Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 24 (1979) (Pécs, 1980)

Természettudományok - Uherkovich Ákos: A Dél- és Nyugat-Dunántúl tűlevelűeken élő nagylepkéi (Lepidoptera)

132 M. KOZÄK ÉVA Die archäologische Forschung der romanische Kirche von Hetvehely Frau MEZŐSI geb. ÉVA KOZÁK Die Kirchen mit geradem Chorabschluß waren in den ungarischen mittelalterlichen Dörfern in einer großen Anzahl vertreten und sind cha­rakteristische, aber einfache, schwach verzierte Denkmäler des Mittelalters. Trotz ihrer verhält­nismäßig großen Anzahl und weiten Verbreitung begann man erst in den vergangenen zwei Jahr­zehnten diese Kirchen zu erforschen und aufzuar­beiten. Der Dorf Hetvehely liegt entlang der Bahnlinie Pécs—Budapest, zwischen den nordwestlichen Ausläufern des Mecsek-Gebirges, seine Kunst­denkmalkirche lag verlassen in der Mitte der Sied­lung, am Hof des Pfarrhauses. Das Gebiet lag sowohl zur Zeit der Landnahme, als auch in der Arpadenzeit in der Nähe von bedeutenden weltli­chen und kirchlichen Zentren (Pécs, Vaty, Pécs­várad). Bezüglich der Beziehung der Siedlung zu diesen Zentren wisserf wir fast gar nichts, da uns weder über die Siedlung, noch über ihre Kirche aus dem Mittelalter Angaben erhalten blieben. Hetvehely konnte Ende des XIII. Jahrhunderts zum Vatyer, sodann zum Székesegyházer Erzde­chanats gehören, als die romanische Kirche be­reits stehen mußte. Zu dieser Zeit führte von Pécs eine Straße über Boda- Korpád zum Komitat So­mogy, die ganz in der Nähe unserer Siedlung vor­beiführen mußte. In den Jahrhunderten XIV — XV. war die Umge­bung des Dorfes Hetvehely ein dicht besiedeltes Gebiet. Seine Gutsbesitzer waren die Pécser und Fehérvárer Kapitel und vor allem aber Kleinbe­sitzadligen. Die Reste des im Verlaufe der Er­schließung der Kirche zutage gekommenen Pat­ronatschors zeigen, daß sein Bauherr ein veitlicher Gutsbesitzer sein konnte, seine Qualität deutet auf einen niedrigen Adligen hin. Im Komitat Baranya haben die Türken bereits in den ersten Jahrzehnten der Eroberung bedeutende Schäden, Vernichtungen angerichtet. König Ferdi­nand hat 1542 zur Organisatioon der Verteidigung gegen die Türken eine Konskription verordnet. Das Dorf Hetvehely figuriert das erste Mal in der Steuerliste, als der Besitz des Székesfehérvárer Ka­pitels. 1559 gehört das Dorf aber bereits dem Pécser Kapitel. In der Türkenzeit gehörte es zur Pécser Liva, zur Szentmártoner Nahie. Im west­lichen Teil des Komitats wurden im Verlaufe der Szigetvárer Kämpfe mehrere Siedlungen vernichtet. In der, aus dem Jahre 1703 erhalten gebliebenen Urkunde figuriert unter den vernichteten Siedlun­gen das Dorf Nyáras, das an der Grenze des Dor­fes Hetvehely lag. Im Sásvölgy (Sástal) stand die Dorfkirche an der „Pusztatemplom" (Puszta-kirche) genannten Stelle, deren Spuren auch heute noch sichtbar sind. Seinen Namen tragen auch der Bach Nyáras und die Quelle Nyáras. Hetvehely wird 1719 als eine unbearbeitete Kammerpuszta erwähnt. Das Pécser Domkapitel ließ die ruinenartige Kirche in der Mitte des XVIII. Jahrhunderts weiderherstellen und hat sie zu Ehren der Dreifaltigkeit eingeweiht. Das barocke Pfarr­haus wurde um 1800 erbaut. Beim Bau der neuen Kirche wurde 1883 die sakrale Verwendung der alten Kirche eingestellt und sie wurde von dieser Zeit an als Wirtschaftsgebäude benutzt. In der Kunstdenkmalskirche haben wir 1973 vor der Wiederherstellung archäologische Forschungen durchgeführt. In seiner Grundrißplacierung und in seinem Aufbau trägt das Gelände gleicherweise die architektonischen Merkmale, die im allgemeinen die Kirchen mit einem geraden Chorabschluß cha­rakterisieren. Das Steingebäude hat zwei Räume, dem rechteckigen Schiff schließt sich ein unregel­mäßig abgesteckter Chor mit geradem Abschluß an. Zwischen dem Chor und dem Schiff befindet sich kein Triumphbogen. Die Ecken wurden mit großen Steinen armiert. Die ganze Kirche umrahmt innen ein einfacher, herausragender Sockel. An der Westfront ist kein mittelalterliche Gestaltung sicht­bar, hier ist aber zumindest ein kleines Spalten­fenster zur Beleuchtung des Fußbodens gewöhn­lich, darunter eventuell mit einem runden Fenster. Die barocke Umgestaltung hat die Front umgestal­tet. Die Südwand wurde im Mittelalter durch drei Fenster durchbrochen, wovon das erste etwas hö­her lag. Dies zeigt uns, daß die Kirche auch im Mittelalter einen Chor hatte. Die beiden anderen Fenster befanden sich in gleicher Höhe wie der Eingang an der anderen Seite. Der Eingang öffnete sich vom Süden zwischen dem ersten und zweiten Fenster. Den Abschluß der Fenster kennen wir leider nicht, sie konnten trichterförmig, mit enger Öffnung, aufgrund des Chorfenster eventuell auch halbkreisbogenförmig sein. Der Eingang zeigt eine frühgotische Form, auch sein Material deutet darauf hin, daß er gleichzeitig mit den Fenstern des Schiffes herausgesteltet wurde. Das an der Süd­seite des Chors übliche mittelalterliche Fenster wurde vernichtet, an der Ostwand ist es in einer umgestalteten Form erhalten geblieben.

Next

/
Thumbnails
Contents