Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)
Természettudományok - Uherkovich, Gábor: Zur Limnologie der Stauseen des Mecsek-Gebirges (Ungarn)
ZUR LIMNOLOGIE DER STAUSEEN DES MECSEK-GEBIRGES (UNGARN) GÁBOR UHERKOVICH Einleitung Das Mecsek-Gebirge ist ein Mittelgebirge mit Gipfelhöhen von 500—680 m ü. d. M. und von einem mannigfaltigen geologischen Aufbau. Es erstreckt sich im Donau-Drau-Winkel in SWNO-Richtung und in einer Länge von etwa 45 km. Der westliche Teil des Gebirges ist in wesentlichem eine domartige, aus permischem Sandstein bestehende Antiklinale. Dieses Massiv ist in NW von mesozooischen Gesteinen, vornehmlich von Muschelkalk, umsäumt (Pálfy 1930). Die Bäche von diesem nordwestlichen Teil des Gebirges entspringen teilweise aus einigen wasserreichen Kartsquellen, teilweise aus kleineren Quellen und entwässern das Gebiet in einem nach NW-W verlaufenden Talsystem. In diesem wurden zwischen 1963 und 1972 vier Stauseen errichtet. Diese Stauseen dienen zu Erholungs- und Sportzwecken, vor allem für die Bewohner der Stadt Pécs (Fünf kir chen). Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge ist in dem Einzugsgebiete der Stauseen rund um 680—-750, mm. Die jahreszeitliche Verteilung dieser Niederschlagsmenge ist insofern ungünstig, als in der regenarmen Sommerperiode die Verdunstung grösser ist, wie die Wasserzufuhr durch die speisenden Bäche. Dadurch ist — unter den gegeftwärtigen stautechnischen Gegebenheiten — eine regelmässig zurückkehrende Senkung des Wasserniveaus in der zweiten Sommerhälfte unvermeidlich. Einige weitere klimatische Charakteristika des Einzugsgebietes: Mittlere Temperatur in Januar —1,5°, in Juli -f20,5°, im Jahresdurchschnitt + 10°. Die ersten Frosttage sind zwischen 25— 31.10., die letzten zwischen 5—10.4. Die frostfreie Periode des Jahres (Temp.-Min. ^0,1°) dauert im Durchschnitt 200 Tage. Drei kennzeichnende phaenologische Daten für das Einzugsgebiet : Der Flieder beginnt zwischen den 20—30.4, die Robinie um den 15.5. zu blühen. Die Reifezeit des Maises beginnt um den 25.9. Die Stauseen werden grösstenteils von Ackerland und Wiesen und nur etwa am 1/8 der gesamten Uferlänge von Wäldern umsäumt. Im Ufersaum der Stauseen hat eine Aufforstung bereits begonnen; auch eine umfassende Geländeregulierung samt Anlegung von einem Kanalisationsnetz soll in der nächsten Zukunft beginnen. Einige physiographische Angaben über die Stauseen in westlichem Mecsek-Gebirge: 1. Der Stausee „Orfűi-tó" wurde im Jahre 1963 errichtet, hat eine bloss 9,7 ha grosse Wasserfläche, ein Fassungsvermögen von 140 000 m 3 und eine durchschnittliche Tiefe von weniger als 2 m. Dieser Stausee wurde im Jahre 1973 — zwecks Entschlammung — trockengelegt. 2. Von dem Stausee „Orfűi-tó" wird das Wasser einem grösseren Stausse, dem „Pécsi-tó" zugeleitet. Dieser ist 75 ha gross, besitz ein Fassungvermögen von 2 700 000 m 3 , ist durchschnittlich 3 m tief, doch gibt es in diesem Stausee in der Nähe des Staudammes auch Wassertiefen von mehr als 8 m. Den eigentlichen Erholungszwecken dienen die bereits erwähnten beiden Seen. 3. Das dritte Glied dieser Seenkette, nämlich der Stausee „Herm.an Ottó-tó" (benannt nach dem ehemaligen ungarischen Naturforscher Ottó Herman) soll zu ( einem Reservat der ungarländischen Fischarten entwickelt werden. Dieser See ist 32 ha gross, besitz aber wegen seiner geringen durchschnittlichen Wassertiefe (bloss um 1 m) nur 290 000 m 3 Fassungsvermögen. 4. Das letzte Glied dieser Stauseenkette, der Stausee .,Kovácsszénájai-tó" wurde erst im Jahre 1972 errichtet. An diesem etwa 18 ha grossen,, ebenfalls seichten See haben wir bisher bloss einige orientierende Untersuchungen gemacht,, deren wichtigste Ergebnisse in unserer Zusammenstellung mit eingegliedert sind. Auch wurden die Daten, die wir an Wasserproben eines fünften Stausees, des „Dombai-tó" festgestellt haben, mit in dieser Zusammenstellung gebracht. Dieser kleine (3 ha) Stausee befindet sich im östlichen Teil des Mecsek-Gebirges. in der Nähe der Ortschaft Pécsvárad und dient dem Anglersport. Dieser Sausee liegt seit. 1974 — zwecks Entschlammung — trockengelegt. Etwa 1/3 seiner Gesamtfläche wird übrigens.