Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 34 (1989) (Pécs, 1990)

Természettudományok - Lastůvka, Zděnek: Die Gläsflüger Ungarns – Faunistik und Bionomie (Lepidoptera, Sesiidae)

DIE GLASFLÜGLER UNGARNS - FAUNISTIK UND BIONOMIE (LEPIDOPTERA, SESIIDAE) Zdenëk LASTÙVKA Lastùvka, Z.: Clearwing moths of Hungary - faunistics and bionomics (Lepidoptera, Sesiidae). Abstract. Results of the revision of the family Sesiidae in the some Hungarian museums in 1984-1988. 42 species in the number of about 3800 specimens was found. Records of3 spe­cies new for Hungary : Bembecia puella Lastùvka, 1989, В. sco­pigera (Scopoli, 1763) and Chamaesphecia crassicornis Bartel, 1912. Survey of the all locality data, short bionomical, ecologi­cal and zoogeographical characterization by every species. Schon von den Zeiten der „alten" Entomologen an wird die Aufmerksamkeit den Vertretern der Familie Sesiidae auf dem Gebiet Ungarns gewidmet. Es be­zeugt relativ reichliches Belegmaterial in den musea­len Sammlungen und auch die Reihe der ursprüng­lich gerade aus diesem Bereich beschriebenen Arten. Leider viele Verfasser aus dem Wendepunkt des 18. und 19. Jahrhunderts (Hübner, Ochsenheimer, Laspey­res usw.) führen nicht in den Arbeiten die genauen Lokalitätsnamen sondern nur „Ungarn" an, darum wir heute mit Sicherheit nicht behaupten können, dass es sich tatsächlich um das Gebiet heutiges Un­garns handelte. Esper (1800) beschreibt aus der Umgebung von Bu­dapest („Ofen") die Arten Sphinx leucopsiformis, S. anthraciniformis (heute nomen oblitum, = andrenae­formis Laspeyres, 1801, dieselbe Typenlokalität) und S. bibioniformis. Chamaesphecia chalciformis (Esper, [1804]) wird von hier sogar dreimal beschrieben; zuerst als Sphinx chalciformis Esper („Ofen"), weiter als Sesia prosopiformis Ochsenheimer, 1808 („Un­garn") und endlich als. S. halictiformis Herrich-Schäf­fer, 1846 („Ungarn"). Microsphecia brosiformis (Hüb­ner, [1813]) hat zwar keine Typenlokalität (sie ist nur abgebildet), aber schon Ochsenheimer (1816) führt Un­garn als „Vaterland" an. Treitschke (1834} beschreibt aus dem Territorium Ungarns ohne nähere Lokalität Sesia uroceriformis Herrich-Schäffer (1846), S. braco­niformis (ein Synonym von S. triannuliformis Freyer, 1845) und Walker (1856) S. empinaeformis (ein Syno­nym von Sphinx empiformis Esper, 1783). Viel später hat Tomala (1901) Sesia empiformis var. hungarica („Zenta") beschrieben, die von Issekutz (1950) auf die selbständige Art befördert ist. Und zum Schluss findet Lipthay (1961) in Nordungarn eine weitere neue Art und benennt sie Chamaesphecia sevenari. Im ganzen sind also 10 Arten der Familie Sesiidae als neu aus Ungarn beschrieben, 2 Namen von dieser Zahl (braconiformis und empinaeformis) sind Synony­me geworden. In einigen weiteren Fällen kann es sich auch um das Gebiet Ungarns handeln, wenn weder ein Ort noch ein Land angeführt werden. Das gilt vor allem für die Frey er­sehe Arten (Freyer, 1836) Sesia taediiformis (= tenthre­diniformis Denis & Schiffermüller, 1775), S. statuifor­mis (= ichneumoniformis Denis & Schiffermüller, 1775) und & stelidiformis (-= euceraeformis Ochsenhei­mer, 1816). Nebst den neuen Arten werden aus Un­garn auch einige individuelle Formen beschrieben (siehe z.B. Pazsiczky 1941b). Das Typenmaterial der Mehrheit der genannten Arten mit Ausnahme Bembecia uroceriformis, Cha­maesphecia hungarica und Ch. sevenari (alles im HNHM Budapest) wird leider zerstört oder verloren. Einige Entomologen haben hier auch verschiedene bionomische Fragen untersucht und publiziert (z.B. Tomala 1901, 1904, 1913). Die Kenntnisse von der Faunistik und Verbreitung der einzelnen Arten in Ungarn versammelte Kovács (1953, 1956). Aus Un­garn führt er 33, resp. 34 Arten dieser Familie an. In den Jahren 1984-1988 habe ich eine Möglichkeit bei der grösseren Zahl der Besuche das Belegmaterial der Familie Sesiidae besonders im Ungarischen Na­turwissenschaftlichen Museum Budapest, weiter im Janus Pannonius Museum, Pécs und Naturwissen­schaftlichen Museum, Miskolc zu revidieren gehabt. Im ganzen habe ich um 3800 Stücke dieser Familie aus Ungarn, gehörend zu den 42 Arten überprüft. Das Ergebnis der ersten Phase dieser Arbeit war eine Feststellung der 7 neuen Arten für ungarisches Fau­na (Lastûvka-Lastùvka 1987). Mit Rücksicht auf die Menge der unrichtig bestimmten oder sogar unbe­stimmten Exemplare in den Sammlungen und auf ei­nige schon früher publizierte Fehler, führe ich in die­sem Beitrag eine Übersicht allen untersuchten Mate­rials an. Die Angaben von den einzelnen in den ande­ren Sammlungen deponierten Stücken, besonders im Zoologischen Museum zu Berlin, im Nationalmu­seum Praha, Slowakischen Nationalmuseum Bratis­lava und teilweise in den Privatsammlungen werden auch nachgetragen. Gemeinsam mit dem Lokalitäts­verzeichnis werden bei allen Arten kurze bionomi­sche, ökologische und zoogeographische Charakteri­stiken angeführt. Bei den seltenen oder wenig be­kannten Arten werden ausser den Lokalitätsnamen auch die Anzahl der Stücke und die Daten des Fun­A Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 34 (1989): 39-46. Pécs, Hungária, 1990.

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