Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 29 (1984) (Pécs, 1985)

Művészettörténet - Láncz Sándor: Az Elvont Művészetek Csoportja

256 LÁNCZ SÁNDOR Die Gruppe der abstrakten Künstler SÁNDOR LÁNCZ Die Gruppe der Abstrakten Künstler vereinigte diejenigen, aus der Europäischen Schule ausgeschie­denen Künstler, die nicht mehr damit einverstanden waren, daß in der Europäischen Schule auch die Anhänger der figürlichen Darstellung anwesend waren. Sie verkündeten, daß die Darstellung der verwickelten Zusammenhänge und der versteckten Ordnung der Gesellschaft, die Veranschaulichung der Korrelationsordnung der Dinge nicht unbe­dingt an ihre plastische Darstellung gebunden ist. Ihr ideologischer Leiter war Ernő Kállai, in ihren Ausstellungen waren Béla Fekete, Tihamér Gyarma­thy. Gyula Marosán, János Martinszky, Ferenc Martyn, Lajos Vajda und Magda Zempléni durch ihre Werke vertreten. Laut ihres Programmes - der von Ernő Kállai verfaßt wurde - formen sie ihre Werke „im ver­hüllten Gesicht der Natur", „durch von der gegen­ständlichen Darstellung unabhängigen Raum-, Form-, Färb-, Licht- und Linienassoziationen". . Den überwiegenden Teil ihrer Ausstellungen hiel­ten sie in ihrer mit eigener Arbeit geschaffenen Galerie, in der der Buchhandlung Misztótfalusi in der Semmelweisstr. 1., namens „Galerie zu den vier Himmelsrichtungen" ab, zum ersten Mal hier im Februar 1947, unter dem Titel „Neues Weltbild". Zuvor stellten sie sich im Mai 1946 schon in der Alten Kunsthalle vor ,in der „Ersten Ausstellung der Abstrakten Künstler", dann wurde auch die zweite am selben Ort 1947 organisiert. In der Galerie in der Semmelweiss-Straße wurden die Einzelaustellun­gen von Béla Fekete, Tihamér Gyarmathy, Tamás Losonczy und Ibolya Losonczy, János Martynszky veranstaltet, sowie eine Schau, in der die Mohácser Busoköpfe vorgestellt wurden. Sie übten auch eine weitreichende theoretische Tätigkeit aus: im Flugblatt „Neues Weltbild" - das war eigentlich der Katalog der Ausstellung - popu­larisierten Kázmér Fejér und Ernő Kállai ihre An­sichten, in der Schrift „Die Mohácser Busó' s" spra­chen Kázmér Fejér und Zoltán Szabó, der Di­rektor des Transdanubischen Wissenschaftlichen Institutes zum Thema,- sie ließen einen Flugblatt mit Details aus dem Buch Kázmér Fejérs „Vom Schauen bis zur Einsicht" erscheinen. Außerdem ließen sie, gemeinsam mit dem Verlag Misztótfalusi Ernő Kállais „Das verhüllte Gesicht der Natur" und Béla Hamvas'-Katalin Keménys „Revolution in der Kunst. Abstraktion und Surrealismus in Ungarn" erscheinen. Die Künstler, die um die „Galerie zu den vier Himmelsrichtungen" gruppiert waren, bestrebten auch die Schaffung weitreichender internationaler Beziehungen. Mit der Hilfe Etienne Beöthys nahmen sie im Juli 1947 an der in Paris veranstalteten Auss­tellung „Salon des Realités Nouvelles" teil. Endre 1947 wurde die weitere Wirkung der Gruppe wegen der immer ungünstigeren Kunstpoli­tik unmöglich und sie löste sich auf.

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