Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)

Régészet - Ecsedy, István: Die Funde der spätkupferzeitlichen Boleráz-Gruppe von Lánycsók

DER BOLERÁZ-GRUPPE VON LÁNYCSÓK 165 Sonstige Funde: Bruchstücke eines Schmelztiegels. Die beiden Bruchstücke gehörten zu einem eckigen Schmelztie­gel. Der obere Teil ist stark, sehr hart durch­gebrannt, im Inneren war der Rest von geringfü­gig oxidiertem Kupfer wahrnehmbar. Der bruch­stückige untere Teil brannte nicht so stark durch, wie der obere Teil des Randes; die äußere Fläche des unteren Teiles ist verhältnismäßig weich, röt­lichbraun, die innere Fläche ist dagegen überall steinhart gebrannt (Taf. XII. 3. und Taf. XI. 3.). Das stark durchbrannte Bruchstück des Ecktei­les eines dem vorhergehenden ähnlichen, aber nied­rigeren Schmelztiegels (Taf. XI. 5. und Taf. XII. 2.)­Die Beziehungen der einzelnen Gefäßiormen 2 a) Die konische Trichterrandschüssel ist ein all­gemein verbreitete Gefässtyp der Boleráz-Gruppe. ;î Über die nahen Analogien der in Lánycsók gefun­denen Exemplare berichtet I. Torma von Magyar­keszi/ 1 b) Die Analogie der Schüssel ist auch von den Fundorten Iza 5 und Nitriansky-Hrádok 6 her be­kannt. Aus Transdanubien berichtet Banner über eine ähnliche, spätere Variante (Uny). 7 Ähnliche Typen sind auch aus Ohrozim bekannt. 8 c) I. Torma beschreibt die Analogien der kugel­segmentförmiger Schüsseln aus Pilismarót-Basa­harc. 9 An der Innenseite der in Lánycsók gefunde­nen Stücke ist keine Spur von Kannelur sichtbar. d) Der zweihenkeliger Topf mit gegliedertem Rand is ein allgemein verbreiteter Typus. 10 Die nächtsliegenden der Lánycsóker Stücke kamen aus den Fundorten Celldömölk-Sághegy 11 und Nit­riansky-Hrádok 12 zutage. 2 Bei der Untersuchung der einzelnen Typen haben wir weder die Zusammensammlung aller auffindba­ren Analogien, noch die gründliche Analyse der typo­logischen Eigenarten angestrebt. Der Grund dafür ist, daß der Vergleich des vorgestellten geringen Fundmaterials mit dem ganzen Material der Boleráz­Frühbadener Periode außer der Vergrößerung des Umfanges kaum zu einem bedeutenden Ergebnis führen würde. 3 Nemejcová—Pavuková 1964. 232.; Torma 1969. 100.; Torma 1973. 488. 4 Torma 1973. 496.; Abb. 3, 9—15. 5 Nemejcová—Pavuková 1968. Abb. 14/1. 6 Nemejcová—Pavuková 1964. Taf. 1/7. 7 Banner 1956. Taf. XVII. 8. 8 Medunová—Benesová 1967. Abb. 7/7., 16.C/1., 17. B/4. 9 Torma 1973. 490. 10 Torma 1969. 100. 11 Banner 1956. Taf. II. 25—26. 12 Nemejcová—Pavuková 1964. Abb. 22. 7—8., 17. e) Das Gefäss mit doppeikugelförmigem Körper ist ein sehr charakteristischer Typus der Boleráz­Gruppe. 13 Eine gute Analogie ist das aus Sághegy bekannte Exemplar mit Fischgrätenmuster. 1 '' 1 Das in der Grube 8. gefundene rippenverzierte Bruchstück ist aufgrund des vom Fundort Deronje Mostonga bekannten Gefässes rekonstruierbar. 10 f) Über die ungarischen Analogien dieses ähn­lichen Gefässes berichtet I. Torma.' 6 Die Form kam in mehreren Exemplaren aus der Boleráz-Siedlung von Nitriansky-Hrádok zutage. 17 g) Das Gefäss mit gedrungenem, rundem Kör­per darstellt eine, für die Boleráz-Gruppe allgemein charakteristische Form. 18 h) Die publizierte Vorratsgefässen darstellen ebenfalls eine allgemein charakteristische Form, die Analogien sind u. a. vom Fundort Nitriansky­Hrádok her bekannt. 19 Der, auf dem einen Lánycsóker Exemplar sicht­bare eigenartig gegliederte Henkel ist ebenfalls für den Keramikstil der Boleráz-Gruppe charakteris­tisch. 20 hi) Ähnlich gebildete Gefäßränder sind auch auf dem Fundort Nitriansky-Hrádok häufig. 21 lb) Über ein ähnliches Gefäß in Iza berichtete Ncsiejcová—Pavuková. 22 h.3) Eine, an den grob bearbeiteten, unverzierten Topftyp erinnernde Form. 23 j) Der Krug mit kanneliertem Körper vertritt einen für den Fundort einzigartigen Typ. Die ähn­lichen, sorgfältig kannelierten Krüge kommen in den Boleráz-Fundkomplexen vor und für ihre Mehr­zahl ist die, auch auf dem Lánycsóker Exemplar sichtbare Kannelierung charakteristisch, abwei­chend von der, von der Postboleráz-Periode an häufigen senkrechten Kannelierung. 2 ' 1 Auswertung Das aus den beiden Gruben zutage gekommene Fundmaterial enthält genug charakteristische Typen, um seine Zugehörigkeit zum Material der Boleráz­Gruppe feststellen zu können, aufgrund der ver­hältnismäßig geringen Keramik kann aber nicht mit 13 Torma 1969, 102.; Torma 1973. 494. 14 Banner 1956. Taf. III. 15. 15 Karmanski 1970. I. Taf. VI. 2. 16 Torma 1973. 494. 17 Nemejcová—Pavuková 1964. Abb. 20. 18 Torma 1969. 102.; Torma 1973. 492. 19 Nemejcová—Pavuková 1964. Taf. I. 10.; VIII. 13. 20 Nemejcová—Pavuková 1964. Abb. 15/2.; Torma 1969. 102., 137. Anm. 21 Nemejcová—Pavuková 1964. Taf. X. 23., XV. 21. 22 Nemejcová—Pavuková 1968. Abb. 14. 10. 23 Vgl. Ohrozim, Hügel VI. Grab 2.: Medunová— Benesová 1967. Abb. 8/5. 24 Siehe Celldömölk — Sághegy: Banner 1956. Taf. III. 13.; Vgl.: Nemejcová—Pavuková 197A. Abb. 37/2., 46 usw.

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