Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 24 (1979) (Pécs, 1980)
Természettudományok - Fazekas, Imre: Bausteine zur Kenntnis der Zygaenidae-Fauna Ungarns I. Die Grünzygaenen des SW-Transdanubies (Lepidoptera: Zygaenidae, Procridinae)
54 IMRE FAZEKAS rum vorausgesetzt werden. Die Verbreitung der Untergattung umfasst fast ganz Europa, N-Afrika, W-Asien und W-Sibirien bis zum Altaj. Proer is (Procris) statices (Linnaeus, 1758) Typenfundort: Nord-Europa, wahrscheinlich Schweden Syn. : Procris drenowskii Alberti, 1939 Mitt. к. Naturwiss. Inst. Sofia 12 ЛЪ ff. Procris lutrinensis Heuser, I960 Pfälzer Heimat, 1. Procris heuseri Reichl, 1964 Nachrbl. bayr. Ent. 13:89 ff. Flugzeit: von Mitte Mai bis Mitte August. Futterpflanzen: Rumex acetosa, R. acetosella, R. scutata. Campanula rotundifolia, Jasione perennis, Lychnis flos-cueuli, Viscaria vulgaris. (Nach Tarmann 1978 nur RumexArten !) Verbreitung: Europa bis Mittel-Skandinavien, Schottland und Irland. In SO-Europa und Westasien weit verbreitet, nicht aber in der Iberischen und Appeninhalbinsel, wo naheverwandte Vikarianten gedeihen (s. P. síaíices-Superspezies !). Ausbreitungstyp : expansiv pontomediterran (illyrischer Arealkern) . Zur komplizierten „statices-Gruppe" der Gattung Procris (Subg. Procris s. str.) gehören einige untereinander sehr nahe verwandte und grösstenteils allopatrische Arten (bzw. Semispezies) : P. statices (Linnaeus, 1758), P. schmidtii Naufock, 1933, P. alpina Alberti, 1936 und P. alpina italica Alberti, 1936, P. storaiae Tarmann, 1977. Ausserdem wird von einigen Autoren auch Procris drenowskii Alberti, 1939 als eigene Art betrachteet (z. B. Alberti 1977, Tarmann 1977), obwohl schon Agenjo (1940) klar nachweisen konnte, dass drenowskii lediglich als allopatrische Subspezies - mit eigenem Areal im südlichen Teil der Balkanhalbinsel und in Kleinasien - aufzufassen ist. Aufgrund meinen eigenen Untersuchungen kann ich mich zur letzteren Ansicht anschliessen, weil zwischen statices und drenowskii in der Balkanhalbinsel keine scharfe Grenze zu ziehen ist (z. B. die Exemplare aus den Pirin und Rhodope-Gebirgen nehmen eine Zwischenstellung ein) und sogar in S-Ungarn kommen vereinzelt drenowskii-ähnliche Exemplare vor, die schon die N-Grenze einer mutmasslichen Kontaktzone markieren. (Hier muss ich bemerken, dass Tarmann aufgrund der Untersuchung eines grösseren Materials scheinbar seine frühere Auffassung revidierte und bringt mehrere Beweise für die Hybridisation zwischen statices und drenowskii - vgl. Mitteil. Münch. Entomol. Ges. 68:45-108) Die ökologischen und phänologischen Unterschiede der P. statices-Populationen haben mehreren Autoren aufgefallen (Alberti 1937; Verity 1946; Heuser 1960, 1964). Unter ihnen ist am weitesten zweifellos Heuser gegangen, der aufgrund minimaler Fühler-Unterschiede sogar mehrere Arten innerhalb der statices-Gruppe abgetrennt hat (Heuser 1960, 1964). Seine Arbeiten wurden später durch Reichl (1964) aufgrund eines umfangreichen Materials nachgeprüft, und die Schlussfolgerungen teilweise als richtig gefunden. Er ist zur Meinung gekommen, dass sich unter dem Namen statices zwei verschiedene Arten stecken, wovon eine als neue Art: P. heuseri Reichl, 1964 in die Literatur eingeführt werden muss. Reichl hat seine Art-Diagnose auf die Verschiedenheiten der Fühlergliederzahlen (statices: 38-45, heuseri: 32-36) bzw. auf die phänologische und ökologische Unterschiede der beiden Formen (statices kommt in trockenen, hauptsächlich sandigen Biotopen vor und fliegt im JuliAugust, während heuseri feuchte Wiesen bevorzugt und die Imagines im Mai-Juni anzutreffen sind) gebaut. Seitdem haben sich mehrere Autoreh (vor allem Alberti 1978; Tarmann 1977, 1978) mit dieser Frage beschäftigt und den Status von heuseri als eigene Art widerlegt, ohne aber eine befriedigen de Lösung darauf zu finden, welchen Rang sie der subspezifischen Differenzierung sie darstellt. Mehrere Angaben liegen vor, dass die Zahl der Fühlerglieder in der Gattung Procris nicht unerheblichen Schwankungen untergeworfen ist (Staudinger 1862, Alberti 1977). Besonders Alberti bringt aufschlussreiche Angaben über die Schwankungen der Fühlergliederzahl der Procris geryon Hb., je nach geographischer Lage und ökologischen Beschaffenheiten der Biotope der untersuchten Populationen. Er hat mit der statices-heuseri Divergenz vollkommen parallele Verhältnisse gefunden; P. geryon geryon Hb. fliegt im Mitteldeutschland (Kalkgebiet bei Jena) bzw. in Franken (Pottenstein) auf Trockenrasen, vorwiegend auf Muschelkalk, Zechsteinkalk und Gips (vgl. Bergmann 1953/ 3:17); Flugzeit Ende Juni bis Anf. August, Fühlergliederzahl 34-42 (Mittelwert der $$-.Ъ&А bzw. 39,7; jener der ??:36 bzw. 38,8), während die alpine Rasse P. geryon chrysocephala Nickerl in Nordtirol (bei Trins und Obergurgl) auf subalpinen Wiesen zwischen 1200-2000 m, manchmal auf ausgesprochen feuchten, anmoorigen Stellen fliegt (Anf. Juni-Anf. August, je nach Höhenlage) und die Exemplare eine geringere durchschnittliche Fühlerglieredzahl aufweisen ($$:ЪЪ,Ъ und 34, bzw. $9:34,5 und 34). Er konnte auch bei P. mauretanica Naufock feststellen, dass die Zahl der Fühlerglieder in verschiedenen Höhenlangen unterschiedlich sein kann (1500 m:33, 2500 m:37 im Durchschnitt). Ähnliche