Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 28 (1983) (Pécs, 1984)
Művészettörténet - Mendöl Zsuzsa: A Zsolnay-gyárban készült kerámia közkutak, szökőkutak
338 MENDÖL ZSUZSANNA die Anteilnahme und die wichtige Rolle Vilmos Zsolnays bei der Schaffung eines nationalen Stils verspüren. Auch die Brunnenbestellungen vom Ausland beweisen die hohe Qualität der baukeramischen Tätigkeit der Zsolnay-Fabrik: zum Projekt von Hellmer und Fellner in Karlsbad wurde der vom österreichischen Bildhauer Ohmann entworfene Schloßbrunnen in der Zsolnay-Fabrik hergestellt (1913). Der weiterlebende Eklektizismus der Zwischenkriegszeit hielt die historisierend naturalistischen Brunnenangebote der Zsolnay-Fabrik am Leben, als mit verhältnismäßig bescheidenem materiellen Aufwand realisierbare künstlerische Kleininvestionen. Nach der Verstaatlichung der Zsolnay-Fabrik wurden für Privat-bestellungen, mit der monumentalen Bildhauerei verbunden Keramikbrunnen hergestellt, diese waren hauptsächlich Bestellungen aus der näheren Umgebung (Harkány, Pécs), um die Verwendung des Pyrogranit für künstlerisch-plastische Zwecke widererleben zu lassen. Die Projekte der ab I960 in der Fabrik angestellten Keramikkünstler (János Török, Antal Gazder, György Fürtös, Judit Nádor, Zsuzsa Móker) wurden meist wegen Kompromisse mit den Bestellern bei Vernachlässigung oder gänzlicher Vermeidung der originalen künstlerischen Vorstellungen verwirklicht. Die keramischen Brunnen der letzten 20 Jahre versuchten sich von der Betrachtung der Brunnen als handwerkliche Gegenstände losreißend, die Möglichkeiten der industriellen Herstellung in der Form gelten zu lassen, die materialgerecht spezielle Formen der Keramik zu finden. Die wechselreichen Lösungen von György Fürtös und die Brunnen von Judit Nádor aus diesem Material verdienen einer besonderen Aufmerksamkeit, sowie die Objekte von zwei eingeladenen Künstlern: Éva Ambrus' Spielbecken und Ilona Benkős Keramikplastik in Nyíregyháza. Die fehlenden Wassermengen, die technischen Liederlichkeiten der Wasserleitung können jedoch durch keinerlei, zwar unter dem Vorwand des Wassers verselbständigten keramischen Brunnenplastik ersetzt werden. Diese Übersicht strebt auch gerade eine Einsicht der künstlerisch-ästhetischen Mangel auf diesem Gebiet an.