Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 32 (1987) (Pécs, 1988)

Művészettörténet - Romváry Ferenc: A pécsi „Vasvári-telep” története. Vasvári György műgyűjteménye

A PÉCSI „VASVÁRY-TELEP" TÖRTÉNETE 223 Die Geschichte der Vasváry-Siedlung Kunstsammlung von György Vasváry Ferenc ROM VÁR Y Hundert Jahre vor 1984 wurde die grösste Wein­gartenville im Privatbesitz am Abhang des Mecsek­Berges, die sogenannte „Vasváry Siedlung" gebaut. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es im Kreise der wohlhabenden Bürger allgemein üblich, anstatt der Kelterhäuser ein Steinhaus oder ein einstöckiges Wochenendhaus zu errichten. Mei­stens waren sie im Alpenstil mit Sägemustern in Holz­baukonstruktion, in der Mitte frei ausgebildet. Die Vasváry Siedlung erhebt sich aus ihrer Umgebung schon durch die architektonische Lösung. Der Bau­herr folgte nicht dem lokalen Gebrauch, die Villa in Kis-Szkókó wurde im Geiste der italienischen Re­naissance mit der ausschliesslichen Mitwirkung der lokalen Handwerker gebaut und eingerichtet. György Vasváry, der Eisen- und Werkzeugkaufmann war ein aufstrebender, auf seine adelige Herkunf und Un­gartum stolzer, vielseitiger Bürger des 19. Jahrhun­derts. Nachdem er sein Geschäft ordnungsgemäss eingeführt und gefördert, sein Haus in der Stadt reich erneuert und luxuriös eingerichtet hatte, wandte er sich mit voller Kraft und Energie an sein Haus im Weingarten zu, dessen künstlerische Qualität durch künstlerische Pracht erhöht wurde. Gleichzeitig hat er eine bedeutende Sammlung aufgestellt. Das imposante einstöckige Gebäude liegt nach Sü­den und zieht in der Richtung von Osten nach Westen. Zur Zeit ist es der Sitz des Akademischen Ausschus­ses von Pécs. (Das Gebäude befand sich bis zur Ver­staatlichung 1952 im Besitz der Familie, 1970. er­folgte ein kleiner Umbau uns Instandsetzung, 1979­80 wurde das Gebäude erweitert.) Der Weingarten von einem Joch in dem Kis-Szkókó, mit einem Aus­blick auf die Stadt wurde von György Vasváry 1877­78 gekauft. Das Gebäude, projektiert von Antal Szán­thó 1884, hat ein Geschoss und einen Stil von histo­rischem Eklektik. Der Projektant hat die nordita­lienischen renaissance-Elemente mit einheimischen ba­rock und klassizistischen Elementen bereichert. Durch die universellen Merkmale der italienischen Renais­sance-Formenwelt und dessen Beispielhaftigkeit wurde ohne Vorbehalt von dem heimischen Publikum angenommen. Das Bürgerideal von Renaissance war um die Jahrhundertwende mit seiner beispielhafter Wirkung von grosser Aktualität. Dieses Ideal wurde für György Vasváry anreizend, er hätte sich für seine Sammlung keine andere Umgebung vorstellen kön­nen. Der höchste Wert und beachtlichste Verzierung ist die Südfassade mit den bunt-glasierten Keramik­reliefs. Zum Glück sind sie bis zu dem heutigen Tag wohlerhalten geblieben. Die als einheitlich scheinende Fassade lässt es nicht ahnen, dass die Relief und die ergänzenden Zierden nicht auf Bestellung von Vas­váry, nicht einmal zur gleichen Zeit gefertigt wurden. Sie wurden sogar nicht für ein Objektum vorgesehen. Durch Kompilieren der vorhandenen Elemente ge­lang es Zsolnay ein Ganzes als Ergebnis der konse­quenten und hingebenden Identifizierung mit der his­torisierenden Anschauung am Ende des Jahrhunderts zu schaffen. Am Häufigsten stossen wir auf den Na­men von Vilmos Zsolnay. Der Name Zsolnay be­deutet den Fabrikanten, andererseits aber es ist ein Sammelbegriff für seine Produkte. Zsolnay hat so die Gruppenarbeit als auch seine eigene Arbeit mit sei­nem Prüfungszeichen und Namen versehen. Die Reliefs an den zwei Seiten wurden von Prof. Deininger aus Wien bestellt. Die Reliefs weiter drin­nen waren eigentlich für die Kunsthalle in Budapest vorgesehen. Der Risalit in der Mitte mit der Allego­rie vom Frühling-Sommer-Herbst-Winter wurde nach dem Entwurf von Otto Wagner für den Palast Gu­denus in Wien gefertigt. Eines der Reliefs im Gebäude wurde für die Ver­sicherung „Equitable" in Wien gemacht, die anderen sind die buntglasierten Variante der Fassadenzierden seines Wohnhauses in der Kossuth-Strasse in Pécs. Die Sammlung hat sich zu Ende des Jahrhunderts entfaltet. Die meisten davon befinden sich nicht mehr im Besitz der Familie. 1890 wurde ein Inventar von György Vasváry eigenhändig ausgestellt, das 1296 Posten enthält. Diese Inventar stellt den Urzustand des Gebäudes dar, beglaubigt dessen Geschichte, und es dient gleichzeitig als Quelle zur Architekturge­schichte. Weietrhin ist die Vasváry-Siedlung durch ihre künstlerische Erscheinung, die Innengestaltung des Gebäudes sowie die im Gebäude aufgehäuften Kost­barkeiten von kulturhistorischer Bedeutung. Aus den 1296 Posten des Inventars befinden sich 1240 im Gebäudeinneren. Nur ein Bruchteil bildet die eigentliche Einrichtung des Wochenendhauses, meistens sind Zierstücke der Sammlung. Alles in einem vetritt die Vasváry-Siedlung die allgemeinen künstlerischen Ansprüche und den Geschmack des Bürgertums zu Ende des Jahrhunderts durch die Gesamtheit der im allgemeinen zugänglichen von der Kunsthandlung angebotenen Gegenstände. Eine Be­sonderheit der Sammlung ist es, dass sie sich in der Richtung der begrenzten Möglichkeiten entwickelt: die Keramikgegenstände von Zsolnay und durch die damals modischen Produkten der Schmiedekunst, im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit. Der Schwerpunkt seines Interesses und seiner Sam­meltätigkeit ist in diese zwei Gruppen zu unterteilen, aber er besass auch eine ornitologische Sammlung.

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