Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 27 (1982) (Pécs, 1983)

Néprajztudomány - Tarján Gábor. A Dél-Zselic népi építészete

268 TARJÁN GÁBOR sein) im typologischen Sinne auf unserem Gebiet früher vor, doch kann es nicht bewiesen werden, dass sie aus irgendeiner „Urform" stammen und auf das Existieren des balkanischen „Kutya" deutet nichts hin. Auch in dem frühesten Zustand treffen wir gemischte Form, mit der Mischung vielerlei Elemente. Die Bauernhäuser in Zselic — die Her­kunft der Elemente betrachtet - sind Übergangs­formen von Nieder- und Westtransdanubien sowie Mittelungarn. Ohne die Kenntnisse der früheren Periode der Entwicklung können zur Zeit die Fra­gen der Urform und der Entwicklung endgültig nicht beantwortet werden. Von den archäologischen Angaben ausgehend kann aber eine Hypothese auf­gestellt werden. Nehmen wir zuerst die Tatsachen, die uns zur Verfügung stehen. Bei den Ausgrabungen auf dem Gebiet von Süd-Transdanubien wurden viele Häu­ser freigelegt, die in vieler Hinsicht eine Verwandt­schaft mit den Haustypen der Tiefebene aufweisen und die gleichzeitig als Vorgänger der mittelunga­rischen Haustypen betrachtet werden können. (139) Die Funde aus dem XVI. Jahrhunderts legen Re­chenschaft von Backofen mit Kacheleinsätzen (von Töpfern gefertigt) ab (140) die ähnlich zu den Ty­pen in der Tiefebene sind. Am Anfang dieses Jahr­hundertes hat man in Sárköz einen für 150 Jahre alt geschätzten Ofen mit Kacheleinsätzen gefunden, also auf dem Gebiet der vorher arwähnten Ausgra­bung. (141) 141 (In Sárköz bleiben also ebenso wie in Zselic die Türkenherrschaft überlebende Einwoh­ner erhalten.) Die Kontinuität ist eindeutig. Es sit leicht demnach vorauszusetzen, dass der mittelunga­rische Haustyp mit Backofen in der Zeit der türki­schen Besatzung auch im Süd-Transdanubien allge­mein verbreitet war. Die paralelle Entwicklung bei­der Gebiete wurde aber von der Türkenherrschaft unterbrochen und in eine andere Richtung gelenkt. Im Süd-Transdanubien trat ein allgemeiner Rückfall ein, die verhänismässig entwickelte Hauskultur hat sich zurücksimplifiziert. (142) 142. Mit der Ein­strömung der südslavi sehen Bevölkerung kamen immer mehr balkanische Elemente bei den Hausty­pen vor. Der Backofen mit Kacheleinsätzen blieb auf Reliktgebieten erhalten (Von den örtlichen tür­kischen Keramikindustrie wurde es noch gestärkt (143) 143). Im XVIII. Jahrhundert entstanden also selbständig wirkende Haustypen aus verschiedenen Elementen. Der Backofen mit Kacheleinsätzen hat sich allmählich zum Kachelofen umwandelt (Höchst­wahrscheinlich auf westliche Wrikung). Der urs­prünglichen Funktion entsprechend werden diese Kachelöfen von Zeit zu Zeit zum Backen gebraucht) . Der schoberformige Backofen ist ein Überrest der primitiven Epoche. Der hier dargelegte Entwicklungsprozess bedarf natürlich noch weitere Beweise. Ich nehme aber an, dass es doch nicht nötig ist, die uns zur Verfügung stehenden Angaben zusammengefasst, in ihrem ge­genwärtigen Zustand darzulegen.

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