Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 28 (1983) (Pécs, 1984)

Művészettörténet - Hárs Éva: A Modern Magyar Képtár új szerzeményei

A MODERN MAGYAR KÉPTAR ÚJ SZERZEMÉNYEI 281 Neuerwerbungen der Modernen Ungarischen Bildergalerie ÉVA HÁRS Die Studie analysiert in seiner Einführung die verschiedenen Methoden der Sammlungserweite­rung. Es wird festgestellt, daß solange sich die Er­werbung anderer musealer Gegenstände mit Perso­nen verbinden läßt, stößt dies auf dem Gebiet der bildenden Kunst auf mehrere praktische Hinder­nisse. Es ist nicht immer eindeutig, mit wessen Na­men die Erwerbung verbunden ist, da die Gegen­stände oft über mehrere Hände ins Museum gera­ten. Dies ist vor allem charakteristisch für vom Mi­nisterium für Kultur oder von anderen zentralen Organen financierten Ankäufe. Aus der Sicht der qualitativen Entwicklung der Sammlung ist es aber nicht nebensächlich, welche Personen und nach wel­chen Prinzipien die Sammlung leiten. Das ist zu­gleich auch eine persönliche Verantwortung, eine Behauptung der fachlichen Entschlüsse der Persön­lichkeit vor dem Gericht der Zeitgenossen und Nachkommen. Der Aufsatz schildert des weiteren die gebräuch­lichen Formen der Erwerbung, durch einige Bei­spiele der Modernen Ungarischen Galerie belegt. Es wird darauf hingeweisen, daß die Grundsamm­lung der Bildergalerie die Tendenz der weiteren Sammlung bestimmt hatte, indem sie einen bestimm­ten Geist, den der Kunst der fortschrittlichen „Euro­päischen Schule" vertreten hatte. Eine wichtige Be­dingung der Erwerbung ist die Sicherung der Ausstellungsmöglichkeit der Werke, vor allem im Falle von Privatgaben. Die Studie beschäftigt sich auch mit den Problemen der aus Gaben und Zent­ralankäufen stammenden Sammlungseinheiten. Durch die Erwerbung solcher wirken natürlich nicht nur die Zieltendenzen, sondern auch andere. Im in­téresse eines bestimmten Profils der Sammlung ist es nicht erwünscht, nicht passende werke mitzukau­fen, es ist zweckgemäß, bei der Übernahme der Sammlung eine Auswahl durchzuführen, somit wer­den die Werte der Sammlung zum Vorschein ge­bracht, und auch die Zahl der in Magazins versteck­ten Gegenstände kann vermindent werden. Die Pécser Bildergalerie konnte auch nicht immer diesem Weg folgen, aber sie war es bestrebt. Es wurde die anfangs bestimmte Haupttendenz um die fortschrittlichen Hauptströmungen des 20. Jahr­hunderts gehalten und hierzu bewußt die zeitge­nössische ausländische Kunst aufgegriffen, bei der vor allem auf die im Ausland lebenden ungarischen Künstler konzentriert wird. Die neugewählte Ten­denz ergänzt also die originale. Im zweiten Teil des Aufsatzes werden die wich­tigsten Neuerwerbungen der Modernen Ungarischen Bildergalerie genannt. 1979 war die Erwerbung von 50 Zeichnungen, 23 Gemälden Ferenc Martyns her­vorragend, sowie die seiner Serie „Die Ungeheuer des Faschismus". Dreißig Werke von Armand Schön­berger wurden der Sammlung vererbt, Victor Va­sarely erweiterte seine früheren Gaben durch wei­tere 73 großformatigen Serigrafien. Bedeutend war weiterhin die Erweiterung der Sammlung durch Jenő Barcsays und Endre Bálints Triptychons, sowie durch Tihamér Gyarmatys, Tamás Lossonczys, Gyu­la Marosáns Werke und die Erwerbung von Tiva­dar Csontváry Kosztkas Gemälde „Frühlingsan­fang in Mostar". 1980 wurde ein Überblick über die fehlenden Werke verschaffen und hiernach drang das Museum nach der Sammlung lückenfüllender Werke. Von den hervorragenden Erwerbungen und An­käufen der letzten drei Jahre sind erwähnenswert: mehrere Zeichnungen Gyula Paps aus der Epoche der Berliner Neuen Sachlichkeit der 20er Jahre, Já­nos Kmettys „Parkausschnitt" von 1916, weitere sechs Detail kompositionen von Károly Kernstoks 1911 geschaffenem monumentalem Glasfenster-Ent­wurft, Gemälde von Valéria Dénes, Sándor Galim­berti, Dezső Czigány, Sándor Bortnyik; all diese Werke verstärken je eine wichtige Epoche der Avantgarde-Sammlung. Auch die zeitgenössische ungarische Sammlung vermehrte sich um mehrere bedeutende Werke. Diese gelten nicht nur als eine Blickerweiterung der ständigen Ausstellung, sondern es ist auch möglich geworden, in den vergangenen Jahren die gege­wärtige ungarische Kunst im Ausland darzubieten. Von den ausländischen Sammlungen ist eine aus 15 Blättern bestehende grafische Mappe bedeutend, sowie der Ankauf eines Werkes von István Beöthy, dem in Frankreich gelebten ungarischen Künstler. Wir übernahmen eine Gabe von 15 Plastiken Fe­renc Laborcz'in der Form einer Sammlungseinheit, sowie 40 Gemälde László Kontrasztys. Die bedeutendste Erwerbung der letzten Jahre war die der Privatsammlung von Dr. Gábor Ubrizsy, mit der mehrere Hauptwerke in die Pécser Bilder­galerie gerieten, z. B. Lajos Gulácsy „Traum des Opiumgenießers", József Nemes Lampérths „Aus­schnitt aus dem Taban", Béla Uitz, „Mutter mit Kind" u. a. Es ist gelungen, zur erweiterten, umge-

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