Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)

Régészet - Ecsedy István: Adatok a Somogyvár – Vinkovci kultúra kérdéséhez

192 ECSEDY ISTVÁN Angaben zur Frage der Somogyvár-Vinkovci Kultur I. ECSEDY Die Ergebnisse der Grabungen des Verfassers im Jahre 1975 und 1976 auf dem Fundort Szava ermöglichen das Aufwerfen einiger wichtiger Prob­leme der Frühbronzezeit von Süd-Transdanubien. Das auf dem Fundort erschlossene Fundmaterial kam in Abfallgruben zutage. Für die Zusammenset­zung des Materials ist charakteristisch, daß die Bruchstücke der Gefäße des Somogyvár-Vinkovci Types und die, die Makó—Kosihy —Caka (Spätvu­cedol-postvucedol Zeit artige Gefäße repräsent­ierenden Scherben sammen in demselben Objekt vorkamen (Tafel I.). Es ist geklärt, daß die Somogyvár—Vinkovci Kultur nach der Vucedol-Kultur erscheint, und auch das ist klar, daß sie sowohl mit der Óbéba— Pitvaros Gruppe, als auch mit der Nagyrév-Kul­tur für eine Parallelerscheinung gehalten werden kann. 12 Die Lage ist wesentlich schwieriger, wenn wir die relative chronologische Lage der Makó— Kosihy —Caka —Gruppe untersuchen. Die hierher gehörenden Funde vertreten eine ziemlich einheit­liche kulturelle-chronologische Phase. Über ihren Anfang wissen wir genau, daß sie nur nach der Kostolác—Spätbaden —Gruppen folgte. Problema­tisch ist, diese Phase mit dem Vucedol —Stammge­biet, bzw. mit der vermuteten Vucedol —Chronolo­gie zu verbinden. 14 Es ist sehr wahrscheinlich, daß die auf typologische Grundlagen gebaute Re­lativchronologie von Vucedol in ihren Grundlinien akzeptierbar ist. 15 In diesem Fall konnte die Ma­ko —Caka —Phase nur parallel mit der Ende der „Vucedol С —Phase" beginnen. 16 Auf ihrem Verb­reitungsgebiet aber kann die Vucedol-Kultur nur in ihrer frühesten Phase mit der Kostolác—Gruppe parallel sein. 17 Auf dieser Grundlage erscheint es als eine verzeihbare Spekulation zu vermuten, daß der Keramikstil der Spätbaden-, Kostolác-, Spätcotofen-Gruppen bis zur Vucedol С —Periode ungestört außerhalb des Verbreitungsgebietes der Vucedol —Kultur weiterlebte. 18 Diese kurze Perio­de können die, in den Spätcotofen- (Baue Hercu­lane) und Kostolác- (Iza) Gruppen erschienenen „Gefäße von Vucedol —Gepräge" charakterisie­ren. 19 Es erscheint als zweckmäßig die Verbreitung der Makó—Caka (Vucedol C) Gruppe mit dem südlichen Erscheinen der frühesten Somogyvár— Vinkovci —Elemente zu verknüpfen. Es ist nicht sicher, daß das Auftauchen der Somogyvár—Vin­kovci-Keramik die Erscheinung einer erobernden Bevölkerung bedeutet und es kann auf кешгп Fall außer Acht gelassen werden, daß während in den bekannten befestigten Siedlungen das Material der Vucedol-Kultur diesem von Kostolac-folgt» wir auf denselben Fundorten in der Vucedol С — Periode eine Keramik von Somogyvár—Vinkovci Typ finden können. 20 Es sieht so aus, daß die charakteristischen Typen der Somogyvár—Vinkovci Keramik nicht mit der ebenfalls charakteristischen Vucedol Keramik, nur mit den einzelnen Typen der Spätvucedol —Periode und der Makó—Caka Gruppe verbunden werden können. 21 Diesbezüglich ist das Vorkommen der Funde von Somogyvár— Vinkovci Typ auf Zok —Várhegy und die in Ze­covi (späte Vucedol —Kultur) erschlossenen ähn­lichen Typen sehr interessant. 22 Wahrscheinlich erfolgte die Verbreitung des Fundmaterials vom Somogyvár—Vinkovci Typ vom Süden nach Norden in der späten Vucedol —Perio­de und, wie wir das schon erwähnten, auch das ist nicht ausgeschlossen, daß zwischen der Erschei­nung des Fundmaterials neuen Types und der weiten Verbreitung der Spätvucedol-Kultur ein Zusammenhang gefunden werden kann. Es ist eine Tatsache, daß der Formschatz der So­mogyvár—Vinkovci Kultur nicht aus den örtli­chen Vorereignissen (Vucedol) abgeleitet werden kann, aber die Veränderung des archäologisch wahrnehmbaren Teiles der materiellen Kultur muß man nicht unbedingt mit einer großen Migration, Eroberung oder mit dem Austausch der Population erklären. Zur Entstehung der, auf großen Gebieten ähnliche Züge zeigenden mitteleuropäischen Früh­bronzezeit führte die integrierende Wirkung des blühenden Verbindungssystems der benachbarten Gebiete, ein Prozeß, von dem das erschlossene Fundmaterial oft nur sein Endergebnis widerspie­gelt. Wir sind der Meinung, daß im Rahmen die­ses Prozesses sowohl die Verbreitung des auf gro­ßem Gebiet einheitlichen Fundmaterials des Vuce­dol —Postvucedol Types, als auch die Erscheinung der miteinander ebenfalls verbundenen Einheiten der an diese Phase rührenden Periode: Somogyvár­Vinkovci, Belotic — Bela Crkva, Glina III — Schneckenberg B, Óbéba — Pitvaros, Frühnagyrév gut vorstellbar ist. (Die äußerst vielen gemeinsa­men Charakteristiken dieser Gruppen hat Jan Machnik in mehreren Studien analysiert.) Die beiden erwähnten Erscheinungen gehören also zum zusammenhängenden Farbbild derselben Periode und derselben geschichtlichen Zone, ohne daß zwischen ihnen ein spezieller kausaler Zusam­menhang festgestellt werden könnte. Wahrschein­lich in dieselbe Erscheinungsgruppe gehört die Erscheinung und Integrierung der Glockenbecher-

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