Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 38 (1993) (Pécs, 1994)
Történettudományok - Sonkoly Károly: A Pécs, Jókai tér 11. sz., középkori eredetű lakóház műemléki kutatása
137 Die Denkmalforschung des mittelalterlichen Hauses Jókai Platz 11. Károly SONKOLY Der Autor der Studie führte die denkmalkundliche Forschung der Gebäudes 1989 durch. Es konnte von diesem L-förmigen Gebäude bereits vor dem Beginn der Arbeiten mit Sicherheit festgstellt werden, daß es seine heutige Form durch mehrere Bauperioden erhielt und das es wahrscheinlich einen mittelalterlichen Kern hat. Bei der Hauptfassade haben wir eine moderne beschädigungslose Methode, die Thermovision ausprobiert, aber der Versuch brachte keine richtigen Ergebnisse, da die Bekleidungsmauer vom Jahundertbeginn das ältere Mauerwerk beschattete. Die Verwendbarkeit dieser Methode zur Erforschung der Fassaden wurde jedoch durch die von den Gebäuden am nördlichen Rand des Platzes zur gleichen Zeit gemachten Aufnahmen bestätigt, da die auf den Thermovisionsaufnahmen markierten Stellen vom Putz verdeckten Details durch die späteren Freilegungen bestätigt wurden. Wir hoffen, daß es nach weiteren Versuchen möglich sein wird, die traditionelle Freilegung und die Thermovisionsuntersuchung parallell verwendet, die das Gebäude beschädigende Methode soweit wie möglich zu ersetzen. Durch archivarische, fachliterarische und konkrete Erforschung konnte die Baugeschichte des Hauses Jókai Platz 11., die etwa 500 Jahre umfaßt, konkretisiert werden. Der nördliche Flügel umschließt ein mittelalterliches Wohnhaus, dessen Mauerreste sogar im ersten Stock gefunden werden konnten. Im Erdgeschoß blieb das einzige mittelalterliche Kreuzgewölbe erhalten, im ersten Stock waren hingegen nur noch auf dessen Existenz hinweisende Spuren zu finden. Im Keller, der möglicherweise der ehemalige Erdgeschoß gewesen war, nur durch die äußere Aufschüttung "versenkt" wurde sind Steinkonsolen unter dem neuzeitlichen Gewölbe sichtbar geworden, die auf eine flache Balkendecke hinweisen. Beim südlichen Eingang des Kellers ist ein mittelalterlicher steinerner Türrahmen mit Abkantung in situ zu finden. Weitere äußere Öffnungen konnten wegen der späteren Umbauten nicht gefunden werden. Das im rechten Winkel zum Platz gerichtete Gebäude mit nur einem Trakt wird im 15. Jahrhundert errichtet worden sein. Es wurde wahrscheinlich in den letzten Jahrzehnten vor der Türkenherrschaft zum Süden hin erweitert. Nach der Türkenherrschaft blieb nur noch der nördliche Flügel erhalten, der auch auf den Stadtplänen aus dem 18. Jahrhundert zu finden ist. Die Inhaber des Hauses waren im 18-19. Jahhrhundert wohlbemittelte Adelsfamilien. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude in zwei Perioden erweitert, wodurch es sein heutiges Volumen erhielt. An der Hofseite wurden in beiden Etagen offene Gänge mit Arkaden errichtet, die ähnlich wie die anderen Räume, gewölbt sind. Auch das Treppenhaus wurde in dieser Periode errichtet. Die drei großen Räume in einer Achse im erten Stock erhielten eine repräsentative Gestaltung. An den Seitenwänden und den Muldengewölben wurde ein wertvolles Dekorgemälde aus dem Ende des 18. Jahrhunderts freigelegt. Die Ecnischen zeugen für die ehemals hier gestandenen glasierten Kachelöfen. Im mitteleren großen Saal blieb die im Zopfstil reich verzierte Tür mit Beschnitztem Rahmen erhalten. Das sind all die Momente der Wohnkultur der wohlmemittelten Adelsschicht. Die aus Lärchenholz gezimmerte Dachkonstruktion stammt aus dem 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert erfolgten mehrere Umbauten, die Arkaden zum Hof hin wurden z.B. zugemauert, die nebentreppe wurde errichtet und die Räume im Erdgeschoß zum Platz hin als Geschäfte benutzt, sodaß an Stelle der Fenster Türen eingebaut wurden. Zur Rekonstruktion der Hauptfassade dem Zustand im 18-19. Jahrhundert entsprechend stehen uns keine Quellen zur Verfügung, wir wissen nur, daß sie etwa in der ersten Hälfte oder gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts umgestaltet wurde. Im Jahr 1907 erhielt die Hauptfassade eine neue Form im Sezessionsstil, den Plänen von Ödön Tichy nach. Diese Fassade paßte aber - trotz ihrer hohen Qualität - nicht zum kleinstädtischen Gesamtbild des Platzes. Das damals durch Schalung errichtete Mittelrisalit wurde mit einer Attika erhöht. In den letzten 100 Jahren erfolgten bedeutende inner Umbauten im Gebäude, besonders nach 1945. Mehrere Wohnungen und im nördlichen Teil des Erdgeschsses eine Gaststätte wurden errichtet, während der Flur und der große Saal durch Trennwände geteilt wurden. Die hauptfassade erhielt ihre heutige Form bei der Renovierung gegen Ende der 1950er Jahre. Dies wurde vom Architekten Andor Nendtvich ohne Kenntnis der zur Rekonstruktion nötigen Quellen entworfen. Er versuchte einen Zustand vor den Umbauten zu Beginn des Jahrhunderts zu erreichen, behielt jedoch einige Elemente, wie den Mittelrisalit. Das Haus steht seit dem Abschluß der Forschungen leer, die Rekostruktion läßt seit Jahren immer noch auf sich warten.