Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 22 (1977) (Pécs, 1978)
Régészet - Ecsedy, István: Die Funde der spätkupferzeitlichen Boleráz-Gruppe von Lánycsók
DIE FUNDE DER SPATKUPFERZEITLICHEN BOLERÁZ-GRUPPE VON LÁNYCSÓK ISTVÁN ECSEDY Im Verlaufe der Grabung des Jahres 1976 kamen in zwei Abfallgruben Funde der Boleráz-Gruppe zutage (Grube 7. und 8.). Beide Gruben wurden auf dem westlichen Teil, der Grabungsfläche erschlossen. 1 Grube 7.: von unregelmäßiger Form, der untere Teil auf der Westseite breiter werdend. Mit grauer, mit Asche vermischter Erde aufgefüllt (Abb. 1.). Dm: 1,8 m; Tiefe: 1,2 m. Beschreibung des Fundmaterials: (Inv. : JPM Ő. 77. 3. 1—15) Keramik: a) Randbruchstücke von konischen Trichterrandschüsseln. Das eine Bruchstück ist an der Innenseite senkrecht kanneliert (Taf. I. 3. und Taf. V. 7.; Taf. II. 2. und Taf. V. 5.). b) Tiefe stumpfkegelförmige Schüssel mit geradem Rand. Unter dem Rand mit zweifachen, rundem Buckel verziert (Abb. 2„ Taf. IX. 6.). Randbruchstück einer Schüssel ähnlicher Form, an der Seite mit Spuren plastischer Verzierung (Taf. II. 9.. Taf. V. 8.). c) Bruchstücke von kugelsegmentförmigen Schüsseln, alle grob ausgearbeitet. Das eine unverziert, an den beiden anderen plastische Verzierung sichtbar (Taf. I. 5. und Taf. V. 10.; Taf. IL 1. und Taf. V. 1.; Taf. II. 3. und Taf. V. 12.). d) Zweihenkeliger Topf mit gegliedertem Rand. Körper walzenförmig, Rand leicht nach außen gebogen. Der kurze Bandhenkel beginnt am Rand (Taf. X. 3.). Bruchstücke eines größeren Gefäßes gleicher Form (Taf. I. 2., 4. und Taf. VIII. 1—2.). Grobes Gefäß ähnlicher Form mit gegliedertem Rand (Taf. f. 1., Taf. VI. 3.). e) Gerades Gefäß mit doppelkugelförmigem Körper, ohne Hals, mit, mit Nageleindrücken gegliedertem Rand. Am größten Bauchumbruch zwei kurze Bandhenkel sichtba:. Der obere Teil unter dem Rand ist sorgfältig geglättet, poliert; der Körper des Gefäßes ähnlicher Form, worauf der geglättete und grob gearbeitete Teil nicht durch eine plastische Leiste, sondern durch eine Reihe von Stichelschnitten getrennt wird (Taf. II. 5. und Taf. VII. 5.). 1 Die geographische Lage des Fundortes und die Lags der einzelnen Objekte siehe in dem verläufigen Bericht von l, Ecsedy (in dieselben Band). f) Randbruchstück eines, der Form „e" ähnlichen Gefäßes mit sorgfältig geglätteter Oberfläche. Während das mit „e" gekennzeichnete Gefäß keinen Hals hat, ist der Rand dieses Stückes senkrecht und so wurde zwischen dem Gefäßrand und dem Gefäßkörper ein sehr kurzer Halsteil herausgestaltet (Taf. II. 6. und Taf. VII. 10.). g) Becher mit gedrungenem rundem Körper und leicht ausladendem Rand. Er hat einem rundstabigen Henkel. Der Bauch ist mit Kanneluren verziert (Taf. IX. 3. und Taf. XL 2.). gi) Bruchstücke eines Bechers mit rundem Körper und vom Rand ausgehendem kurzem Bandhenkel (Taf. I. 4., 7. und Taf. VII. 3.). h) Großes Vorratsgefäß. Der sorgfältig geglättete, leicht konkave obere Teil wird vom grob bearbeiteten unteren Teil durch eine an der Schulter rundherumlaufende gegliederts plastische Leiste geteilt. Am Bauchumbruch zwei senkrecht stehende Henkel den rundstabigen Henkel gliedern senkrechte Einglättungen (Taf. IX. 4. und Taf. X. 4.). Randbruchstück eines Gefäßes derselben Form (Taf. IL und Taf. VI. 2.). hi) Großes Vorratsgefäß mit gegliedertem Rand. Am Bauchumbruch zwei waagerecht stehende kleine Buckelhenkel (Taf. IX. 5. und Taf. X. 1.). Randbruchstück eines Gefäßes derselben Form. I12) Randbruchstück eines Vorratsgefäßes mit leicht konkavem Oberteil. Unter dem Rand mit rundherumlaufender gegliederter Leiste verziert; das Gefäß hat eine grob bearbeitete Oberfläche (Taf. IL 11. und Taf. VIII. 4.). i) Grob bearbeiteter Bandhenkel (Taf. I. 6.). Sonstige Funde: Eine scheibenförmige Kalksteinperle. Bruchstück eines Schmelztiegels. Der ovale Schmelztiegel wurde aus viel organisches Material enthaltenem Ton angefertigt. An der Oberfläche aschiger Bezug und Kupferspuren sichtbar. Der Rand des Tiegels wird zum Ausguß hin immer niedriger. Aufgrund des einen Bruchstückes konnte der Ausguß 2—3 cm breit sein (Taf. XII. 1. und Taf. XL 4.). Der Tiegel ist stark durchgebrannt und sehr malmig. Janus Pannonius Múzeum Évkönyve (1977) 22, p. 163—183. Pécs (Hungária), 1978.