutem Gefühl zusammenge­stelltem Warenangebot: neben Belletristik wurde hier das größte Angebot an Musikwerken, die in der Nähe liegende Musikschule bedienenden Notenblättern, sowie Gebetbüchern und Kirchengeräten dargeboten. Im Inter­view spricht er ausführlich über seine Kriegsgefangen­schaft, während der mit Hilfe seiner typographischen Kenntnisse ein Liederbuch für 17 000 ungarische Solda­ten ausgedrückt worden ist. Im weiteren wird über die Verstaatlichung seines Geschäftes, bzw. die Jahre gesprochen, wo er als Leiter des Pécser Schallplattenge­schäftes und Direktor der Schallplattenbasis in Südtrans­danubien seine musikalischen Fachkenntnisse anwenden konnte.

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