Janus Pannonius Múzeum Évkönyve 19 (1974) (Pécs, 1977)

Régészet - Maráz, Borbála: Chronologische Probleme der Spätlatenezeit in der Südtiefebene (Südost-Ungarn)

122 BORBÁLA MARÁZ Zusammengefaßt also: den Zeitpunkt der Be­stattung des alleinstehenden Grabes von Székku­tas können wir nur ganz allgemein bestimmen und in die LT C 2-D Periode eingruppieren. Die Mártélyer Bestattung kann dagegen — aufgrund des Glasarmringes — in die zweite Hälfte des I. Jhs. v.u.Z. datiert werden. Demnach sieht es so aus, daß wir das Fehlen der gestreift bemalten Keramik im Gebiet der Süd-Tiefebene nicht mit dem Umzug der Kelten erklären können. Auf­grund des Glasarmringes kann nämlich das Grab von Mártély, sowie aufgrund der Keramikfunde können die Bestattung von Földeák und einige Gräber des Gräberfeldes von Apahida und das kleine Vicus der Insel Csográd-Vidre mit den spätlatenezeitlichen befestigten Siedlungen in der Umgebung von Drau-Save und in der Mündungs­gegend der Donau und der Theiß als gleichaltrig betrachtet werden. Die spätlatenezeitlichen Kel­ten lebten in Ostungarn und Siebenbürgen in kleinen Dörfern und Vicus ganz bis zur Ansied­lung der Sarmaten-Jazyg-Stämme in der Unga­rischen Tiefebene. 107 Die Kelten verließen die Un­garische Tiefebene am Beginn unserer Zeitrech­SLOWAKEI 1. Alsógellér (Holiare), Grab 545. — B. Benadik —E. Vlcek—C. Ambros: Arch. Slov. Fontes I. 93., TaL XXXVI. 1—2. 2. Füss — E. B. Vágó: Alba Regia I. 1960. 49. 3. Ipolyhidvég (Ipel'ské Predmostie), Grab 3. — B. Benadik: Slov. Arch. XIX. 1971. Abb. 10:9., J. Filip: Keltövé ... Taf. CIL 7. 4. Kernend (Kamerun), Streufund — B. Benadik — E. Vlcek—C. Ambros: Arch. Slov. Fontes I. 114., Taf. XLIII. 1—2. 5. Nagymánya (Velká Mafia) — J. Filip: Keltövé ... Taf. XCVII. 4., C. 3—4. 6. Tótmegyer (Palárikovo), Grab 74 72. — В. Bena­dik: Nővé keltské nálezy na juhozápadnom Slovens­ku. Komárno. 1972. 7. Tardoskedd (Tvrdosovce) — J. Filip: Arch Rozhl. XXIII. 1971. 270. 8. Zsitvaszentmihály (Michal nad Zitavou), Grab 13. — В. Benadik: Arch. Rozhl. X. 1958. Abb. 198. ÖSTERREICH 9. Rohonc (Rechnitz) — I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 22. 107 Darauf deutet auch die Tatsache hin, daß in einigen Fällen im archäologischen Fundmaterial auf den keltisch-sarmatischen Kontakt hindeutende Erscheinungen beobachtet werden können. Siehe: A. Mócsy: Zur Periodisierung der frühen Sarmatenzeit in Ungarn. Acta Arch. Hung. IV. 1954 118., 124. nung und um 20. u.Z., ein Teil (zusammen mit den Kelten in der Schutt und der Slowakei) konnte in die nordöstlichen Karpaten wandern, wo sich aus dieser Zeit (auch infolge des west­germanischen Vormarsches) die Fundorte sehr verdichteten (siehe Puchov-Kultur). 108 Ein ande­rer Teil der Kelten der Ungarischen Tiefebene konnte in Richtung SW, zu den Skordiskern flüchten, was die auf dem Gebiet des Drau-Save­Donau-Zwischenstromlandes sich konzentrieren­den und vermehrenden Oppida bestätigen. 109 Da­für, daß der Druck der Daker im I. Jh. v.u.Z. stär­ker wurde und ihre Eroberungspläne sich gegen die Gebiete am Unterlauf der Donau und gegen Syrmien (also gegen den Wohnort der Skordis­ker) und nicht gegen die Kelten der Ungarischen Tiefebene richteten, sind außer den Angaben der antiken Auktorén gerade die Entstehung der spätlatenezeitlichen Oppida dieses Gebietes (aus Verteidigungsgründen) sowie das Fundmaterial der auch in der zweiten Hälfte des I. Jhs. v.u.Z. am Ort gebliebenen keltischen Bevölkerung auf dem Gebiet der Ungarischen Tiefebene die wich­tigsten Beweise. JUGOSLAWIEN 10. Kiskőszeg (Batina) — Í. Hunyady: Diss. Pann. II. 18. Taf. XVI. 8., Rég. Füz. 2. 1957. 234. 11. Beograd-Ritopek — J. T odor ovié: Die Kelten ... Beograd 1968. 141., Taf. IX. 3—4. 12. Kupinovo, Sr. Mitrovica — J. Todorovic: Die Kelten ... Beograd 1968. 150., Taf. XLV. 4—7. UNGARN 13. Adony — I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 68. 14. Badacsony — ebendort, 32. 15. Baracska — ebendort, 70. 16. Cece — ebendort, 71. 17. Dunaújváros — ebendort, 72. und E. B. Vágó: Alba Regia I. 1960. Taf. XXIX. 5. 18. Ercsi — I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957..73. 19. Felsőnána — M. Wosinsky: Tolna vármegye tör­ténete I. Taf. LXIX. 4., LXXIV. 5. 20. Győr-Kálvária, Grab 1. — E. Lovas: FA I—II, 1939. 88. 21. Jutás — I. Hunyady: Rég. Füz. 2. 1957. 37. 108 B. Benadik: Zemplin und die Frage der kelti­schen Besiedlung im nordöstlichen Teil des Karpa­tenbeckens. Arch. Rozhl. XXIII. 1971. 465—498.; A. Tocik: К otázke osídlenia juhozápadného Slovens­ka na zlome letopoctu. Arch. Rozhl. XI. 1959. 841— 873. 109 D. Dimitrijevic: Arch. Rozhl. 1971. 567—584.; J. Todorovic: Die Oppida der Skordisker im jugos­lawischen Donaugebiet. Arch. Rozhl. XXIII. 1971. 559—566. APPENDIX Fundortliste der drei- und vierteilige Hohlbuckel­ringe (Siehe: Abbildung 7)

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