Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 20-21 (1975-76) (Pécs, 1977)
Történettudomány - Szakály Ferenc: Schreiber Farkas pécsi bíró (1527–1542)
SCHREIBER FARKAS PÉCSI BÍRÓ Szakály F. (1971) Székely Gy. (1956) Szerémi Gy. (1857) Szeretni Gy. (1961) Szakály F.: Zur Kontinuitätsfrage der Wirtschaftsstruktur in den ungarischen Marktflecken unter der Türkenherrschaft. In: Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Türkenkriege. Hrsg. von O. Pickl. Graz, 1971. (Grazer Forschungen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte I.) Székely Gy.: A huszitizmus és a magyar nép. Századok 90(1956). Szerémi György, II. Lajos és János királyok házi káplánja Emlékirata Magyarország romlásáról, 1484—1543. Közli: Wenzel G. Pest, 1857. (Monumenta Hungáriáé Historica II. Írók 1.) Szerémi Gy.: Magyarország romlásáról. Ford.: Juhász L. Szerk.: Székely Gy. Bpest, 1961. (Monumenta Hungarica V.) Szűcs J. = Szűcs ].: Városok és kézművesség. Bpest, 1955. TakátsS. — Takáts S..- Török és magyar ra(1915) boskodás. In: Rajzok a török világból. I. Bpest, 1915. TBpM = Tanulmányok Budapest múltjából Thallóczy L. — Thallóczy L. : Csömöri Zay Ferenc, 1505—1570. Bpest, 1885. (Történelmi életrajzok. Szerk. : Szilágyi s.l Thury J. = Thury J. (ford.): Török történetírók. II. Bpest, 1896. (Török— magyarkori történelmi emlékek. II.) Veress E. = Veress E.: Izabella királyné, 1519 —1559. Bpest, 1910. (Történelmi életrajzok. Szerk.: Schönherr Gyula) Wolfgang Schreiber, Stadtrichter von Fünfkirchen (1527—1542) (Seine Lebensbahn mit einigen wirtschafte- und sozialgeschichtlichen Lehren) F. SZAKÁLY In der Studie wurde der Lebenslauf von Wolfgang Schreiber, dem letzten Stadtrichter Fünfkirchens vor der Türkenherrschaft, der zugleich auch ein Großhändler war, teils nach den Hinweisen eines 1961 erschienenen kurzen Aufsatzes von József Holub, teils aufgrund neuer Angaben besprochen. Anhand der Laufbahn Schreibers treten die Schicksalsstunden des südlichen Transdanubien in der Periode zwischen 1526 und 1543 vor uns, und was seine Tätigkeit nach 1543 anbelangt, so stellt sie eine Art der Orientierungs- und Anpassungsversuche des aus seinem Wohnort den türkischen Eroberern entflohenen städtischen Bürgertums in Habsburg —Ungarn dar. Das Fünfkirchen des Spätmittelalters war nicht nur das Zentrum der südtransddanubischeri Wirtschaftsregion, sondern zugleich eine der bedeutendsten Städte des Landes. Die Untersuchungen von András Kubinyi über die räumliche Hierarchie der Städte erwiesen, daß Fünfkirchen als Zentrum Süd-Transdanubiens einen Eckpunkt des sechseckigen Stadtnetzes gebildet hatte, von dem Ofen — als wirtschaftlichen Mittelpunkt des Landes — in gleichmäßigen Abständen von 150—170 km umgeben war (die übrigen Eckpunkte waren folgende Städte: Szegedin, Großwardein, Kaschau, die Bergstädte und Preßburg —Ödenburg). Obwohl Fünfkirchen in bischöflichem und stiftischem Besitz war — und als solcher Besitz der sich nach der juristischen Lage richtenden ungarischen Stadttypologie entsprechend zu den sogenannten ,.Marktflecken gehören würde — war es sowohl seinem äußeren Bild, als auch seiner wirtschaftlichen Struktur nach eher den wirklichen, den sogenannten „königlichen Freistädten" ähnlich. Die sich auf einer gewaltigen — etwa 0,7 km 2 großen — Grundfläche erstreckende Stadt besaß ein regelmäßiges Straßennetz mit dem Markplatz in der Mitte. Im Stadtinneren standen wertvolle Steinhäuser und vier Klöster der Bettelmönche, — so viele Stiftshäuser hatten die Bettelorden nur in Ofen, mehr als vier besaßen sie nirgendswo, — was nach den Feststellunge nvon Jacques le Goff und Erik Fügedi ebenfalls als ein Beweis der fortgeschrittenen städtischen Entfaltung gelten kann. Von demselben Umstand zeugen die in der Stadt damals bestehende, vielbesuchte „scola maior", das öffentliche Bad, das Armenspital, sowie die hohe Zahl der religiösen Gemeinschaften (confraternitates) . Das Handwerk Fünfkirchens war im 14. und 15. Jahrhundert weitgehend vielseitiger und differenzierter als das Gewerbe der durchschnittlichen Marktflecken des Landes. Unter den Handwerkern Fünfkirchens begegnen wir Malern, Schwertfegern, Goldschmieden usw., die Meister der einzelnen Gewerbszweige schlössen sich bereits im 15. Jahrhundert in Zünften zusammen (1489: Goldschmiedezunft). Glänzender als alle Streuangaben beweist die hervorragende Rolle des Handwerks im Leben der Stadt die Tatsache, daß selbst noch 1554 — zur Zeit der Türkenherrschaft, d. h. nach einem starken Rückgang der städtischen Gesellschaft — 44,2% der zusammengeschriebenen Ein-