Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 39 (1994) (Pécs, 1995)

Művészettörténet - Várkonyi György: Újabb adatok Martinszky János pályájához

237 ten, stufenweise kubistischer aufgebauten Stillebenkom­positionen zur „abstrakten Kunst", „konkreten Malerei" wurde von Martyns Unterstützung und Inspiration begleitet. Er lenkte 1943 die Aufmerksamkeit von Ernő Kállai auf den jungen Maler. Zu dieser Zeit spielte Martinszky eine aktive Rolle im Kulturbereich des öffentlichen Lebens, neben seiner Lehrtätigkeit wurde er mit der Leitung des Museums in Mohács beauftragt. 1945 ist Martinszky schon ein engagierter abstrakter Maler, 1946 ist er Gründungsmitglied der aus der „Europäischen Schule" ausgeschiedenen „Gruppe der Abstrakten Künstler". Seine unter Martyns entscheiden­dem Einfluß stehende Kunst weist in vielen Punkten ähnliche Entwicklung, wie die von Tamás Lossonczy und Tihamér Gyarmathy. 1947 wird seine selbständige Ausstellung im Raum der „Galerie zu den 4 Himmelsrichtungen" veranstaltet und nimmmt auch an der „Zweiten Ungarischen Grup­penausstellung der Abstrakten Künstler" teil. Er wird auch zur Teilnahme an der internationalen abstrakt­surrealistischen Schau, dem Salon de Réalités Nouvelles in Paris eingeladen. Seine Werke gelangen nicht in die Ausstellung. Bis 1948 räumt die Umordnung der politischen Kraftverhältnisse mit dem Pluralismus des kulturellen Lebens auf, den Abstrakten wird „die Luft zum Atem beraubt". Trotz des sicheren Bewußtseins der Perspekti­venlosigkeit fängt Martinszky noch mit neuen, vielver­sprechenden Experimentierungen an, findet seine, innerhalb der Richtung der ungarischen sogenannten lyrischen Abstraktion einen selbständigen Dialekt bedeu­tende, souveräne Ausdruckform. Die kunstpolitische Wende stellt ihn vor kein Scheidungsweg, am 2. Septem­ber 1949 stirbt er an Typhus im Mohácser Krankenhaus. Über das Leben und künstlerisches Schaffen von János Martinszky sind bis auf die nicht publizierte Diplomarbeit des Verfassers dieser Zeilen nur sporadi­sche Daten in der Fachliteratur zu finden. Die oben veröffentlichten 24 Dokumente wurden aus den mehr als fünfzig Briefen gesammelt, die Martinszky zwischen 1932 und 1948 seinem Freund und Hochschul­komilitonen, Géza Erdős geschrieben hat. Die neulich zum Vorschein gekommenen Briefe besitzen besondere Bedeutung, denn durch sie wird die für die bisherige Forschung zur Verfügung stehende objektive Datenreihe seitens des Subjektes ergänzt. Durch sie erscheinen der von den obigen nur unvollständig in seinen Hauptzügen erschließbare Charakter, die Entwicklung der Persönlich­keit und deren innere Konflikte plausibel. Aus den Briefen kann man ein emotionell gefärbtes, soziologisch authentisches Bild über den Hintergrund der sich ändern­den Wertorientationen, der Wenden der Betrachtungs­weise gewinnen. Gleichzeitig ermitteln sie auch zahlrei­che neue Tatsachen, lüften den Schleier über unklare Stellen und Abschnitte, und tragen neben Periodisierung des Lebenswerkes auch zur Klärung der Geschichte und der inneren Verhältnisse der „Europäischen Schule" und der „Ungarländischen Gruppe Abstrakter Künstler" bei.

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