Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)

Művészettörténet - Romváry, Ferenc: A modern magyar képtár története. Új szerzemények IV.

ÚJ SZERZEMÉNYEK IV. 345 2. durch Ankauf und Übergabe von dem Kul­turministerium, dem Kunstfond und den örtlichen Räten, 3. durch Ankauf aufgrund des eigenen Budgets und eines Nachkredits, 4. durch Schenkung, meist planmäßig gelenkt. Vor allem müssen zwei Schenkungen von gros­ser Bedeutung hervorgehoben werden. Einerseits hat Ferenc Martyn, der in Pécs lebende Kunst­maler dem Museum seiner Vaterstadt einen be­deutenden Teil seines Lebenswerkes übergeben. Martyn lebt seit 1941 ununterbrochen in Pécs. Er hat seinerseits zur Gestaltung eines eigenartigen Profils der bildenden Künste in Pécs in entschei­dender Weise beigetragen. Auch die beinahe zwei Jahrzehnte lange ungebrochene Entwick­lung der Bildergalerie kann ohne die umringende geistige Atmosphäre nicht vorgestellt werden. Die Bildergalerie besaß auch bis dahin fast ein halbes Tausend Zeichnungen von Martyn. Nun hat er dem Janus Pannonius Museum 103 Ge­mälde und 20 Plastiken geschenkt. Andererseits hat Victor Vasarely dem Museum seiner Vaterstadt 53 eigene Werke, ferner Werke von 14 zeitgenössischen europäischen Künstlern sowie zahlreiche Werke seiner Frau Ciaire Va­sarely gespendet. Die 43 Gemälde und die 10 Wandteppiche großen Ausmaßes umfassen die vier Jahrzehnte lange Tätigkeit von Vasarely. In dem Gebäude (Káptalan Straße 3), wo Vasarely 1908 geboren ist, kommt das selbständige Vasa­rely Museum zustande, nunmehr als das zweite neben dem Csontváry Museum unter den Klein­museen, die die ständige Ausstellung der Moder­nen Ungarischen Bildergalerie ergänzen. Einen bemerkenswerten Teil der Schenkung von Va­sarely stellen die Werke der zeitgenössischen Künstler dar, die einer internationalen Samm­lung zugrunde liegen können. Das alles wird durch das vervielfachte graphische Material er­gänzt, dem Vasarelys Spende 1969 den Grund gelegt hat, und das der aus Pécs in die Schweiz übergesiedelte Carl László durch zahlreiche gra­phische Mappen vermehrt hat. Ein aus 12 Blät­tern bestehendes Album, das die zeitgenössische Kunst in der Schweiz repräsentiert, ist ebenfalls zu erwähnen (János Urban Gabe). Von großer Bedeutung ist auch die Schenkung 58 graphischer Blätter von Luitpold Domberger. Parallel mit der Gestaltung der internationalen vervielfachten graphischen Sammlung wächst das Interesse für die zeitgenössische ungarische Kunst. Im Jahre 1973 hat das Museum eine Aktion eingeleitet. 30 Künstler wurden aufgefordert, durch je 5 Gra­phiken zur Verstärkung der graphischen Samm­lung der Bildergalerie beizutragen. Als Resultat dieser Aufforderung boten 29 Künstler dem Mu­seum ihre besten Werke an. Aus dem Nachlaß von Jenő Gábor kamen 1974 in die Sammlung 13 Graphiken des Künstlers, die in den 20-er Jahren entstanden sind und die Wirkung des Bauhauses erkennen lassen. Die zu­sammenhängende Linie seiner Tätigkeit wird durch diese Serie beglaubigt. Die Veranstaltung von Ausstellungen und die Entwicklung der Sammlung knüpfen sich im Programm des Museums zusammen. Das jewei­lige Ziel ist, daß das wertvollste Material dar pe­riodischen Ausstelungen zum organischen Teil des Stamm-materials der Sammlung wird. Im Jahre 1973 fand die Pécser Kunstausstel­lung, die die Geschichte des Aktivismus vorge­führt hat. eine im ganzen Land bedeutende Auss­tellung statt. Im Zusammenhang damit konnten zahlreiche wertvolle Werke durch Ankauf und Schenkung angeschafft werden. Die Bildergalerie sammelt mit erhöhtem Interesse auch das Ma­terial der dem Aktivismus vorangehenden prog­ressiven Künstlergruppe „NYOLCAK" (d. h. die „Acht"). Währendessen ist es gelungen, das Epo­chenhauptwerk von Bertalan Pór „Sehnsucht nach reiner Liebe" aus dem Jahr 1911 anzukaufen. Ein anderes Museumsereignis hervorragender Bedeutung im Jahre 1973 stellt die Gründung des Pécser Csontváry Museums, die Verwirk­lichung von dessen erster Phase dar. Falls weitere Räume dem Museum übergeben werden, kann es zur Erweiterung, zur Verwirklichung eines gro­ßen Csontváry Museums kommen, das beinahe das ganze Lebenswerk von Csontváry vorführt. Die Möglichkeit dazu besteht in der mit Gedeon Gerlóczy, dem Eigentümer der meisten Gemälde von Csontváry getroffenen Vereinbarung. Im Laufe der Landesausstellungen in Pécs kommen zahlreiche Werke durch Ankauf und Schenkung in den Besitz des Museums. Das ist die Hauptquelle der Kleinplastiksammlung-. Aber auch indirekt spielen die Biennalen eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Museums. In vielen Fällen ermuntert das gute persönliche Verhältnis mit den Künstlern zur dynamischen Entwicklung. Die besten Werke der vierten Landeskleinplastik­biennale kamen beinahe ohne Rest in den Be­sitz der Gemäldegalerie. Die Sammlung von Gemälden ortsgeschicht­licher Bedeutung, die eigentlich nicht die Aufgabe der Bildergalerie ist, wurde fortgesetzt. Es han­delt sich dabei um Porträts der größtenteils un­bekannten Kleinmeister aus dem 18—19 Jahr­hundert, die bekannte Persönlichkeiten darge­stellt haben.

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